Überblick RMM-Software

Lösungen zum Remote Monitoring und Management



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. 
Software zum Remote Monitoring and Management (RMM) kann weit mehr als die bereits in die Jahre gekommenen einfachen Lösungen zur Fernwartung. Gerade Fachhändlern bieten sich hier interessante Business-Optionen.
Lösungen zum Remote Monitoring and Management (RMM) liefern aus der Ferne die wichtigsten Informationen über den aktuellen Zustand der Kunden-IT.
Lösungen zum Remote Monitoring and Management (RMM) liefern aus der Ferne die wichtigsten Informationen über den aktuellen Zustand der Kunden-IT.
Foto: _Alexander Supertramp - shutterstock.com

Lösungen zum Remote Monitoring and Management (RMM) sind Anwendungen, die auf den PCs und Servern der Kunden installiert und dann dazu genutzt werden, diese Assets aus der Ferne über ein zentrales Dashboard zu überwachen und zu warten. Fachhändler und Systemhäuser erhalten dadurch die Möglichkeit, ihr Diennstleistungsangebot deutlich zu erweitern und sich zu einem Managed Service Provider (MSP) weiterzuentwickeln. Außerdem können sie so mehr Kunden bei gleicher Personalausstattung effizent managen.

Remote-Management der Kunden-IT

Bei der Auswahl einer geeigneten RMM-Lösung sollten Dienstleister darauf achten, dass sie übersichtlich und nicht zu kompliziert aufgebaut ist. So sollte das zentrale Dashboard die wichtigsten Informationen über den aktuellen Zustand der Kunden-IT liefern. Dadurch lassen sich Fehler und Probleme frühzeitig erkennen und beseitigen. Integrierte Help-Desk- und Reporting-Funktionen sowie standardisierte Prozesse optimieren die Zusammenarbeit mit den Kunden weiter.

Ein Trend, der in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist die Kombination von RMM-Lösungen mit Professional Services Automation (PSA). Dabei handelt es sich um Anwendungen zum Projekt- und Ressourcen-Management.

Dieser Ratgeber gibt einen ersten Überblick über aktuelle RMM-Angebote und zeigt, welche Unternehmen in diesem für MSPs sehr interessanten Produktfeld aktiv sind:

Datto

Datto ist ein amerikanischer Softwareanbieter mit einer Niederlassung in München, der Ende 2017 aus einer Fusion von Datto und Autotask hervorgegangen ist. Vor wenigen Jahren hatte Datto eine neue Version seiner RMM-Lösung vorgestellt, die Geräte-Management in Echtzeit sowie konsolidierte Analysen bietet. Die neue Autotask-Lösung ermöglicht nach Angaben des Herstellers eine bi-direktionale Synchronisierung sowie Reporting in Echtzeit für "effizienteres Arbeiten, optimalen Service und umfangreiche Business-Analysen". Automatisierte Workflows, ein verbesserter Zugriff auf Daten sowie Verbesserungen bei der RMM-Analyse und dem integriertem Reporting sollen die Arbeit mit der Lösung weiter erleichtern.

Datto bezeichnet sich selbst als größten "MSP-fokussierten Anbieter der Welt". Das Unternehmen verfügt über mehr als 20 Standorte und über 1.600 Mitarbeiter. So eröffnete das Unternehmen etwa 2017 eine neue Niederlassung in Amsterdam und 2020 eine in Kopenhagen. Rund 13.000 MSP-Partner betreuen bereits heute über 500.000 KMUs. Daher kann Datto auf umfangreiche Erfahrungen im MSP-Markt zurückgreifen. "Wir bleiben zu 100 Prozent Channel-orientiert, das heißt unsere Produkte und Lösungen sind ausschließlich für und über den Channel verfügbar", betonte Markus Rex, ehemaliger Business Development Manager bei Datto für die DACH-Region, der das Unternehmen aber im Mai 2020 verließ und nun bei Synaxon arbeitet.

