Mail-Hilfe: Anhänge direkt in der eigenen Cloud speichern
Google und Microsoft ermöglichen es in ihrer Webmail, die Anhänge in eingegangenen Nachrichten direkt im zugehörigen Cloudspeicher abzulegen. In Hotmail/Outlook klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Anhang einer geöffneten Mail und wählen „Auf Onedrive–Persönlich speichern“. Bei Googlemail/Gmail führen Sie im Browser die Maus über den Anhang, damit das dreieckige Drive-Symbol erscheint. Mit einem weiteren Mausklick speichern Sie die Datei online. Gespeicherte Anhänge erkennen Sie daran, dass sich das ursprünglich graue Drive-Icon ins Farbige verwandelt.
Etwas umständlich gestaltet sich das Abspeichern sämtlicher Anhänge einer längeren Mailkonversation: Öffnen Sie die Unterhaltung, klicken Sie oben auf „Mehr –> Alle weiterleiten“, und tragen Sie als Adressat sich selbst ein. In dieser neuen Eingangsmail scrollen Sie herunter zu den Anhängen und wählen rechts die Option „Alle Anhänge in Google Drive speichern“. Im Chrome-Browser lässt sich das Speichern über das Add-on „Save Emails and Attachments“ sogar automatisieren. Ebenfalls nützlich ist das Browser-Add-on „In Google Drive speichern“, um Webinhalte direkt auf Google Drive zu speichern.
Gut gelöst hat Google den Mailversand von Anhängen über 25 MB: Sobald eine Datei dieses Limit übersteigt, erscheint beim Verschicken in Googlemail der Hinweis, dass der Anhang auf Ihren Google-Drive-Cloudspeicher hochgeladen wird und der Empfänger einen Download-Link erhält.
Wenn Sie Mailanhänge lieber in der Dropbox haben wollen, rufen Sie die Webseite www.sendtodropbox.com auf. Nach Anklicken der Schaltfläche „Connect to Dropbox“ geben Sie Ihre Kontodaten ein und erlauben über „Zulassen“, dass der Dienst „Send to Dropbox“ auf Ihre Dropbox zugreifen darf. Daraufhin erhalten Sie eine individuelle Mailadresse nach dem Muster „kontoname_XXXX@sendtodropbox.com“. Merken Sie sich diese Adresse, und melden Sie sich von der Konfigurationsseite ohne weitere Einstellungen ab. Alle Anhänge von Nachrichten, die an diese „geheime“ Mailadresse geschickt oder weitergeleitet werden, landen nun im Dropbox-Ordner „Apps\Attachments“. Die neue Adresse sollten Sie nur selbst nutzen, indem Sie normale E-Mails manuell oder automatisch dahin weiterleiten. So richten Sie beispielsweise eine Regel ein, die nur Mails mit Anhängen betrifft.
Multicloud: Zugriff auf mehrere Speicher
Wegen des jeweils nur begrenzten kostenlosen Speicherplatzes sowie wegen spezieller Funktionen einzelner Clouddienste bietet sich die Verwendung mehrere Onlinespeicher an. Um sich nicht umständlich jeweils überall anmelden und getrennt auf Daten zugreifen zu müssen, lässt sich der gemeinsame Zugriff per Software oder zentrale Weboberfläche realisieren.
Dazu gehören zum Beispiel die Mullticloud-Toolas Carot DAV und Gladinet Starter Edition. Die Onlinedienste Multcloud und Otixo bieten zwar jeweils kostenlose Basisdienste, beide aber beschränken das monatliche Transfervolumen. Während Multicloud Premium ohne Limit jährlich knapp 70 US-Dollar kostet, verfügt Otixo über abgestufte Abonnements ab einem Dollar pro Monat.
Datei-und Rechtefreigabe, Teamwork und Verschlüsselung
Ein weiterer Vorteil von Cloudspeichern ist die Frei-und Weitergabe von Daten und damit auch die Zusammenarbeit an Dateien. Über das integrierte Web-Office können mehrere Personen gleichzeitig an freigegebenen Dokumenten arbeiten, ohne dass jemand erst den Zugriff beenden und wieder freigeben muss. Jede Änderung wird zudem gleich für alle übrigen Zugriffsberechtigten sichtbar.
Was die Freigabe von Dateien selbst angeht, unterscheidet sie sich von Plattform zu Plattform. Gemeinsam aber ist das Vorgehen: Sie klicken mit der rechten Maustaste auf eine Datei oder einen Ordner und wählen im Kontextmenü „Teilen“, „Freigeben“ oder Ähnliches. Ebenfalls ähnlich sind die Berechtigungen zur Bearbeitung, sie unterscheiden sich bloß im Detail: So erlaubt Dropbox nur in der kostenpflichtigen Proversion einen Kennwortschutz und ein Ablaufdatum. Das GMX Mediacenter und die Telekom Magenta Cloud können dies bereits in der Gratisvariante. Letztere bietet im Übrigen zehn GB kostenlosen Speicher für jeden, für Telekom-Kunden sogar 25 GB.
Bei Google ist die Dateifreigabe – es sei denn, man wählt die Option „Link zum Freigeben abrufen“ – auf bestimmte Personen begrenzt. Diese müssen sich über ihr Google-Konto ausweisen. Onedrive bietet im Prinzip ebenfalls beide Varianten, allerdings funktioniert die Einzelfreigabe nicht immer zuverlässig.
Wenn Sie als Dropbox-Benutzer umgekehrt von jemandem ohne Dropbox-Konto eine für den Mailversand zu große Datei bekommen möchten, verschicken Sie eine Dateianfrage. Dazu loggen Sie sich mit Ihrem Account auf der Dropbox-Webseite ein und klicken auf „Dateianfragen –> Dateien anfordern“. Tippen Sie im nächsten Schritt ein, was Sie haben möchten (zum Beispiel „Fotos aus Hamburg“), sowie nach einem „Weiter“ Ihre E-Mail-Adresse. Der Adressat bekommt daraufhin eine Mail mit einem individuellen Link („Dateien hochladen“). Hat er seine Daten hochgeladen, landen sie automatisch im Verzeichnis „Dateianfragen“ Ihrer Dropbox.
Wichtig ist zudem der Sicherheitsaspekt, gerade wenn Sie vertrauliche Daten in der Cloud speichern. Das populäre Tool Boxcryptor funktioniert gut, hat aber den Nachteil, dass es in der Gratisversion auf zwei Rechner und einen Speicherdienst beschränkt ist. Diese Nachteile vermeidet Cryptsync, dafür fehlt die Unterstützung von Android und iOS. Mit einer solcher End-to-End-Verschlüsselung schützen Sie Ihre Inhalte sowohl während des Transports als auch vor möglichen Zugriffen in der Cloud. Gleichzeitig sind Sie damit aber allein für Ihr Passwort verantwortlich, um die Daten wieder zu entschlüsseln. Schließlich macht eine 2-Faktor-Authentifizierung den Zugriff auf den Cloudspeicher sicherer, die Sie bei Dropbox, Google, Microsoft und den meisten anderen Onlinespeichern aktivieren können – immerhin wurden bei Dropbox vor Jahren Millionen Zugangscodes gestohlen. (PC-Welt)