Girocard

Bargeldloses Bezahlen per Girocard nimmt zu

24.08.2023
Beim Bezahlen ohne Schein und Münzen greifen die Menschen in Deutschland zunehmend zur Girocard. Mit weiteren Anwendungen wollen Banken und Sparkassen die Bezahlkarte noch attraktiver machen.
Die Girocard ist das meistverbreitete Kartenzahlungsmittel in Deutschland.
Die Girocard ist das meistverbreitete Kartenzahlungsmittel in Deutschland.
Foto: girocard.eu

Der Aufwärtstrend beim bargeldlosen Bezahlen mit der Girocard hält an - und Banken und Sparkassen versprechen weitere Einsatzmöglichkeiten. Zahlen der Deutschen Kreditwirtschaft zufolge beglichen Verbraucher in Deutschland im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 3,65 Milliarden Mal Einkäufe mit der Girocard. Das waren 15 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2022, wie die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme am Donnerstag mitteilte.

"Die deutschen Banken und Sparkassen wollen mit dem Rückenwind der hohen Akzeptanz die Entwicklung neuer Lösungen rund um die Girocard beschleunigen", teilte Euro Kartensysteme mit. "Langfristiges Ziel ist es, dass es in Deutschland in jeder denkbaren Situation möglich sein sollte, mit der Girocard zu bezahlen."

Es werde zum Beispiel gemeinsam mit Handelspartnern an einem digitalen Kassenbon gearbeitet. Im Mittelpunkt vieler Entwicklungen stehe die digitale Girocard in Smartphone oder Smartwatch, erklärte Euro Kartensysteme: "Sie soll beispielsweise um die Möglichkeit für Zahlungen in Apps erweitert werden."

Beim Bezahlen mit der digitalen Girocard per Smartphone oder Smartwatch kann zudem direkt geprüft werden, ob der Kunde zum Beispiel beim Kauf von Zigaretten wie erforderlich volljährig ist. Dazu läuft seit Ende Juni 2023 ein Pilotprojekt.

Kontaktloses Bezahlen

Vor allem das kontaktlose Bezahlen mit Karte, Smartphone oder Smartwatch wird immer beliebter: In vier von fünf Fällen (80,9 Prozent) wurde im Zeitraum Januar bis einschließlich Juni 2023 auf diesem Wege mit der Girocard bezahlt. Ende Juni 2022 lag dieser Wert noch bei 74,3 Prozent, Ende 2022 waren es bereits 79 Prozent.

Kontaktloses Bezahlen ist mit Girocards und Kreditkarten möglich, die einen sogenannten NFC-Chip besitzen. Außerdem kann mit einem Smartphone oder einer Smartwatch mit Diensten wie Apple Pay und Google Pay oder mit Banken-Apps kontaktlos Geld übertragen werden. Die Daten für die Abwicklung der Bezahlung werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn Kunden die Karte beziehungsweise das Smartphone oder die Smartwatch nah an das Gerät halten. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig. Während der Corona-Pandemie hatte der Einzelhandel das kontaktlose Bezahlen als besonders hygienisch beworben.

Schnelles Bezahlen im Vorbeigehen

Der Großteil der etwa 100 Millionen Girocards, die Banken und Sparkassen in Deutschland an ihre Kundschaft ausgegeben haben, ist mit der Kontaktlosfunktion ausgestattet. An mehr als 96 Prozent der inzwischen fast 1,1 Millionen Terminals im Handel ist nach Angaben von Euro Kartensysteme das schnelle Bezahlen im Vorbeigehen möglich.

Weil auf diese Weise häufiger auch kleine Beträge bargeldlos beglichen werden, sinkt der durchschnittliche Bezahlbetrag mit der Girocard. Über alle Bezahlvorgänge hinweg betrug er den Angaben zufolge im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 40,73 Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 42,36 Euro, Ende 2022 dann 42,34 Euro.

Die gesamten Umsätze mit der Girocard lagen nach Mitteilung von Euro Kartensysteme im ersten Halbjahr 2023 mit 149 Milliarden Euro um etwa elf Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (134 Milliarden Euro). Im Gesamtjahr 2022 waren es gut 284 Milliarden Euro. (dpa/rs/rw)

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