Seit Juni 2022 gehört Datto zu Kaseya (siehe weiter unten). Die Akquisition kostete rund 6,2 Milliarden US-Dollar. Datto soll auch in Zukunft als eigenständige Marke weiterleben, teilten die neuen Besitzer mit. „Ich möchte betonen, dass wir Datto erworben haben, weil wir ihre erstklassigen Produkte, ihre hochgeschätzte Marke, ihre innovative Kultur und ihre hervorragenden Mitarbeiter für großartig halten. Wir haben nicht die Absicht, irgendetwas davon zu gefährden. Wir werden auf dem aufbauen, was Datto geschaffen hat, damit MSPs den maximalen Nutzen aus ihren Lösungen zu einem erschwinglichen Preis ziehen können“, sagte Fred Voccola, der CEO von Kaseya. Darüber hinaus kündigte er an, die Preise senken zu wollen.

Anydesk 7.0

Ende 2021 hat der Remote-Desktop-Spezialist Anydesk die Version 7.0 seiner gleichnamigen RMM-Lösung veröffentlicht. Die Benutzeroberfläche wurde vereinfacht und orientiert sich jetzt an einem Webbrowser-Layout. Entfernte Geräte können über eine Kachelansicht ausgewählt oder über eine Suchleiste identifiziert werden. Ebenfalls neu ist die Option, andere Anwender direkt zu einer Remote-Sitzung einzuladen.

Besonders stolz ist der Hersteller auf die hohe Performance seiner Lösung. Anydesk verspricht Frameraten von bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Die Latenzen im LAN sollen Dank des selbst entwickelten Video-Codecs DeskRT bei unter 16 ms liegen. Selbst wenn die Bandbreite unter 100 kBit/s sinke, seien ruckelfreie Verbindungen möglich.

Anydesk 7.0: Die Benutzeroberfläche präsentiert entfernte Geräte nun als Kacheln.
Anydesk 7.0: Die Benutzeroberfläche präsentiert entfernte Geräte nun als Kacheln.
Foto: Anydesk

Auch der Anydesk-Client hat einige Neuerungen erhalten. So können Nutzer für den Zugriff auf ihre Geräte jetzt mehrere Berechtigungsprofile erstellen. Damit lässt sich etwa einstellen, ob ein entfernter Anwender vollen Zugriff erhalten oder ob nur der Bildschirminhalt geteilt werden soll. Profile können nun zudem mit unterschiedlichen Passwörtern gesichert werden, die bestimmen, welche Berechtigungen für einen Fernzugriff gelten.

Dazu kommen einige kleinere Neuerungen. So ist es nun möglich, dem zugreifenden Nutzer einen alternativen Bildschirmhintergründe zu zeigen. Außerdem lassen sich Online-Statusanzeigen jetzt auch pauschal für alle Mitarbeiter deaktivieren, um die Privatsphäre der Nutzer zu erhöhen. Darüber hinaus unterstützt Anydesk 7.0 TLS 1.2, Perfect Forward Secrecy sowie Zweifaktor-Authentifizierungen.

Im März 2022 hat Anydesk ein neues Partnerprogramm verabschiedet - mit dem Ziel, dem Channel die Zusammenarbeit mit dem Hersteller zu vereinfachen. Anydesk das Channelprogramm gemeinsam mit Distributoren, Value-Added Resellern (VARs), Systemintegratoren und Managed Service Providern (MSP) entwickelt und das Channel Account Management in allen Regionen (APAC, EMEA, Nord- und Südamerika) ausgebaut.

Das Programm bietet zwei Beteiligungsstufen: "Distribution" (Tier 1) und "Explorer" bzw."Challenger" (Tier 2). Der Partnerstatus wird durch Umsatz und Engagement des Partners bestimmt. Das neue AnyDesk-Partnerportal bietet Funktionen wie Geschäftsregistrierung, gemeinsame Erstellung von Geschäftsplänen, gemeinsam gebrandete Werbematerialien, Marketingentwicklungsfonds, automatische Auftragsabwicklung, Partnersuche und Schulungen.

