Entscheidung am 12. August

Bei Media Markt und Saturn droht Abbau Tausender Stellen

05.08.2020
Ceconomy, der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn, will die Unternehmensstruktur vereinheitlichen und dadurch pro Jahr 100 Millionen Euro einsparen. "In begrenztem Umfang" sollen dazu auch Filialen geschlossen werden.
Ceconomy prüft bei Media Markt und Saturn die Streichung von bis zu 3.500 Vollzeitstellen.
Ceconomy prüft bei Media Markt und Saturn die Streichung von bis zu 3.500 Vollzeitstellen.
Foto: Cineberg - shutterstock.com

Bei Media Markt und Saturn droht ein massiver Stellenabbau. Der Mutterkonzern Ceconomy prüft bei den beiden Handelsketten die Streichung von insgesamt bis zu 3.500 Vollzeitstellen. Vom Abbau betroffen wären Ceconomy zufolge vorwiegend Arbeitsplätze im europäischen Ausland. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 55.000 Mitarbeiter.

Die Konzernführung plant, in dem lange Zeit sehr dezentral geführten Unternehmen, eine konzernweit einheitliche Organisationsstruktur einzuführen. Durch die damit verbundene Zentralisierung könnten zahlreiche Stellen wegfallen.

Doch ist das nicht alles. "Angesichts rückläufiger Kundenfrequenzen infolge der Covid-19-Pandemie prüft der Konzern ferner, europaweit in begrenztem Umfang defizitäre Stores zu schließen", wie er ankündigte. Insgesamt erhofft sich die Konzernführung von den Maßnahmen Einsparungen von knapp über 100 Millionen Euro pro Jahr. Die Entscheidung über Durchführung und Umfang der Maßnahmen soll am 12. August fallen.

Online-Geschäft von Media Markt und Saturn läuft gut

Die Ankündigung möglicher Filialschließungen kommt nicht ganz überraschend. Der Elektronikhändler sieht sich durch die Corona-Krise großen Problemen gegenüber - obwohl Media Markt und Saturn nach dem Ende der coronabedingten Ladenschließungen schnell wieder Tritt fassen konnten. Im Mai 2020 lagen die Umsätze des mit 1,55 Milliarden Euro schon wieder um 3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Juni übertrafen die Verkaufszahlen mit 1,75 Milliarden Euro den Vorjahreswert gar um 12 Prozent. Allerdings haben sich die Gewichte zwischen den Verkaufskanälen im Konzern unter dem Einfluss der Pandemie massiv verschoben.

Entscheidend zum Umsatzanstieg der beiden Elektronikketten beigetragen hatte der Erfolg des Online-Geschäfts. Es wuchs zwischen April und Juni um rund 145 Prozent und trägt mittlerweile mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz bei. Den Filialen hingegen blieben viele Kunden fern.

"Die Pandemie hat definitiv als Beschleuniger für unser Online-Geschäft gewirkt" sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann bereits im Juli. Er kündigte schon damals an, das werde auch Auswirkungen auf die Zukunftsstrategie des Konzerns haben. "Die Märkte werden weiterhin eine wichtige Rolle in unserer Omni-Channel-Strategie spielen, aber wir müssen und werden uns an das veränderte Kundenverhalten anpassen", kündigte Düttmann an. Diese Anpassung rückt nun offenbar näher. (dpa/pma)

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