"Der deutsche Mittelstand steht am Scheideweg", betonte der Deutschlandchef des Stuttgarter Wirtschaftsprüfungs- und Beratungskonzerns EY, Hubert Barth. Zwei Tage vor der Eröffnung der CeBIT in Hannover, die sich als Leitmesse für die Digitalisierung positioniert, warnte er: "Es droht eine digitale Zweiklassengesellschaft."
Für die EY-Studie wurden rund 3000 mittelständische Unternehmen in Deutschland befragt. Dabei seien Firmen in Bayern und Baden-Württemberg am optimistischen, gefolgt vom Saarland, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Im Osten Deutschlands sei die Beurteilung dagegen deutlich verhaltener. Insgesamt spiele digitale Technologie bei 57 Prozent der deutschen Mittelständler eine mittlere bis große Rolle für das Geschäftsmodell - im Jahr zuvor hatte der Anteil bei 54 Prozent gelegen. Vor allem Unternehmen mit mehr als drei Prozent Wachstumserwartung setzen deutlich stärker auf die Digitalisierung.
Vorreiter in Sachen Digitalisierung seien die großen Mittelständler. Ein Mangel an Geld und Personal wurde am häufigsten bei den Betrieben genannt, für die die neuen Produktionsmethoden eine weniger große Rolle spielen. Angesichts der gravierenden Umwälzungen durch die Digitalisierung warnte Barth: "Wer zu lange an einem veralteten Geschäftsmodell festhält, wird dagegen zu den Verlierern gehören." (dpa/ib)