Das Arbeitsvolumen hat in Deutschland erstmals seit dem Jahr 2000 wieder zugenommen, meldete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der Krankenstand sank zugleich auf das Rekordtief von 3,1 Prozent.
Das Jahr 2006 hatte kalenderbedingt weniger Arbeitstage (–0,8 Prozent), aber pro Tag wurde im Schnitt länger gearbeitet (+0,7 Prozent). So traten Verlängerungen der Wochenarbeitszeit in Kraft, die vereinzelte Verkürzungen mehr als kompensierten. Zudem fiel weniger Arbeitszeit aufgrund von Krankheit aus, denn der seit Jahren rückläufige Trend der Krankenstandsquote setzte sich fort.
Mit anziehender Konjunktur fiel auch weniger Arbeitszeit durch Kurzarbeit aus, und die Zahl der Kurzarbeiter sank auf einen historischen Tiefstand von jahresdurchschnittlich 74.000 Personen. Das Volumen der bezahlten Überstunden stieg nach mehrjährigem Rückgang auf 1,47 Milliarden an, und die Zeitguthaben auf den Arbeitszeitkonten der Beschäftigten mit flexiblen Arbeitszeitregelungen wurden größer.
Die Pro-Kopf-Arbeitszeit der Beschäftigten wurde auch deshalb länger, weil immer mehr Personen einer Nebenbeschäftigung nachgehen. So stieg die Zahl der Personen mit einem oder mehreren Nebenjobs 2006 um gut 100.000 auf 2,09 Millionen an.
Auch die Teilzeitbeschäftigung nahm 2006 weiter kräftig zu (+2,7 Prozent), unter anderem wegen mehr geringfügigen Beschäftigungen und mehr Ein-Euro-Jobs. Inzwischen arbeitet ein Drittel aller Beschäftigten in Teilzeit.
Insgesamt leisteten die Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2006 rund 39 Milliarden Stunden, die Teilzeitbeschäftigten rund sieben Milliarden Stunden und die Selbstständigen und Mithelfenden gut neun Milliarden Stunden. Rund eine Milliarde Stunden entfielen auf die Nebenjobs.
Marzena Fiok