Anwendungsbeispiel Hetras
Hetras ist die erste Internet-basierende Hotel-Management-Software für jede Art von Hotels und Hotelketten. Sie ist mit über 600 Reiseportalen verbunden und umfasst Property-Management, Verkauf, Reservierungen sowie Channel-Management. Ziel des Anbieters ist es, die Software konsequent weiter auszubauen und neue Bereiche abzudecken, um schließlich eine All-in-one-Lösung für Hotels jeder Art und alle möglichen Einsatzbereiche bieten zu können. Für die Weiterentwicklung, den Test und die Bereitstellung der Software als Service über das Internet benötigte Hetras deshalb eine passende IT-Infrastruktur. Diese sollte sowohl Sicherheit als auch Hochverfügbarkeit bieten und möglichst kostengünstig sein.
Es galt für den IT-Dienstleister also zunächst, eine passende Entwicklungs- und Testumgebung einzurichten. Hierbei entschied sich Consol für die Nutzung der Public Cloud bei einem externen Provider. Die bisherige Hardware wurde abgelöst und die auf ihr betriebenen Server und Dienste in der virtuellen Umgebung einer Cloud neu aufgesetzt.
Die Cloud bot sich an, da ihre Nutzung verbrauchsabhängig abgerechnet wird, sie kurzfristig verfügbar ist sowie bedarfsgerecht Rechnerressourcen zur Verfügung stellt. Da es sich hier um eine Entwicklungs- und Testumgebung handelt, bei der nicht mit Produktivdaten gearbeitet wird, galt es auch keine besonderen Sicherheitseinschränkungen zu beachten.
Allerdings gab es einige Restriktionen durch den Cloud-Anbieter selbst, zum Beispiel in Sachen Hardware. Die Umgebung musste also möglichst abstrahiert von der physikalischen Grundlage konzipiert werden. Heute laufen Entwicklung und Testing kostengünstig in der Cloud über einen virtuellen Anschluss zum Hetras-Firmennetz. Ebenso kommt die Cloud als Staging-Umgebung für den Produktivbetrieb zum Einsatz.
Für Hetras als Anbieter von Hotel-Management-Software als Service über das Internet sind Ausfallsicherheit, Hochverfügbarkeit und Datenschutz oberste Priorität. Zudem werden im Produktivbetrieb permanent relativ gleich bleibende Rechnerressourcen benötigt. Aus diesen Gründen wurde der Produktivbetrieb nicht bei einem externen Cloud-Anbieter, sondern in einem "klassischen" Rechenzentrum konzipiert, allerdings in Gestalt einer virtuellen Umgebung innerhalb einer privaten Cloud.
Für einen unterbrechungsfreien und wartungsarmen Betrieb kommen hier zum Beispiel VMware ESXi 5, VMware HA, Shared-Storage, Load Balancer auf Linux-Basis für die Lastverteilung sowie redundante Netzkomponenten zum Einsatz, die die Wahrscheinlichkeit eines Komplettausfalls minimieren. Die Software "Backup and Replication" von Veeam beugt zudem einem möglichen Datenverlust in der Umgebung vor und erlaubt einen schnellen Wiederaufbau im Falle eines größeren Hardwareverlustes.
Das Design und die Umsetzung einer Infrastruktur sind immer eine besondere Herausforderung, weil hier viele IT-Anforderungen wie Sicherheit, Hochverfügbarkeit und Lastverteilung zusammenkommen. Es ist deshalb immer ganz genau zu prüfen, welche Bereiche sich in die Cloud auslagern lassen und welche nicht. Im geschilderten Fall von Hetras eignet sich die Public Cloud hervorragend als Testumgebung, bei der kurzfristig Rechnerressourcen benötigt werden. Für den Produktivbetrieb mit kritischen Daten eignet sich hingegen eher eine Private Cloud, bei der das Unternehmen die Kontrolle über Daten und Anwendungen in eigener Umgebung hat.