Das Lob überwiegt

Anwender bewerten Systemhäuser

24.09.2012

Managed Services

Es gibt nur wenige Aufträge, die explizit als Managed-Services-Projekt gestartet werden. Der externe Betrieb ist selten Zweck eines Vorhabens, oft jedoch Ergebnis. Das ist etwa häufig bei Security-Arbeiten zu beobachten, in denen die Sicherheit der IT-Umgebung verbessert und der dauerhafte Betrieb der Anlage zum Abschluss dem Servicepartner im Rahmen eines Managed-Services-Abkommens übergeben wird. Ähnliche Abläufe lassen sich in den Kategorien TK-Lösungen (Auslagerung der TK-Anlagen), PC- und Service-Infrastruktur sowie Anwendungen (etwa Betrieb der Hotline) und auch Netze (Outsourcing der Administration) beobachten.

Insgesamt wurden in der Kategorie Managed Services knapp über 100 Projekte mit der Durchschnittsnote 1,62 bewertet. Das ist vor dem Hintergrund ein besonders guter Wert, dass hier viele Projekte großer Anbieter begutachtet wurden. Erfahrungsgemäß werden diese kritischer als die kleinen Konkurrenten beäugt, im Geschäft mit Betriebsdienstleistungen konnten aber offenbar auch die Schwergewichte der Branche überzeugen.

Den Sprung in die Wertung schaffte in diesem Jahr nur die MR Datentechnik, die unter anderem für ihr gut verständliches Angebotswesen und ein transparentes Vertragswerk gelobt wurde. Für alle anderen Anbieter liegen keine Einzelnoten vor, weil sie nur in weniger als zehn Fällen bewertet wurden; eine belastbare Aussage über die Qualität des jeweiligen Systemhauses ist damit nicht möglich.

Managed Services

Unternehmen Note Fallzahl

MR Datentechnik 1,44 20

Quelle: COMPUTERWOCHE

Abgefragt wurden in dieser Kategorie ausdrücklich Cloud Computing, Software as a Service (SaaS), Infrastructure as a Service (IaaS) und andere Spielarten des standardisierten IT-Bezugs. Kein Anwender konnte über entsprechende Erfahrungen berichten. Das ist erstaunlich und passt nicht zu den Ergebnissen diverser Erhebungen und Umfragen von Marktbeobachtern (etwa Techconsult und Bitkom), die eine wachsende Verbreitung von Cloud-Diensten sowohl in Großunternehmen als auch im Mittelstand und in kleinen Häusern beobachten. Erstaunlich ist die magere Cloud-Ausbeute der IT-Partner auch deshalb, weil 85 Prozent der Systemhäuser eigenen Angaben zufolge bereits entsprechende Offerten im Portfolio führen. Offenbar gelingt es den hiesigen IT-Dienstleistern bislang nicht, sich überzeugend als Cloud-Provider in Szene zu setzen. Wer heute beispielsweise Speicher- und Server-Kapazitäten oder Applikationen aus der Cloud beziehen möchte, geht zu Amazon oder Salesforce, nicht jedoch zu den lokal verankerten und langjährigen IT-Partnern.

(Computerwoche /jha/rb)

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