Cyberlink PhotoDirector 3

Bildbearbeitung mit Verbesserungspotenzial (Kurztest)

04.06.2012
Von Dirk Bongardt
Mit seiner neuen Software will Cyberlink den fotografischen Workflow vom Import über die Bildbearbeitung bis zu Druck und Präsentation bedienen.
Noch Spielraum für Verbesserungen: die Foto-Software "PhotoDirector 3" von Cyberlink
Noch Spielraum für Verbesserungen: die Foto-Software "PhotoDirector 3" von Cyberlink

Mit der Lösung "PhotoDirector 3" will Cyberlink nach eigenen Angaben den gesamten fotografischen Workflow vom Import über die Bildbearbeitung bis zu Druck und Präsentation bedienen, ohne dass man ein weiteres Programm benötigt. Im Test haben wir uns angesehen, inwieweit die Software diesem Anspruch genügt

Da ist zunächst einmal der Import: Hier brilliert die Software mit einer Fülle unterstützter RAW-Formate und kennt auch noch die wichtigsten Bitmap-Formate. Vektor-Formate dagegen kann PhotoDirector 3 – wie auch nicht anders zu erwarten – nicht öffnen.

Sind die Bilder importiert, stehen alle grundlegenden Funktionen einer Bildverwaltung zur Verfügung. Wir konnten die Fotos mit Tags versehen, sie mit einem bis fünf Sternen bewerten, ihnen eine Farbmarkierung zuweisen, und auch die IPTC- und Exif-Metadaten sind im PhotoDirector nur einen Mausklick entfernt. Anhand dieser Vorgaben lässt sich der Bildbestand mit ein paar Mausklicks filtern, so dass nur noch Motive in der Übersicht erscheinen, die den gewählten Kriterien entsprechen.

Was uns hingegen gefehlt hat, war die inzwischen in vielen Bildverwaltungen enthaltene Möglichkeit, Gesichtern Namen zuzuweisen und den Bildbestand dann gezielt nach bestimmten Personen zu durchsuchen. Auch das nachträgliche Zuweisen von Geodaten ist im PhotoDirector 3 nicht vorgesehen.

Erst auf den zweiten Blick erschloss sich uns der logische Unterschied zwischen den beiden Programmmodulen "Anpassung" und "Bearbeiten", denn über beide lassen sich Bildänderungen vornehmen. Bei den unter "Anpassung" angebotenen Bildbearbeitung handelt es sich um nicht-destruktive Korrekturen von Weissabgleich, Tonwerten, Schärfe, Bildrauschen und Verzerrungen.

Haben wir bei der letzten Version (PhotoDirector 2011) noch bemängelt, dass Korrekturfunktionen zur Behebung perspektivischer Verzerrungen und der typischen tonnen- oder kissenförmigen Objektivfehler nicht möglich waren, bietet Version 3 jetzt beide Funktionen. Ihre Bedienung ist zudem deutlich intuitiver als bei etlichen Mitbewerbern. So nennt sich die Funktion zur Behebung stürzender Linien hier "Trapezkorrektur" und ermöglicht es mit Hilfe zweier Regler, die Perspektive in waagerechte und senkrechte Richtung zu kippen. Ein dabei über das Bild gelegtes Gitternetz hilft, die Genauigkeit dieser Korrektur abzuschätzen.

Objekte entfernen und bearbeiten

Die unter "Bearbeiten" abgelegten Funktionen bieten weitergehende Retuschemöglichkeiten, erfordern aber auch ein Speichern des Resultats, wenn es denn erhalten bleiben soll. Eines der hier verfügbaren Werkzeuge nennt sich "Objektentfernung" und ermöglicht es, ähnlich wie mit einem Klonpinsel einen ausgewählten Bereich durch einen anderen Bildbereich zu ersetzen. Die Hintergrundentfernung dient dagegen dazu, eines oder mehrere Objekte freizustellen. Der Hintergrund wird dabei durch Transparenz ersetzt. So sind sogar einfache Bildmontagen möglich, wenngleich PhotoDirector hier nicht ganz so viel Komfort bietet wie eine klassische Bildbearbeitung mit Ebenen-Werkzeug im Photoshop-Stil.

Nach wie vor zu mager finden wir das Modul "Diashow". Die Anzeigedauer lässt sich nicht individuell pro Bild festlegen, ebensowenig die Übergangseffekte, von denen es gerade einmal drei gibt. Möglich ist aber immerhin, die einzelnen Bilder individuell zu beschriften, die Diashow als Video zu exportieren und auch gleich an Youtube zu übertragen. Videos lassen sich außerdem bis zum Full-HD-Format von 1.920 x 1.080 Bildpunkten rendern und wahlweise mit dem H.264-, dem MPEG-4- oder dem WMV-Codec speichern.

Fein gelöst ist die Druck-Option: Durch Angabe von Zeilen und Spalten lässt sich regeln, wie viele Bilder auf eine Druckseite passen. PhotoDirector bringt dann alle zuvor ausgewählten Bilder zu Papier und gewährleistet so einen sparsamen Umgang mit dem immer noch relativ teuren Fotopapier. Optionen, um Kalender, Schmuckbilder oder Fotobücher zu drucken, fehlen jedoch.

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