Was Gartner dazu meint

Auswirkungen des Office-Verkaufsverbots

14.08.2009
Der texanische Richterspruch, der den Verkauf von Microsoft Word in den USA untersagt, hat potenziell größere Auswirkungen auf Office-Software allgemein. Der Gartner-Analyst Brian Prentice schreibt im Unternehmensblog, das strittige i4i-Patent könne auch Auswirkungen auf den ODF-Standard haben, sofern es seine Gültigkeit behält. Das schließt der Analyst nicht aus und meint: "Das ist kein typisches Müll-Softwarepatent, das dem Einreicher 20 Jahre Monopol auf das Offensichtliche sichert." Seitens der hinter dem offenen Dokumentformat ODF stehenden ODF Alliance glaubt man allerdings nicht an eine Gefahr für ODF. Obwohl Patentrechtsentscheidungen jenes Gerichts, an dem die Verfügung gegen den Word-Verkauf verhängt wurde, regelmäßig gekippt würden, sei er sich nach eingehenderem Studium in diesem Fall nicht so sicher, so Prentice. Sofern das i4i-Patent aufrecht bleibt und auch ODF betrifft, gäbe es nicht mehr nur Schadenfreude auf Microsofts kosten. Viel mehr würde es den Zorn von Softwarepatent-Gegnern heraufbeschwören. "Das würde als ein weiterer Angriff auf offene Standards und offene Software gesehen werden", meint der Analyst. Tatsächlich soll das unter anderem von OpenOffice genutzte Dokumentformat ODF in Version 1.2 eine erweiterte Metadaten-Funktionalität bieten, die manche Beobachter als ähnlich dem anpassbaren XML (Custom XML) bezeichnen, das ausschlaggebend für die richterliche Verfügung gegen Word war. "ODF nutzt kein Custom XML, also sehe ich keine direkten Auswirkungen", meint allerdings Marino Marcich, Geschäftsführer der ODF Alliance, auf Nachfrage von pressetext. Die Metadaten-Funktionalität von ODF 1.2 werde auf Basis der RDF-Spezifikationen (Resource Description Framework) des World Wide Web Consortium http://www.w3.org realisiert. Fest steht jedenfalls, dass die Entscheidung von Richter Leonard Davis weiterhin Wellen schlagen wird. Während i4i gegenüber Cnet betont hat, dass man weder Microsoft ruinieren noch den vielen Word-Nutzern in die Quere kommen wolle, ist man in Redmond mit Kommentaren eher zurückhaltend. "Wir sind vom Gerichtsentscheid enttäuscht. Wir werden gegen das Urteil berufen", heißt es auf Nachfrage von pressetext. Darüber hinaus wird der bereits im Mai eingenommene Standpunkt wiederholt, dass das i4i-Patent ungültig sein. Auch als Munition für den Formatkrieg zwischen Microsofts Office Open XML (OOXML) und ODF scheint die Davis-Entscheidung geeignet. "Wenn überhaupt, unterminiert der Richterspruch Behauptungen bezüglich der angeblichen 'Offenheit' von OOXML, da offenbar nicht einmal der Autor des Formats - in diesem Fall Microsoft - es lizenzgebührenfrei umsetzen kann", meint jedenfalls Marcich. (Ende)

Der texanische Richterspruch, der den Verkauf von Microsoft Word in den USA untersagt, hat potenziell größere Auswirkungen auf Office-Software allgemein. Der Gartner-Analyst Brian Prentice schreibt im Unternehmensblog, das strittige i4i-Patent könne auch Auswirkungen auf den ODF-Standard haben, sofern es seine Gültigkeit behält. Das schließt der Analyst nicht aus und meint: "Das ist kein typisches Müll-Softwarepatent, das dem Einreicher 20 Jahre Monopol auf das Offensichtliche sichert." Seitens der hinter dem offenen Dokumentformat ODF stehenden ODF Alliance glaubt man allerdings nicht an eine Gefahr für ODF.

Obwohl Patentrechtsentscheidungen jenes Gerichts, an dem die Verfügung gegen den Word-Verkauf verhängt wurde, regelmäßig gekippt würden, sei er sich nach eingehenderem Studium in diesem Fall nicht so sicher, so Prentice. Sofern das i4i-Patent aufrecht bleibt und auch ODF betrifft, gäbe es nicht mehr nur Schadenfreude auf Microsofts kosten. Viel mehr würde es den Zorn von Softwarepatent-Gegnern heraufbeschwören. "Das würde als ein weiterer Angriff auf offene Standards und offene Software gesehen werden", meint der Analyst.

Tatsächlich soll das unter anderem von OpenOffice genutzte Dokumentformat ODF in Version 1.2 eine erweiterte Metadaten-Funktionalität bieten, die manche Beobachter als ähnlich dem anpassbaren XML (Custom XML) bezeichnen, das ausschlaggebend für die richterliche Verfügung gegen Word war. "ODF nutzt kein Custom XML, also sehe ich keine direkten Auswirkungen", meint allerdings Marino Marcich, Geschäftsführer der ODF Alliance. Die Metadaten-Funktionalität von ODF 1.2 werde auf Basis der RDF-Spezifikationen (Resource Description Framework) des World Wide Web Consortium realisiert.

Fest steht jedenfalls, dass die Entscheidung von Richter Leonard Davis weiterhin Wellen schlagen wird. Während i4i gegenüber Cnet betont hat, dass man weder Microsoft ruinieren noch den vielen Word-Nutzern in die Quere kommen wolle, ist man in Redmond mit Kommentaren eher zurückhaltend. "Wir sind vom Gerichtsentscheid enttäuscht. Wir werden gegen das Urteil berufen", heißt es auf Nachfrage.

Darüber hinaus wird der bereits im Mai 209 eingenommene Standpunkt wiederholt, dass das i4i-Patent ungültig sein. Auch als Munition für den Formatkrieg zwischen Microsofts Office Open XML (OOXML) und ODF scheint die Davis-Entscheidung geeignet. "Wenn überhaupt, unterminiert der Richterspruch Behauptungen bezüglich der angeblichen 'Offenheit' von OOXML, da offenbar nicht einmal der Autor des Formats - in diesem Fall Microsoft - es lizenzgebührenfrei umsetzen kann", meint jedenfalls Marcich. (pte/rw(

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