US-Handel laut ShopperTrak

Black-Friday-Verkäufe so gut wie seit Jahren nicht

28.11.2011
Ob das auch ein positives Zeichen für das Weihnachtsgeschäft in Deutschland ist? Trotz wirtschaftlicher Sorgen haben die Amis nicht enttäuscht und den Schnäppchenfreitag einen Tag nach Thanksgiving genutzt, um kräftig zu shoppen. Der Umsatz ist um 6,6 Prozent gestiegen.
Am Schnäppchenfreitag beginnt in den USA der Weihnachtsrummel.
Am Schnäppchenfreitag beginnt in den USA der Weihnachtsrummel.

Trotz hoher Arbeitslosenzahlen und wirtschaftlicher Sorgen haben die Amis nicht enttäuscht und den Schnäppchenfreitag einen Tag nach Thanksgiving genutzt, um kräftig zu shoppen. Der Umsatz ist um 6,6 Prozent gestiegen.

Seit den 1960er Jahren gilt der Freitag nach Thanksgiving, dieses Jahr am 25. November, in den USA als Startschuss für die weihnachtliche Shopping-Saison. Wie ShopperTrak am Samstag verkündete, ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar geklettert. Der Besucherverkehr soll dabei um 5,1 Prozent angestiegen sein.

ShopperTrak-Gründer Bill Martin lobte den 25. November als den Schnäppchenfreitag mit den höchsten Verkaufsumsätzen seit 2007 und 2006. Er sagt aber auch, dass es sich nur um einen Tag handelt und abzuwarten gilt, ob der Run auf die Geschäfte bis Weihnachten anhalten werde. Schließlich haben die USA eine Arbeitslosenrate von 9 Prozent und viele Menschen dort noch sehr stark unter dem Eindruck der Immobilien- und globalen Finanzkrise zu knapsen, von der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit ganz abgesehen.

Außerdem haben große Retailer wie Gap, Wal-Mart und Toys "R" Us dieses Jahr schon früher die Shopping-Saison eröffnet. So berichtet IBMs Coremetric, dass die Online-Verkäufe am Thanksgiving, eigentlich ein nationaler Feiertag, um 39 Prozent angestiegen sind, am Schnäppchenfreitag um 24 Prozent. Bei vielen Kunden soll es sich diesmal um sogenannte Schnäppchenfreitag Rookies (Novizen) gehandelt haben, was vielleicht kein Wunder ist, nachdem viele TV- und andere Hersteller im Vorfeld schon mit traumhaften Rabatten gelockt haben, um ihre vollen Lager freizubekommen.

Die National Retail Federation (NFR) geht davon aus, dass dieses Jahr am Schnäppchenfreitag 152 Millionen US-Bürger im stationären Handel oder online eingekauft haben, ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Macy’s-CEO Terry Lundgren zeigte sich erstaunt, wie viele junge Leute im Twen-Alter den Flagship-Store in Manhattan am Schnäppchenfreitag gestürmt hatten.

Laut NRF-Schätzung werden die Brick-and-mortar-Umsätze ("Ziegelstein- und Mörtel", die im stationären Handel) dieses Jahr in der höchsten Shopping-Saison nur um 2,8 Prozent auf 465,6 Milliarden ansteigen nach einem Plus von 5,2 Prozent im Vorjahr. Die Onlineumsätze werden dagegen laut ComScore voraussichtlich um 15 Prozent auf 37,6 Milliarden Dollar überdurchschnittlich nach oben gehen.

Schnäppchenfreitag wurde der Freitag übrigens genannt, weil die Geschäfte da wegen des großen Ansturms wieder aus den roten Zahlen herauskommen und weniger in Erinnerung an schwarze Börsentage, worunter der 25. Oktober 1929 übrigens nicht der erste war.

Erstmals in England belegt ist der Schnäppchenfreitag vom 6. Dezember 1745, als der im Exil lebende Kronprätendent Charles Edward Stuart mit seinem Versuch, die britische Krone zu erobern, einen vorübergehenden Zusammenbruch des Bankwesens und Wirtschaftsleben in London auslöste. (kh)

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