Von Daniel Visarius, Gamestar
Nach dem bisherigen Erfolg der "Radeon HD 4800"-Serie will AMD jetzt mit der Einstiegsversion "Radeon HD 4830" seine aktuell starke Marktposition ausbauen. Zum attraktiven Endkundenpreis von knapp 100 Euro soll die leistungsreduzierte Platine die Konkurrenz in Form der Nvidia "Geforce 9800 GT" überflügeln. Ob das gelingt, klärt der Test unserer Schwesterpublikation Gamestar.
Leicht kastriert
Mit dem RV770-Grafikprozessor der Radeon HD 4800 gelang AMD im Sommer der große Wurf. Bei deutlich niedrigeren Preisen als die Geforce-Konkurrenz konnte das Topmodell Radeon HD 4870 problemlos mit der Geforce GTX 260 mithalten, die Radeon HD 4850 mischte das Preissegment bis 150 Euro auf. Für noch einmal 50 Euro weniger bringt AMD nun die Radeon HD 4830 auf den Weg.
Im Gegensatz zu beiden anderen Modellen greift die neue Karte nicht auf alle Recheneinheiten des Grafikchips zurück. Statt den üblichen 160 Shadern sind bei der HD 4830 nur 128 aktiv; die Zahl der Textureinheiten fällt analog dazu von 40 auf 32. Vermutlich verwertet AMD auf diese Weise alle produzierten Grafikchips, bei denen nicht die vollen 160 Einheiten funktionieren -- in der Halbleiterfertigung ist dies üblich. Der Chip taktet mit 575 MHz genau acht Prozent langsamer als bei der HD 4850 (625 MHz).
Die Verbindung zum 512 MByte groÃ?en GDDR3-Videospeicher stellt wie bei den zwei schnelleren Platinen eine 256 Bit breite Datenleitungen her. Weil der Speichertakt von 1.000 auf 900 MHz fällt (effektiv von 2.000 auf 1.800 MHz), sinkt auch die Speicherbandbreite geringfügig von 64,0 GByte pro Sekunde auf 57,6 GByte/s. Zum Vergleich: Die Radeon HD 4870 erreicht dank des doppelt so schnell getakteten GDDR5-Videospeichers 115 GByte/s. Diese Transferratendifferenz wirkt sich besonders in hohen Auflösungen mit aktivierter Kantenglättung aus.
Die die optisch identische Radeon HD 4850 zieht auch die HD 4830 maximal 110 Watt vom Netzteil, obwohl dort weniger Recheneinheiten benutzt werden und die Taktfrequenzen ein wenig niedriger ausfallen.