Barracuda RMM (früher Managed Workplace)

Die RMM-Lösung Managed Workspace hat in den vergangenen Jahren mehrmals den Besitzer und nun auch den Namen gewechselt. 2016 kam sie mit der Übernahme des Antivirus-Spezialisten AVG zum Sicherheitsanbieter Avast. Im Frühjahr 2019 wurde sie an Barracuda MSP, die Managed-Service-Sparte von Barracuda Networks, weiter verkauft. Anfang 2021 wurde der Name Managed Workplace dann in Barracuda RMM geändert. Ende 2020 hat Barracuda MSP zudem seinen Vertrieb in der DACH-Region mit Kay-Uwe Wirtz als neuem Regional Account Director MSP sowie Dimitri Papaefthymiadis als neuem Senior Sales Engineer ausgebaut.

Barracuda RMM ermöglicht es nicht nur, per Fernzugriff Geräte zu verwalten und Support zu leisten, sondern auch etwa das Netzwerk zu überwachen und wichtige Aufgaben zu automatisieren. Dazu kommen Funktionen zur Bestands- und Patch-Verwaltung sowie zum Mobile Device Management (MDM). Zur Steuerung dienen eine zentrale Konsole sowie ein Dashboard. Barracuda RMM kann nach Angaben des Herstellers außerdem direkt mit PSA-Tools von beispielsweise Datto, ConnectWise, Tigerpaw, ServiceNow und Salesforce verknüpft werden.

Mit seiner modernen Fernüberwachungs und -verwaltungsplattform NinjaRMM richtet sich der US-Anbieter NinjaOne direkt an MSPs.
Mit seiner modernen Fernüberwachungs und -verwaltungsplattform NinjaRMM richtet sich der US-Anbieter NinjaOne direkt an MSPs.
Foto: NinjaOne

Erst Ende August 2021 hat Barracuda MSP die Funktionsvielfalt der eigenen RMM-Lösung deutlich erweitert (ChannelPartner berichtete). Windows Defender Antivirus ist genauso voll integriert wie die Patch-Management-Funktionen von Microsoft und anderen Anbietern. Besser eingebunden wurde auch Barracuda Intronis Backup sowie das Service Desk von Service Now.

Einer der langjährigen Nutzer ist die Sotec GmbH aus Laudenbach. Der MSP zählt vor allem kleinere Firmen zu seinen Kunden, die er per Remote-Services versorgt. Sotec-Geschäftsführer Oliver Th. Fritz gefallen vor allem diverse Funktionen zur Sicherheitsbewertung, zur Bestandsverwaltung, zum Managen der Sicherheits-Patches sowie ein vollständiger Virenschutz in der Lösung. Die damit möglichen benutzerdefinierten Berichte über die Sicherheitslage bei den Kunden habe sich vor allem im Zuge der DSGVO als großer Pluspunkt erwiesen.

ConnectWise und LabTech

Im Juni 2016 hat ConnectWise die Version 11 seiner Software LabTech veröffentlicht. Ein Jahr später wurde daraus ConnectWise Automate. Zu den wichtigsten neuen Funktionen gehören eine überarbeitete Benutzeroberfläche, ein neu entwickelter Patch-Manager sowie viele weitere Detailverbesserungen. LabTech 11 stammte von der gleichnamigen Firma LabTech. Das neue ConnectWise Automate ist Teil der Business-Suite des Unternehmens, die auch Funktionen wie CRM, Help-Desk, Projektmanagement sowie zur Finanzverwaltung enthält.

