Kurz vor Weihnachten

Bundesweit zahlreiche Warnstreiks im Handel

21.12.2023
Vor Weihnachten wird die Gewerkschaft Verdi bundesweit den Einzelhandel bestreiken. Vor allem die Supermarkt- und Discounterketten sowie H&M, Ikea und Thalia stehen im Fokus.
Verdi will an den Tagen vor Weichnachten den Forderungn der Bschäftigten mit Streiks und Aktionen Nachdruck verleihen,
Verdi will an den Tagen vor Weichnachten den Forderungn der Bschäftigten mit Streiks und Aktionen Nachdruck verleihen,
Foto: penofoto - shutterstock.com

Kurz vor Weihnachten verschärft die Gewerkschaft Verdi in den seit nunmehr acht Monaten andaiernden Tarifverhandlungen im Handel die Gangart. Die Landesbezirke bereiten Aktionen und Streiks noch vor dem Weihnachtswochenende vor. Der Bundesvorstand ruft die Beschäftigten im Handel zu Streikaktionen zwischen Donnerstag und Samstag vor Weihnachten auf.

In einigen Bundesländern, etwa Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, wurde bereits am Mittwoch in einigen Geschäften die Arbeit niedergelegt. In Chemnitz, Zwickau und Leipzig hat die Gewerkschaft für die ganze Woche, also von Montag bis einschließlich Samstag, zum Arbeitskampf aufgerufen.

In Berlin und Brandenburg soll bis einschließlich Samstag gestreikt werden. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind Warnstreiks bis Donnerstag angekündigt, für die Tage danach gab die Gewerkschaft ihre Pläne noch nicht preis.

Auswirkungen auf Weihnachtsgeschäft unklar

Der Tarifkonflikt im Handel dauert seit Monaten an. Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Ende November kamen Vertreter zu einem Spitzengespräch auf Bundesebene zusammen, das aber letztlich nicht zu Fortschritten führte.

Am vergangenen Freitag rief der Verdi-Bundesvorstand die Beschäftigten im Handel zu Streikaktionen zwischen Donnerstag und Samstag auf. Die Landesverbände planen auf Grundlage dieses Aufrufs nun sehr unterschiedlich. Die zahlreichen Warnstreiks in den vergangenen Monaten führten in der Regel nicht zu Filialschließungen. Hier und da blieben Regale in den Geschäften längere Zeit leer. Welche Auswirkungen de Aktionen an den Tagen direkt vor Weihnachten haben werden, blieb zunächst offen.

Silke Zimmer, das bei Verdi für den Handel zuständige Bundesvorstandsmitglied erklärt: „Wäre der Handelsverband interessiert an einem Tarifabschluss, hätte er in den letzten vier Wochen in 14 Tarifgebieten bundesweit verhandeln können. Nichts davon hat er getan.“

Aktionen in Städten in NRW geplant

Verdi Hessen plant für diesen Freitag (22. Dezember) einen Aktionstag in Frankfurt. Mehrere hundert Streikende aus Handelsunternehmen wie Rewe, Ikea und Kaufland sollen sich dann vor dem Gebäude der "Frankfurter Rundschau" versammeln, wo die Belegschaft um einen eigenen Tarifvertrag kämpft. In Niedersachsen und Bremen sind am Samstag Warnstreiks geplant.

Verdi in Nordrhein-Westfalen kündigte an, mit "mehreren tausend Streikenden im Einzelhandel die Vorweihnachtszeit zur Streikzeit" zu machen. Geplant seien unter anderem Aktionen in Bielefeld, Dortmund, Bergisch-Gladbach und Köln. In Bielefeld werde am Donnerstag ein streikender Weihnachts-Grinch mit weiteren Streikenden durch die Innenstadt ziehen. In Dortmund wollen am Freitag Beschäftigte von H&M vor ihrer Filiale Postkarten verteilen. Ebenfalls in Dortmund wollen Amazon-Beschäftigte der Standorte Werne und Dortmund demonstrieren. (dpa/pma)

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