Biodata: Schlammschlacht erschwert Rettungsversuche

19.11.2001
Der IT-Sicherheitsspezialist Biodata hat finanzielle Schwierigkeiten. Dennoch hofft das Unternehmen, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens noch abwenden zu können. "Der Vorstand befindet sich mit diversen Gläubigern in abschließenden Gesprächen, um eine Verschuldung abzuwenden und einen Gläubigerschnitt zu erreichen", sagte der Sprecher des börsennotierten Unternehmens, Heiko Scholz, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Biodata suche zudem nach einem oder mehreren Kapitalgebern, um Liquät ins Unternehmen zu holen. Bis Dienstag werde sich entsche, ob Biodata Insolvenz beantragen müsse, fügte er hinzu.Die Suche nach einem Investor dürfte allerdings durch die Reibereien hinter den Kul erschwert werden: So fordert Scholz, nicht nur Firmensprecher, sondern auch Mitglied des Betriebsrates, den Aufsichtsratsvorsitzenden Hubertus Kestler im Namen des Gremiums zum Rücktritt auf. Kestler, im Hauptberuf Rechtsanwalt in Frankfurt, habe Ende Oktober - einen Tag vor der Mitteilung über einen Wertberichtigungsbedarf von insgesamt 42 Millionen Euro - der Biodata noch Rechtsberatungshonorare von 142.000 Euro in Rechnung gestellt. Scholz wirft Kestler deshalb Gläubigerbevorzugung vor, zumal die übrigen Gläubiger bereits einen Verzicht auf 85 Prozent ihrer Forderungen signalisiert hätten. Kestler dementiert und schießt zurück: Es habe sich um eine zulässige Zahlung gehandelt, die von Vorstand und Aufsichtsrat gebilligt worden sei. Er vermutet wiederrum, dass hinter Scholz der vom Aufsichtsrat Anfang Oktober geschasste Ex-Firmenchef und Hauptaktionär Tan Siekmann steht, gegen den eine Schadenersatzklage laufe.Anfang Oktober hatte Biodata angekündigt, seine Umsatz- und Ertragsziele für das dritte Quartal und das Gesamtjahr deutlich zu verfehlen. Für 2001 erwartet die Gesellschaft den damaligen Angaben zufolge einen Umsatz auf Vorjahresniveau von 23,5 Millionen Euro. Die Zahlen für das dritte Quartal, die eigentlich am Donnerstag hätten veröffentlicht werden sollen, würden nun erst Ende November bekannt gegeben, sagte Scholz.(mf)

Der IT-Sicherheitsspezialist Biodata hat finanzielle Schwierigkeiten. Dennoch hofft das Unternehmen, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens noch abwenden zu können. "Der Vorstand befindet sich mit diversen Gläubigern in abschließenden Gesprächen, um eine Verschuldung abzuwenden und einen Gläubigerschnitt zu erreichen", sagte der Sprecher des börsennotierten Unternehmens, Heiko Scholz, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Biodata suche zudem nach einem oder mehreren Kapitalgebern, um Liquät ins Unternehmen zu holen. Bis Dienstag werde sich entsche, ob Biodata Insolvenz beantragen müsse, fügte er hinzu.Die Suche nach einem Investor dürfte allerdings durch die Reibereien hinter den Kul erschwert werden: So fordert Scholz, nicht nur Firmensprecher, sondern auch Mitglied des Betriebsrates, den Aufsichtsratsvorsitzenden Hubertus Kestler im Namen des Gremiums zum Rücktritt auf. Kestler, im Hauptberuf Rechtsanwalt in Frankfurt, habe Ende Oktober - einen Tag vor der Mitteilung über einen Wertberichtigungsbedarf von insgesamt 42 Millionen Euro - der Biodata noch Rechtsberatungshonorare von 142.000 Euro in Rechnung gestellt. Scholz wirft Kestler deshalb Gläubigerbevorzugung vor, zumal die übrigen Gläubiger bereits einen Verzicht auf 85 Prozent ihrer Forderungen signalisiert hätten. Kestler dementiert und schießt zurück: Es habe sich um eine zulässige Zahlung gehandelt, die von Vorstand und Aufsichtsrat gebilligt worden sei. Er vermutet wiederrum, dass hinter Scholz der vom Aufsichtsrat Anfang Oktober geschasste Ex-Firmenchef und Hauptaktionär Tan Siekmann steht, gegen den eine Schadenersatzklage laufe.Anfang Oktober hatte Biodata angekündigt, seine Umsatz- und Ertragsziele für das dritte Quartal und das Gesamtjahr deutlich zu verfehlen. Für 2001 erwartet die Gesellschaft den damaligen Angaben zufolge einen Umsatz auf Vorjahresniveau von 23,5 Millionen Euro. Die Zahlen für das dritte Quartal, die eigentlich am Donnerstag hätten veröffentlicht werden sollen, würden nun erst Ende November bekannt gegeben, sagte Scholz.(mf)

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