Im Jahr 2019 hat das Unternehmen zudem den RMM-Spezialisten Continuum übernommen und in sein Portfolio integriert. Die Marke Continuum ist allerdings mittlerweile in ConnectWise aufgegangen. So basieren ConnectWise Assist auf Continuum Assist, ConnectWise Command auf Continuum Command, ConnectWise Fortify auf Continuum Fortify) und ConnectWise Recover auf Continuum Recover.

Im August 2022 hat Connectwise zudem den Payment-Spezialisten Wise-Sync übernommen. Dadurch sollen neue Funktionen zum Bearbeiten von Zahlungen und Rechnungen hinzukommen, die in CennectWise Manage und ConnectWise Sell integriert werden sollen.

Atera

Neuerdings ist auch der RMM-Anbieter Atera in Deutschland tätig. Das Unternehmen verfügt über eine komplett selbstentwickelte, cloud-basierende RMM-Lösung sowie Professional Services Automation (PSA). Sie wird über direkt betreute Partner vermarktet, die deutschsprachigen Support erhalten und von einer klaren und einfachen Preisstruktur profitieren sollen.

Jan van der Marel ist General Manager für Atera in der DACH-Region.
Jan van der Marel ist General Manager für Atera in der DACH-Region.
Foto: Atera

General Manager ist der erfahrene Vertriebsprofi Jan van der Marel. Ihm steht ein leicht zugängliches und intuitiv nutzbares Produkt zur Verfügung, bei dem allerdings nicht jede im Enterprise-Umfeld denkbare Funktion vorhanden ist. "Unsere Plattform ist modern, leicht zu verstehen und angenehm zu bedienen", sagt CEO und Atera-Mitgründer Gil Pekelman. Daher seien vor dem Einsatz keine stundenlangen Schulungen erforderlich.

N-able

Die ehemalige MSP-Sparte von Solarwinds ist seit Mitte 2021 als N-able aktiv. Eines ihrer wichtigsten Produkte ist die RMM-Lösung N-central, mit der sich viele Routineaufgaben automatisieren lassen. Der VAD Ebertlang bietet noch bis Ende 2022 eine Promotion für N-central. Um Kunden zum Umstieg von einem anderen RMM-Tool auf N-central zu bewegen, bieten Hersteller und Distributor MSPs die Lizenzen für die Restlaufzeit des bereits genutzten Tools für einen Euro pro Monat an. Voraussetzung ist der Vertragsabschluss mit N-able vor dem 31.12.

Kaseya

Der irische Anbieter Kaseya hat vor wenigen Jahren ein Büro in München eröffnet. Das Unternehmen entwickelt Software für umfassende IT-Management-Lösungen für Managed Service Provider sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Zu den wichtigsten Funktionen gehören automatisiertes Systemmanagement, Auditing und Inventarisierung, Backup, Desktop-Migration sowie Antivirus und Discovery. Das Info-Center sammelt wichtige Informationen, während der mobile Help-Desk dafür sorgt, dass Tickets auch von unterwegs aus bearbeitet werden können. Weitere unterstützte Funktionen sind Patch- und Policy-Management sowie diverse Monitoring-Möglichkeiten.

Kaseya-Chef Fred Voccola ist kontinuierlich auf Einkaufstour. Erst schluckte der irische RMM-Spezialist Unitrends, dann RapidFire und zuletzt Spanning Cloud Apps.
Kaseya-Chef Fred Voccola ist kontinuierlich auf Einkaufstour. Erst schluckte der irische RMM-Spezialist Unitrends, dann RapidFire und zuletzt Spanning Cloud Apps.
Foto: Kaseya

2018 hat das Unternehmen zuerst RapidFire Tools, einen Anbieter von IT-Assessment und Compliance-Software, und dann Spanning Cloud Apps übernommen. Damit will Kaseya sein Portfolio in den Bereichen Backup und Recovery für SaaS-Anwendungen (Software as a Service) stärken. Bereits zuvor hatte das Unternehmen unter der Leitung von CEO Fred Voccola den auf Backup und Business-Continuity spezialisierten Anbieter Unitrends geschluckt. Voccola: "Unsere Mission bei Kaseya ist ganz einfach. Wir wollen immer das bestmögliche Ergebnis abliefern." Seit kurzem gehört auch der ehemalige Konkurrent Datto zum Kaseya-Imperium.

