Mitte Juni machte die Nachricht die Runde, dass ein Amateurfußballer bei der Werbeaktion von Media Markt in Aachen so erfolgreich auf die Torwand geschossen hatte, dass ihn die Marktleitung vom Preisschießen ausschloss (--> wir berichteten). Zur Erinnerung: Bei der Aktion können Kunden nach dem Einkauf pro Kassenbon einen Schuss auf eine im Eingangsbereich installierte Torwand abgeben. Wer trifft, erhält das Geld für die gekauften Artikel zurück.
Wie die Website "ShortNews" berichtet, haben mittlerweile auch Profifußballer bei der Aktion von Media Markt abgeräumt. So soll der neue Torwart beim VfB Stuttgart, Thorsten Kirschbaum, nach zwei Treffern an der Torwand einen neuen Kühlschrank und einen Wäschetrockner für umsonst bekommen haben. Kirschbaum spielte bis Ende der vergangenen Saison noch beim Zweitligisten Energie Cottbus und war in der Sommerpause nach Stuttgart gewechselt.
Auf seiner Facebook-Seite hatte er Bilder von einer Torwand mit der eindeutigen Überschrift: "Med. Markt 0, Kirsche 2" veröffentlicht und geschrieben: "Als eine nette Frau mich fragte, ob ich für sie und ihren Sohn schießen könnte, hatte leider der Schiri etwas dagegen. Sonst wäre das Ergebnis vielleicht noch höher ausgefallen."
Großeinkauf für Zweitligaprofis
Mittlerweile haben auch andere Fußballprofis die Gunst der Stunde genutzt: Die Zweitligaspieler Torsten Mattuschka von Union Berlin und Christoph Menz von Dynamo Dresden sollen sich demnach mit zwei Fernsehern, vier iPads, zwei Spielekonsolen, zwei Kaffeemaschinen und einer Kamera eingedeckt haben.
Theoretisch dürfte jeder Media Markt jederzeit die Aktion abbrechen, wie Rechtsexpertin Carolin Semmler von der Verbraucherzentrale NRW gegenüber "ShortNews" erklärt hat (--> wir berichteten). Die Rechtslage sei aufgrund der Teilnahmebedingungen des Torwandschießens eindeutig: Demnach dürfe Media Markt die Aktion vorzeitig beenden, wenn rechtliche oder tatsächliche Gründe dieses begründen. (tö)
- Auffallen um jeden Preis
<br>Was zahlen Hersteller an Media Markt, damit ihre Produkte und Logos so platziert werden, dass es den Kunden auffällt? Die Zahlen auf den folgenden Bildern stammen von der "Wirtschaftswoche". - Bis zu 60.000 Euro
<br>Bei TV-Geräten der jüngsten Generation zahlen Hersteller bis zu 60.000 Euro dafür, dass Media Markt sie ins Sortiment aufnimmt und ihnen prominente Plätze in den Regalen einräumt. - Bis zu 5.000 Euro
<br>Um an den Wänden die eigenen Logos anbringen zu dürfen, zahlen Unternehmen bis zu 5.000 Euro pro Fläche an den Media Markt. - Bis zu 40.000 Euro
<br>Wer seine Ware auf Palettenplätzen an von Kunden stark frequentierten Durchgängen positionieren will, muss dem Media Markt bis zu 40.000 Euro zahlen. - Bis zu 20.000 Euro
<br>Wenn Trittspuren auf dem Fußboden die Kunden zu einem bestimmten Produkt im Media Markt leiten sollen, ist das den Herstellen bis zu 20.000 Euro wert.