Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

"Aufholjagd" bei Digitalisierung im Gesundheitssystem

09.08.2023
Nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist Deutschland im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitssystems ein "Entwicklungsland".
Die Zeit der Rezepte auf Papier geht vorbei. Ärzte übergeben die Rezepte digital auf der Krankenversicherungskarte ihren Patienten. Über ein Lesegerät in der Apotheke werden die Rezepte eingelöst und zur Abrechnung an die Krankenkasse weiter geleitet.
Die Zeit der Rezepte auf Papier geht vorbei. Ärzte übergeben die Rezepte digital auf der Krankenversicherungskarte ihren Patienten. Über ein Lesegerät in der Apotheke werden die Rezepte eingelöst und zur Abrechnung an die Krankenkasse weiter geleitet.
Foto: stockfour - shutterstock.com

"Es ist ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr vertretbar, dass wir in der heutigen Zeit noch immer die Rezepte über Papier ausdrucken", sagte Lauterbach am Mittwoch bei der Vorstellung des E-Rezeptes in Berlin. "Wir sind im Bereich der Digitalisierung unseres Gesundheitssystems ein Entwicklungsland. Das ist leider so, wir brauchen daher eine Aufholjagd." Diese Aufholjagd beginne mit dem elektronischen Rezept und gehe weiter mit der elektronischen Patientenakte.

Seit 1. Juli ist es in ersten Apotheken möglich, ein E-Rezept abzurufen. "Ich gehe davon aus, dass 2,4 Millionen E-Rezepte bis zum jetzigen Zeitpunkt eingelöst worden sind. Und bisher sind die Erfahrungen sehr positiv", sagte Lauterbach.

Für Ärzte soll es vom 1. Januar 2024 an zur Pflicht werden, Verschreibungen elektronisch auszustellen. Voraussetzung ist unter anderem ein spezielles Verbindungsgerät an die geschützte Datenautobahn des Gesundheitswesens. Dort werden E-Rezepte auf einem zentralen Server gespeichert. Apotheken werden beim Einstecken der Karte autorisiert, E-Rezepte der Versicherten von dort abzurufen.

Bis Anfang 2025 sollen dann auch E-Patientenakten für alle kommen - außer man lehnt ab. Es handelt sich um einen persönlichen Datenspeicher etwa für Befunde, Röntgenbilder und Listen eingenommener Medikamente. (dpa/rs/rw)

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