Server-Eye

Server-Eye ist ein Produkt der Krämer IT Solutions GmbH mit Sitz in Eppelborn im Saarland. Nichts weniger als "Systemhäuser zukunftssicher zu machen", hat sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben. Zu den Basisfunktionen seiner RMM-Software zählen IT-Monitoring, Managed Antivirus, Patch-Management und Fernwartung. Das Online Control Center läuft direkt im Browser. Server-Eye soll sich innerhalb von nur wenigen Minuten installieren und nutzen lassen.

Partner können ihren Kunden mit Server-Eye die umfassende Überwachung der gesamten IT anbieten. Fehler sollen sich so erkennen lassen, bevor sie zu Problemen werden. Weitere Vorteile sind laut Anbieter die Erhöhung der Verfügbarkeit, eine 24/7-Überwachung mit umfangreichen Alarmierungsmöglichkeiten, kostenlose Testzeiträume für Kunden und erweiterte Reporting-Funktionen.

NinjaOne

Der amerikanische Spezialist für Fernwartungs- und Verwaltungssoftware NinjaOne hat seine Produktpalette ebenfalls vor kurzem erweitert und unterstützt nun rund acht zusätzliche Sprachen. Damit stehen der RMM-Lösung des Unternehmens, NinjaRMM, nun insgesamt zwölf Sprachen zur Verfügung. Das soll den Einstieg in die europäischen Märkte erleichtern. "Wir freuen uns, durch die Erweiterung um acht neue Sprachen zusätzlichen internationalen Nutzern ein besseres Anwendererlebnis bei der Fernwartung und -verwaltung bieten zu können", sagt Salvatore Sferlazza, der CEO von NinjaOne.

Zu den wichtigsten Funktionen von NinjaRMM gehören Multiplattform-Endpunktverwaltung, benutzerdefinierte Überwachung und Alarmierung, Patch-Management, IT-Automatisierung, Endpunkt-Schutz, Fernzugriff, Backup sowie eine mobile App. Damit lassen sich nach Angaben des Unternehmens Mitarbeiter effizienter aus der Ferne unterstützen, die Sicherheit ihrer Endgeräte verbessern, Software schneller bereitstellen und Änderungen an den Clients vornehmen sowie ein sicherer Zugang der entfernten Mitarbeiter zur firmeninternen Infrastruktur garantieren.

Im Sommer 2021 hat NinjaOne die neue Version 5.2 seiner RMM-Lösung vorgestellt. Diese enthält nun eine verbesserte Integration mit Autotask PSA, eine erweiterte API sowie Verbesserungen der Oberfläche. Außerdem hat das Unternehmen eine neue iPad-App entwickelt, mit der Admins auch aus der Ferne auf die Lösung zugreifen können.

Solarwinds MSP (jetzt N-able)

Das texanische Unternehmen Solarwinds ist nicht auf Solarenergie, sondern auf Lösungen zum IT-Infrastrukturmanagement spezialisiert. Die Produkte von Solarwinds ermöglichen eine Leistungsüberwachung für Server und Hunderte von direkt unterstützten Anwendungen. Dadurch lassen sich auch zentrale Ressourcen wie CPU, Arbeitsspeicher und die Datenträgerverwendung im Auftrag der Kunden im Auge behalten. Etwaige Server-Probleme können per Remote-Zugriff behoben werden. So können mit dem Server & Application Monitor von Solarwinds etwa außer Kontrolle geratene Prozesse beendet oder Dienste gestartet und gestoppt werden.

