Im Juli 2021 entwendeten Einbrecher in Gymnasien in Starnberg und Puchheim bei München Technikprodukte der Marken Apple und Microsoft, vor allem Tablets und Zubehör, im Wert von rund 200.000 Euro. Ihre Spuren hatten sie der Polizei zufolge "großflächig verwischt". Dennoch fanden die Ermittler der Kripo Fürstenfeldbruck genug Hinweise. Denen gingen sie in enger Zusammenarbeit mit Polizeibehörden aus Hamburg und Nordrhein-Westfalen nach. Ihre Arbeit führte jetzt zur Festnahme der drei mutmaßlichen Mitglieder einer deutschlandweit agierenden Bande mit Sitz in Hamburg.
Die Beschuldigten standen bereits in der Vergangenheit im Verdacht, auf vergleichbare Art und Weise hochwertige Elektronikgeräte aus Schulen entwendet zu haben. Unter anderem wird ihnen ein nahezu identischer Einbruch in eine Schule im baden-württembergischen Horb am Neckar vorgeworfen. Auch für zwei Einbrüche im Mai 2021 in Schleswig-Holstein und einen im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau bereits im Jahr 2020 sollen sie verantwortlich sein.
Die Ermittlungen der Kripo Fürstenfeldbruck dauerten auch deshalb über ein Jahr, weil die Beamten darauf aus waren, mit zahlreichen verdeckten Maßnahmen die Bandenstruktur möglichst erschöpfend aufzudecken und weitere Tatbeteiligungen der Gruppierung zu ermitteln. Als Kopf der Band konnte laut Polizei schließlich ein 33-jähriger afghanischer Staatsbürger sowie als Mittäter ein 23-jähriger Deutsch-Afghane und ein 22-jähriger Deutsch-Türke ermittelt werden. Gegen die drei Männer wurden Strafverfahren wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls eingeleitet.
Mit dem Diebstahl von 242 Tablets aus einer Berliner Schule im Gesamtwert von fast 100.000 Euro im Januar 2021 haben die drei Männer dagegen wohl nichts zu tun. Die Tablets waren für Schüler aus finanzschwachen Familien bestimmt. Sie sollten die Tablets in der Corona-Pandemie für den Unterricht zu Hause bekommen.
Die Tablets waren der Schulleiterin zufolge nur wenige Stunden vor dem Diebstahl geliefert worden und lagerten in einem alarmgesicherten Raum. Angeklagt wurde wegen des Diebstahl der 26-jähriger Mitarbeiter einer Reinigungsfirma. Er geriet in Verdacht, weil die Alarmanlage mit seinem Transponder-Chip ausgeschaltet wurde und er über einen Generalschlüssel verfügte.