Zuvor stellte Bezos einen neuen E-Book-Reader aus Amazons Kindle-Serie vor. Das Modell mit dem Beinamen "Paperwhite" (Papierweiß) hat einen besonders hellen Bildschirm. Der Akku halte auch bei ständig laufender Beleuchtung acht Wochen, versprach der Amazon-Chef. Die Preise fangen in den USA bei 119 Dollar an. Der einfachste klassische Kindle-Reader bleibt auch im Programm, der Preis fällt in den USA von 79 auf 69 Dollar.
Die Menschen wollten keine Geräte mehr, sondern Dienste, erklärte Bezos die Philosophie hinter Amazons Kindle-Geschäftsmodell. Deshalb hätten auch die vielen Tablets mit dem Google -Betriebssystem Android wenig Erfolg am Markt gehabt. Amazon bietet von den Fire-Tablets aus direkten Zugang zu den Inhalten in seinem Angebot, das von Büchern über Musik bis hin zu Filmen reicht. Das komplette Angebot gibt es bisher aber nur in den USA. Hierzulande biete Amazon inzwischen 110 000 Buchtitel auf Deutsch, sagte Deutschlandchef Ralf Kleber.
Amazon hatte die erste Generation des Kindle Fire im vergangenen November nur in den USA auf den Markt gebracht. Das Gerät mit einer Bildschirmdiagonale von 7 Zoll (18,8 cm) sorgte damals für Schlagzeilen mit seinem niedrigen Preis von 199 Dollar. Inzwischen sind auch Konkurrenten mit neueren Geräten in dieser Preisklasse präsent, zuletzt etwa Google mit dem Nexus 7.
Amazon gab noch nie Zahlen zum Kindle-Absatz bekannt. Nach Berechnungen der Marktforscher von IDC kamen die Fire-Tablets im vergangenen Quartal auf einen Marktanteil von fünf Prozent mit 1,25 Millionen abgesetzten Geräten. Apples dominiert mit 17 Millionen verkauften iPads nach wie vor das Geschäft, laut IDC entspricht das einem Marktanteil von 68 Prozent bei Tablets.
Das Nexus 7 läuft mit dem Google-Betriebssystem Android. Amazon setzt bei seinem Fire auf eine Eigenentwicklung auf Basis einer früheren Android-Version. Für diesen Herbst wird auch von Apple eine erste kleinere Version seines iPad erwartet.
(dpa/rb)