Ausschreibungsbetrug erschüttert deutsche Systemhauslandschaft

20.08.2002
Die Staatsanwaltschaft Berlin will den von System- und Software-Häusern erhobenen Vorwurf des Ausschreibungsbetrugs gegen die IT-Dienstleister RSC Projektconsult GmbH aus Teichwolframsdorf in Thüringen und Delphi IT Dienstleistungen GmbH & Co. KG aus Berlin prüfen. Die beiden Unternehmen gelten als mutmaßliche Drahtzieher einer Betrugsserie, die ganz Deutschland erfasst. Die Masche ist simpel: Systemhäuser werden eingeladen, sich an einer Ausschreibung über eine komplexe Datenbank-Software für den Auftraggeber Delphi zu beteiligen. Die Ausschreibung soll über die RSC Projektconsult erfolgen, die nach Vertragsunterzeichnung zehn Prozent Vermittlungsprovision vom Gewinner des Projekts erhält. Ermittlungen von ComputerPartner ergaben, dass Verträge zwischen Delphi und einer ganzen Reihe von Systemhäusern zustande kamen, und RSC die vereinbarte Provision einforderte. Doch bei dem vermeintlichen Großkonzern aus Berlin als Auftraggeber handelte es sich um eine abwechselnd von Götz Meidinger und Rolf-Hubert Pobloth als Geschäftsführer geleitete „One-Man-Company", die jeden Kontakt mit den Systemhäusern abbrach, sobald der Vertrag unterschrieben war. Das Duo Meidinger/Pobloth ist aber nicht nur in der Computer-Branche tätig, sondern auch im Immobiliengeschäft, wie Jörn Pestlin, Kulturwissenschaftler und laut Impressum vom April 2001 Chef vom Dienst beim Architektur-Magazin Skyline, einem Unternehmen der Tagesspiegel-Gruppe, schreibt. Demnach haben die beiden Unternehmer im Juni 2001 für 70.000 Mark einen Teil des denkmalgeschützten Landgutes der Industriellenfamilie Borsig in Groß Behnitz ersteigert. Das Gebäude-Ensemble soll unter anderem mit Fördermitteln des Potsdamer Ministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr in eine Wohnanlage verwandelt werden, wie Pestlin schreibt. Bei der Berichterstattung von Pestlin gibt es ein „Geschmäckle" wie der Schwabe sagt: Götz Meidinger wird der rechten Szene zugeordnet. Er stand auf Platz 3 der Landesliste Berlin der Initiative Pro D-Mark und war seit Gründung der nationalliberalen Zeitung „Junge Freiheit" enger Mitstreiter von deren Chefredakteur Dieter Stein. Pestlin wiederum nahm laut Tagungs-Programm im Nietzsche Forum Weimar an einer Diskussion teil mit dem Thema: Friedrich Nietzsche im „Völkischen Beobachter". Eine Bestandsaufnahme. Lesen Sie in der nächsten ComputerPartner alles über das Beteiligungsgeflecht der Beschuldigten und das Schicksal der Betroffenen. (hei)

Die Staatsanwaltschaft Berlin will den von System- und Software-Häusern erhobenen Vorwurf des Ausschreibungsbetrugs gegen die IT-Dienstleister RSC Projektconsult GmbH aus Teichwolframsdorf in Thüringen und Delphi IT Dienstleistungen GmbH & Co. KG aus Berlin prüfen. Die beiden Unternehmen gelten als mutmaßliche Drahtzieher einer Betrugsserie, die ganz Deutschland erfasst. Die Masche ist simpel: Systemhäuser werden eingeladen, sich an einer Ausschreibung über eine komplexe Datenbank-Software für den Auftraggeber Delphi zu beteiligen. Die Ausschreibung soll über die RSC Projektconsult erfolgen, die nach Vertragsunterzeichnung zehn Prozent Vermittlungsprovision vom Gewinner des Projekts erhält. Ermittlungen von ComputerPartner ergaben, dass Verträge zwischen Delphi und einer ganzen Reihe von Systemhäusern zustande kamen, und RSC die vereinbarte Provision einforderte. Doch bei dem vermeintlichen Großkonzern aus Berlin als Auftraggeber handelte es sich um eine abwechselnd von Götz Meidinger und Rolf-Hubert Pobloth als Geschäftsführer geleitete „One-Man-Company", die jeden Kontakt mit den Systemhäusern abbrach, sobald der Vertrag unterschrieben war. Das Duo Meidinger/Pobloth ist aber nicht nur in der Computer-Branche tätig, sondern auch im Immobiliengeschäft, wie Jörn Pestlin, Kulturwissenschaftler und laut Impressum vom April 2001 Chef vom Dienst beim Architektur-Magazin Skyline, einem Unternehmen der Tagesspiegel-Gruppe, schreibt. Demnach haben die beiden Unternehmer im Juni 2001 für 70.000 Mark einen Teil des denkmalgeschützten Landgutes der Industriellenfamilie Borsig in Groß Behnitz ersteigert. Das Gebäude-Ensemble soll unter anderem mit Fördermitteln des Potsdamer Ministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr in eine Wohnanlage verwandelt werden, wie Pestlin schreibt. Bei der Berichterstattung von Pestlin gibt es ein „Geschmäckle" wie der Schwabe sagt: Götz Meidinger wird der rechten Szene zugeordnet. Er stand auf Platz 3 der Landesliste Berlin der Initiative Pro D-Mark und war seit Gründung der nationalliberalen Zeitung „Junge Freiheit" enger Mitstreiter von deren Chefredakteur Dieter Stein. Pestlin wiederum nahm laut Tagungs-Programm im Nietzsche Forum Weimar an einer Diskussion teil mit dem Thema: Friedrich Nietzsche im „Völkischen Beobachter". Eine Bestandsaufnahme. Lesen Sie in der nächsten ComputerPartner alles über das Beteiligungsgeflecht der Beschuldigten und das Schicksal der Betroffenen. (hei)

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