Auch Solarwinds ist auf Einkaufstour. So hat das Unternehmen 2018 den Berliner Spezialisten für Access Rights Management 8MAN übernommen. Damit schützt Solarwinds nicht mehr vor allem vor externen Gefahren, sondern nun auch vor internen. Das Unternehmen steht im Zentrum des sogenannten SolarWinds-Hacks, der bekannt wurde, nachdem die IT-Sicherheitsfirma FireEye zum Ziel von Hackern geworden war.

Cloudradar RPort

Ein noch recht unbekanntes Produkt ist die RMM-Lösung RPort. Sie wird vom Potsdamer Software-Anbieter Cloudradar im Open-Source-Modell entwickelt. RPort bietet ein Web-basiertes Dashboard, für dessen Nutzung nur ein Browser benötigt wird. Interessierte Anwender können die Lösung selbst in einer Cloud-VM installieren und dann kostenlos nutzen. Alternativ lässt sich die Software auch bei AWS EC2, Google Compute, Digital Ocean, Hetzner, Scaleway oder Microsoft Azure hosten.

Die RMM-Lösung RPort wird im Open-Source-Modell entwickelt.
Die RMM-Lösung RPort wird im Open-Source-Modell entwickelt.
Foto: Cloudradar

Darüber hinaus bietet Cloudradar an, für rund 120 Tage eine Testversion von RPort in einer vom Anbieter gehosteten Umgebung kostenlos auszuprobieren. Alternativ ist diese Variante auch für einen eigenen Server verfügbar. Das Unternehmen bietet dann Hilfestellung bei der Installation. Nach der Testphase liegen die Kosten für 50 Clients und maximal 5 Nutzer bei 30 Euro im Monat, bei bis zu 500 Clients und bis zu 99 Nutzern sind es monatlich 180 Euro.

RPort installiert auf jedem zu verwaltenden Windows- oder Linux-Client eine kleine Agenten-Software. Diese nimmt über den Port 80 Kontakt mit dem Server auf. Zur Fernsteuerung eines Systems wird ein verschlüsselter SSH-Reverse-Tunnel aufgebaut. RPort ist ein noch recht junges Produkt, das aber kontinuierlich weiter entwickelt wird. So soll die Software noch in diesem Jahr um ein integriertes Patch-Management erweitert werden.

Deskcenter Management Suite

Ebenfalls im Osten Deutschlands ist die Leipziger Firma Deskcenter beheimatet. Das 2007 gegründete Unternehmen wurde zwei Jahre später von der US-Fachzeitschrift NetworkWorld zu einem der zehn interessantesten IT-Management-Startups gewählt. Die von dem sächsischen Unternehmen angebotene Deskcenter Management Suite (DCMS) ist modular aufgebaut. Sie deckt unter anderem die Bereiche Discovery und Inventory aller IT-Assets, OS-Deployment, Patch-Management, Update/Upgrade-Management, Software-Paketierung, Enterprise Mobile Device Management, Risk & Vulnerability Management, Lizenzmanagement, IT-Service-Management sowie Dashboard-basiertes Reporting ab.

Interessierten Partnern verspricht Deskcenter unter anderem eine hohe Kundenzufriedenheit, Hilfe bei der Generierung zusätzlicher Kunden, technischen Support, Ausbildungen, Projektschutz, hohe Wirtschaftlichkeit sowie einen exklusiven Partnerbereich mit Marketingmaterial und Produkt-Support. Bisher arbeitet das Unternehmen unter anderem bereits mit Cancom, Bechtle, ACP IT, März Network Services und PDV-Systeme zusammen. Im November 2021 ist Deskcenter zudem eine erweiterte Kooperation mit ADN Distribution eingegangen.

