Chinesische Investitionen in Europa stiegen im vergangenen Jahr gegenüber dem schwachen Vorjahr 2020 wieder um mehr als ein Drittel auf 10,6 Milliarden Euro an. Verglichen mit den Jahren seit 2013 blieben die Ausgaben chinesischer Firmen jedoch auf einem niedrigen Niveau, so eines der zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie der Rhodium Group und des China-Instituts Merics. Neben den Niederlanden waren laut der Studie erneut Deutschland, Großbritannien und Frankreich die beliebtesten Ziele für Direktinvestitionen aus China.
"Die Art der chinesischen Investitionen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren grundsätzlich verändert", kommentierte Agatha Kratz, Direktorin bei der Rhodium Group. Die Zeit der milliardenschweren Übernahmen in strategischen Sektoren sei vermutlich vorbei. Stattdessen würden chinesische Firmen vorzugsweise eigene Fabriken in Europa errichten, besonders in Bereichen, in denen sie für sich Wettbewerbsvorteile vermuten, wie Batterien für E-Mobilität.
"Verglichen mit den Spitzenzeiten um 2016 haben sich die chinesischen Investitionen auf niedrigem Niveau eingependelt", sagt Merics-Chefvolkswirt Max Zenglein. Europa bleibe zwar für chinesische Firmen interessant. Zenglein geht jedoch davon aus, dass in dem derzeitig schwierigen wirtschaftlichen und regulatorischen Umfeld chinesische Investitionen in absehbarer Zeit nicht signifikant ansteigen werden. (dpa/pma)