Der taiwanesische Hersteller hat in Europa einige organisatorische Änderungen vorgenommen, verrät Thomas Müller, der für das Produktmarketing verantwortlich, eine Doppelspitze mit Barz in der DACH-Region bildet. Der langjährige Deutschlandchef und zuletzt für Nordeuropa verantwortliche Michael Grote wird sich künftig mehr auf strategische Fragen konzentrieren.
Vor einigen Jahren noch hat jede große Landesorganisation relativ unabhängig gearbeitet, zwischendurch wurde der Kontinent in Süd und Nord aufgeteilt. Jetzt gibt es vier starke Organisationen für Europa.
Das Europa-Headquarter wurde nach Eindhoven verlegt. Das Europa-Management mit Grote im eigenen Haus zu haben, hatte laut Barz und Müller Vorteile, andererseits ist eine starke zentrale europäische Organisation auch zu begrüßen, da diese größeres Gewicht in Taiwan hat als mehrere einzelne.
Einige Prozesse wie die Logistik und Warenströme gehen andererseits auch wieder mehr in die Landesorganisationen oder im Fall der DACH-Region nach Hamburg. Der Standort in Norddeutschland gewinne dadurch auch wieder an Profil.
Anpassungen hat BenQ DACH auch beim Partnerprogramm vorgenommen. Ursprünglich gab es zwei Partnerstufen, eine für Fachhändler mit dem Umsatzziel von 50.000 Euro, eine andere für Systemhäuser mit BenQ-Umsätzen ab 200.000 Euro. Die jeweiligen Umsatzziele wurden auf jeweils 30.000 und 100.000 Euro herabgesetzt. Außerdem gibt es nach außen hin für den Anbieter nur noch „BenQ Partner“, intern aber wohl die Unterteilung in Classic- und Premium-Partner.
Wenn die Premium-Partner auf ihre Boni verzichten, bekommen sie dafür im Tausch je nach Umsatz eine gewisse Anzahl von Demogeräten. Für BenQ hat das den Vorteil, dass die Preise relativ sauber gehalten werden. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass einige Partner Bonuszahlungen direkt an den Kunden weitergegeben haben.
Derzeit zählt BenQ über 300 Fachhandelspartner mit Umsätzen von über 30.000 Euro. Wer sich nicht dazu committen kann oder will, hat jetzt die Möglichkeit, über eine ganz einfach Akkreditierung als „BenQ Friend“ aufgenommen zu werden. E-Tailer wie Amazon und Co. Werden als BenQ-Onliner behandelt. Pilot ist als Distributor neu hinzugekommen. Im AV-Bereich freut sich Müller über den größten Projektoren-Distributor Medium als starken Partner.
„Eindampfen“ nennt Müller die Fokussierung auf die Kernkompetenzen. Potenziale mit Projektoren sieht er durch Short-Throw im Bildungsbereich und neue High-Brightness-Geräte mit 5.000 bis 6.000 Ansi-Lumen. Als Öko-Beitrag bezeichnet er BenQs ersten LED-basierenden Mini-Beamer, den P1.
LED in der Form von Backlight soll ab Mitte 2009 auch ein Green-IT-Beitrag im Bereich Monitore sein. OLED wird laut Müller und verschiedenen anderen Herstellern nicht in den nächsten zwei bis drei Jahren den Monitormarkt erobern. Probleme gibt es vor allem noch mit den blauen OLEDs. (kh)