Mit der Übernahme des US-amerikanischen Softwareherstellers RingCube möchte Citrix Nutzer-Personalisierung mit zentralem IT-Management der virtuellen Desktops verknüpfen. So soll die RingCube-Technologie möglichst bald in Citrix' "XenDesktop" integrierte werden, damit Reseller ihren Kunden schneller persönliche Desktop-Umgebungen zur Verfügung stellen können, ohne dass dabei der Speicherbedarf nennenswert zunimmt.
Bisher hatten Citrix-Kunden die Wahl zwischen zwei verschiedenen Methoden, virtuelle Desktops zu nutzen. Im ersten Verfahren, dem "dedicated VDI", musste für jeden einzelnen User ein einzelnes Desktop-Image im Rechenzentrum vorgehalten werden. Da dieser Ansatz verhältnismäßig kostenintensiv ist, etablierten viele Citrix-Reseller bei ihren Kunden das so genannte "pooled VDI Modell", bei dem getrennte Images von Windows-Betriebssystem und Anwendungen im Rechenzentrum vorgehalten werden. Der virtuelle Benutzer-Desktop wird in diesem Fall aus dem zentralen Betriebssystem-Image zur Laufzeit erstellt. Dieser Ansatz ist laut Citrix zwar wesentlich kostengünstiger, schränkt jedoch auch die Einsatzmöglichkeiten ein: So besteht etwa keine Möglichkeit, selbst eigene Anwendungen installieren zu können, da alle Benutzer mit unterschiedlichen Präferenzen nur einen identischen zentralen Desktop nutzen.
Mit der Software von RingCube ist es nun prinzipiell möglich, die Vorteile des "dedicated VDI"-Ansatzes mit den Vorzügen des "pooled VDI"-Modells zu verknüpfen. Die Technologie legt dazu für jeden Mitarbeiter eine so genannte vDisk an, die ausschließlich die persönlichen Anwendungen, Einstellungen und Daten für diesen Nutzer enthalten. Für gemeinsam genutzte Elemente - wie Firmen-Anwendungen und Windows-Betriebssystem - wird hingegen für alle Mitarbeiter nur eine einzige Kopie im Rechenzentrum angelegt. Als Ergebnis bekommt jeder Nutzer beim Hochfahren seinen eigenen individuellen Desktop angezeigt, während die IT-Abteilung weiterhin von den Kostenvorteilen zentral verwalteter Windows-Instanzen und Unternehmens-Anwendungen profitiert.
Auch der Schritt weg von traditionellen hin zu virtuellen Desktops wird mit RingCube Technologie deutlich vereinfacht, so Citrix. Die Einbettung aller Nutzer-spezifischen Anwendungen und Einstellungen in der persönlichen vDisk stellt sicher, dass ein neuer VDI-Desktop sich exakt wie der vorherige physische Desktop verhält. Gleiches gilt auch für die Administratoren: Sie können davon ausgehen, dass ihre Tools zur System- und Benutzerverwaltung ebenfalls weiterhin problemlos funktionieren.
Das RingCube-Portfolio ist ab sofort mit vollem Support für Citrix XenDesktop 5 erhältlich. Bestandskunden werden weiterhin durch Citrix-Partner betreut. Jens Lübben, Area Vice President Central Europe und Geschäftsführer Deutschland, Citrix Systems, freut sich schon, die RingCube-Technologie bald einsetzen zu können: "Mit dieser Akquisition unterstreichen wir unser Hauptziel, Desktops und Anwendungen kostengünstig und von jedem Endgerät aus verfügbar zu machen. Unsere Kunden setzten bei der Einführung von Desktop-Virtualisierung vermehrt auf einen ganzheitlichen Ansatz. Daher sind wir bestrebt, unseren Kunden eine breite Palette an Virtualisierungstechnologien und verschiedene Typen an virtuellen Desktops anzubieten. RingCube bringt nun eine weitere Technologie in unser Lösungsportfolio, mit der unsere Resller ihren Kunden flexible und individuelle VDI Desktops zu deutlich geringeren Kosten bereitstellen können."