Benq-Pleite: Siemens kommt nicht für Handy-Garantien auf

09.10.2006
Der deutsche Konzern dementierte Medienberichte, er müsse mindestens 100 Millionen Euro an Garantieverpflichtungen an die Benq-Tochter Inservio zahlen.

Inservio leistet Support für Handy-Nutzer und kümmert sich im Rahmen der zweijährigen Gewährleistung um Reklamationen. Da Benq Mobile nach der Insolvenz für diese Leistungen kein Geld mehr hat, so wurde spekuliert, müsste Siemens einspringen. Diese Darstellung wies Siemens jedoch zurück. Weil Benq und nicht Siemens die Geräte verkauft habe, habe auch das taiwanische Unternehmen für die Gewährleistung gerade zu stehen.

Wegen der Unsicherheit in Sachen Gewährleistung hatte T-Mobile unlängst beschlossen, keine Benq-Handys mehr zu ordern (siehe auch T-Mobile will keine BenQ-Handys mehr abnehmen).

Siemens trat ferner der Vermutung entgegen, der Konzern werde eine Auffanggesellschaft für die von Entlassung bedrohten Mitarbeiter von Benq Mobile gründen. Man sei lediglich bereit, eine Qualifizierungs- und Beschäftigungssparte zu unterstützen, die jedoch nicht im eigenen Hause sondern bei Benq Mobile eingerichtet werden solle (siehe auch Trotz BenQ-Härtefonds weiter Proteste gegen Siemens).

Unterdessen haben die Taiwaner ihre Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Umsatz sackte - die Mobilfunksparte nicht eingerechnet - um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. Im Vergleich zum Quartal zuvor ließen die Verkäufe sogar um etwa 20 Prozent nach.

Vergangene Woche wurden weitere Details zur Patentsituation bekannt. Demnach verfügt Benq nur über 250 der insgesamt 2000 Patente. 1600 davon liegen bei der deutschen Firma Benq Mobile, 150 weitere könnten von beiden Unternehmen gemeinsam genutzt werden. Aus Sicht des Insolvenzverwalters Michael Prager verfüge die deutsche Mobilfunktochter des taiwanischen Konzerns noch über Substanz. (fn)

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