Ceconomy, die Mutter von Media-Markt und Saturn, hat die Ende März 2020 beantragte Staatshilfe nahezu im gewünschten Umfang bekommen. In ersten Berichten war von einem Rettungsschirm in Höhe von zwei Milliarden Euro die Rede, genehmigt wurden nun 1,7 Milliarden Euro. Ceconomy leidet unter der Corona-Krise, weil Media-Markt und Saturn ihre Filialen schließen mussten. Beide verkaufen aber nach wie vor über ihre Online-Shops. Dort läuft das Geschäft hervorragend: Während der Krise konnte Ceconomy in diesem Bereich den Umsatz verdoppeln. Außerdem konnten inzwischen auch die Ladengeschäfte unter Auflagen wieder öffnen.
Bei dem Hilfspaket handelt es sich laut Ceconomy um einen "revolvierenden" Konsortialkredit unter Beteiligung der staatseigenen KfW mit einer Laufzeit bis Dezember 2021 und einer einjährigen Verlängerungsoption. Ein sogenannter Konsortialkredit ist ein Kredit, bei dem entweder der Kreditbetrag, das Kreditrisiko oder beides so hoch sind, dass eine Bank alleine die Verantwortung nicht tragen will oder darf, und deshalb andere Kreditinstitute als zusätzliche Kreditgeber hinzunimmt.
An die Kreditvergabe an Ceonomy ist im aktuellen Fall die Bedingung geknüpft, dass während der Laufzeit keine Dividende ausgeschüttet werden darf. Das hat das Unternehmen seit seiner Gründung Mitte 2017 aber ohnehin noch nie getan. Den vorläufigen Zahlen zufolge ist der Umsatz bei Ceconomy im zweiten Geschäftsquartal des laufenden Jahres (Januar bis März 2020) um 6,6 Prozent zurückgegangen.
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Laut Ceconomy-Mitteilung muss der Kreditvertrag noch von einem Konsortium der Partnerbanken abgesegnet werden. Mit denen stehe man aber "in positiven Gesprächen in einem weit fortgeschrittenen Stadium". Der Kredit soll dann bestehende Kreditvereinbarungen in Höhe von 980 Millionen Euro ergänzen und die finanzielle Flexibilität des Konzerns gewährleisten. Die zuvor vorhandenen Kreditlinien über insgesamt fast eine Milliarde Euro wurden bereits Ende März 2020 "aufgrund der Umsatzunterbrechung durch Covid-19 vollständig ausgeschöpft".
Maßnahmen zur Kostensenkung bei Media-Markt-Saturn
Darüber hinaus hat Ceconomy diverse Maßnahmen ergriffen, um seine Kosten zu senken. Neben Kurzarbeit, Mietaussetzungen und Steuerstundungen gehört dazu auch eine vorübergehende Verlängerung von Zahlungsfristen bei wichtigen Lieferanten. Zudem haben Vorstand, die Geschäftsführung von Media-Markt-Saturn, leitende Angestellte sowie Mitarbeiter für die Dauer der Schließung der Ladengeschäfte freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts verzichtet. Außerdem wurden das Marketingbudget zusammengestrichen und anstehende Investitionen auf Eis gelegt.