"Deskcenter hat mit seinem modernen, umfassenden IT-Management-Konzept Alleinstellungsmerkmale aufbauen können." Hermann Ramacher, Geschäftsführender Gesellschafter von ADN Distribution
"Deskcenter hat mit seinem modernen, umfassenden IT-Management-Konzept Alleinstellungsmerkmale aufbauen können." Hermann Ramacher, Geschäftsführender Gesellschafter von ADN Distribution
Foto: ADN

"Deskcenter hat mit seinem modernen, umfassenden IT-Management-Konzept Alleinstellungsmerkmale weltweit aufbauen können und bietet für den Channel damit breite Einsatz- sowie große Wachstumsmöglichkeiten", erklärt Hermann Ramacher, Geschäftsführender Gesellschafter von ADN Distribution. Auch für MSPs schaffe die Deskcenter Management Suite die gewünschten Produktivitätsvorteile im täglichen Einsatz.

GoToResolve

Nach der Umbenennung von LogMeIn in GoTo bietet der US-amerikanische Software-Hersteller auch ein Fernwartungswerkzeug als Managed Service unter dem Brand GoToResolve an. Es eignet sich vor allem für das Remote-Management von IT-Systemen kleinerer und mittelständischer Unternehmen an.

Die IT-Support-Lösung GoToResolve von GoTo.
Die IT-Support-Lösung GoToResolve von GoTo.
Foto: GoTo

Ein dialogorientiertes Ticketing-System ist integriert. Darüber hinaus hilft GoToResolve beim Schutz der Endpunkte (PCs, Laptops, Chromebooks, Adroid- und iOS-Smartphones) vor Cyberbedrohungen und bei der Beseitigung von Sicherheitslücken auf diesen Endgeräten. Ferner hilft das Werkzeug beim Einrichten und beim Verwalten eines Zwei-Faktor-Authentifizierungs-Systems. Die IT-Support-Lösung GoToResolve wird als Managed Service angeboten und soll laut Hersteller innerhalb weniger Minuten betriebsbereit sein.

eG Innovations

Eine weitere Lösung zum Application and Infrastructure Monitoring stammt von eG Innovations. Das 2001 gegründete Unternehmen hat sein Hauptquartier in New Jersey in den USA. Die deutsche Niederlassung befindet sich in Bonn.

eG Enterprise erkennt nach Angaben des Anbieters die tatsächliche Ursache eines Problems innerhalb von Minuten.
eG Enterprise erkennt nach Angaben des Anbieters die tatsächliche Ursache eines Problems innerhalb von Minuten.
Foto: eG Innovations

Aktuell ist die Version 7.2 von eG Enterprise. Sie überwacht nicht nur die Hardware in einem Unternehmen, sondern auch Anwendungen, virtuelle Maschinen, Container und Cloud-Umgebungen. So sollen sich Probleme schneller identifizieren und beheben lassen.

EG Innovations verspricht Einsichten in jeden Layer und jede Stufe, um zum Beispiel Engstellen rechtzeitig zu erkennen, die die Benutzererfahrungen der Anwender negativ beeinträchtigen. Zudem lassen sich Entwicklungen und Trends analysieren, um die vorhandene Infrastruktur anzupassen und um Voraussagen zum künftigen Bedarf zu treffen. Das soll nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern auch die Anwender zufriedenstellen und den Unternehmenserfolg erhöhen.

eG Entperise bietet unter anderem:

  • Application Performance Monitoring

  • Cloud & Hybrid Cloud Monitoring

  • Digital Workspace Monitoring

  • Enterprise Applications Monitoring

  • Digital Experience Monitoring

  • Infrastructure Monitoring

Außerdem erkennt die Lösung mit und ohne Einsatz von Software-Agenten automatisch Abhängigkeiten und Änderungen, überwacht und erlernt die üblichen Verhaltensweisen im Firmennetz und kann das Verhalten echter Nutzer wie das Starten von Programmen oder Einkäufe im Internet nachbilden, um Performance-Probleme zu vermeiden. Der Hersteller verspricht sogar, das sich viele Fehler und ihre Ursachen in drei oder weniger Klicks identifizieren lassen. (rw)

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