Schutz vor Datenverlust

50+ geniale Sicherheits-Tools für Windows

Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.
Geben Sie Dieben und Datenverlust keine Chance! Mit den richtigen Tools ist es ein Leichtes, Ihre Daten zu schützen, Hacker abzuwehren oder Gelöschtes wiederherzustellen.
Die besten Gratis-Sicherheits-Tools
Die besten Gratis-Sicherheits-Tools
Foto: Dragon Images - shutterstock.com

Digitale Informationen sind ständig Gefahren ausgesetzt: Mal schickt sich ein Erpresservirus an, sie zu verschlüsseln; mal dringen neugierige Hacker ins System ein und wollen sie kopieren; oder die Speichersysteme machen schlapp und schicken ganze Gigabytes an wichtigen Daten ins digitale Nirwana. Damit ist jetzt Schluss. PC-WELT stellt Ihnen 40 geniale Tools vor, die einfach zu bedienen sind und auch die größten Datenkatastrophen meistern können.

Systemschutz

1. Heimdal Security Agent: Wichtige Updates laden

Das Tool Heimdal Free überprüft, ob es für besonders gefährdete Software auf Ihrem PC neue Updates gibt, und installiert diese vollkommen automatisch. Heimdal unterstützt zwar deutlich weniger Programme als etwa das Tool Secunia Personal Software Inspector, dafür aber jene, die am häufigsten angegriffen werden. Zudem kann Heimdal für jedes der überwachten Tools die Updates komplett selbstständig einspielen. Heimdal arbeitet damit wesentlich unauffälliger als der Personal Software Inspector. Wenn Sie Ihr System mit hilfe von Heimdal immer auf dem neuesten Update-Stand halten, ist es für PC-Viren deutlich schwerer, sich ins System zu schleichen.

Zusatzschutz: Von Heimdal gibt es auch eine kostenpflichtige Pro-Version für 34 Euro pro Jahr. Diese überwacht auch den Datenverkehr Ihres PCs mit dem Internet und warnt Sie, sollten persönliche Informationen übertragen werden. Zudem ist ein Filter gegen gefährliche Internetseiten dabei sowie ein Filter gegen bösartigen Skriptcode auf Webseiten.

2. Voodoo Shield: Selbstheilungskräfte für Windows

Voodoo Shield schützt Ihren PC vor Gefahren aus dem Internet. Nach dem ersten Start von Voodoo Shield erstellt es eine Liste mit allen installierten Programmen und stuft diese als sicher ein. Zudem merkt sich das Tool die aktuelle Konfiguration des Systems. Anschließend schaltet Voodoo Shield seinen Schutz auf "On", um künftig alle dauerhaften Änderungen an Ihrem System zu verhindern. Spätestens nach einem PC-Neustart finden Sie wieder Ihr ursprüngliches System vor. Möchten Sie selbst eine neue Software installieren und behalten, dann schalten Sie den Schutz von Voodoo Shield für die Installation auf "Off".

3. Last Audit: Sucht und findet Schwachstellen in Windows

Das Tool Last Audit prüft Ihren PC auf bekannte Schwachstellen in Programmen und der Windows-Konfiguration. Das Ergebnis zeigt Last Audit in einer übersichtlichen Listenform an. Es bleibt Ihnen dann allerdings selbst überlassen, ob Ihnen die bemängelten Einstellungen tatsächlich zu unsicher sind oder ob Sie nichts ändern möchten.

4. HPI Identity Leak Checker: Prüft Ihre Mailadresse

Beim HPI Identity Leak Checker geben Sie Ihre Mailadresse ein und erfahren anschließend per Mail, welchen Diensten diese Mailadresse bereits gestohlen wurde. Die Passwörter hierzu sollten Sie dann dringend ändern.
Beim HPI Identity Leak Checker geben Sie Ihre Mailadresse ein und erfahren anschließend per Mail, welchen Diensten diese Mailadresse bereits gestohlen wurde. Die Passwörter hierzu sollten Sie dann dringend ändern.

Der kostenlose Identity Leak Checker ist ein reines Onlinetool. Es vergleicht Ihre Mailadresse mit einer Datenbank, die ausschließlich gestohlene Mailadressen und Log-ins enthält. Die Daten stammen meist aus Untergrundforen, wo sie von kriminellen Datendieben zum Kauf angeboten wurden. Sollte Ihre Mailadresse der Datenbank bekannt sein, erhalten Sie eine Warnung per Mail. Darin erfahren Sie auch, von welchem Server Ihre Log-in-Daten vermutlich gestohlen wurden. Sie sollten dann zumindest das Log-in-Passwort für diesen Dienst ändern. Der Dienst wurde von den Forschern des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam entwickelt. In der Datenbank befinden sich viele Millionen Datensätze. Ohne vorherige Anmeldung funktioniert die Selbstdiagnose-Seite unter https://hpi-vdb.de/vulndb/sd_first. Sie erkennt Ihren Internet-Browser und prüft ihn sowie die enthaltenen Plug-ins auf Schwachstellen.

5. Rohos Logon Key: Windows-Anmeldung per USB-Stick

Das Programm schützt Ihren PC vor ungebetenen Gästen, indem die manuelle Windows-Anmeldung durch einen USB-Stick ersetzt wird. Der Vorteil: Sie verwenden als Passwort einen Schlüssel mit mehr als 20 alphanumerischen Zeichen und gemischter Schreibweise für maximale Sicherheit. Ein solcher Schlüssel lässt sich kaum merken, und so sichern Sie ihn mit AES-256 verschlüsselt auf den USB-Stick. Bei der Windows-Anmeldung tippen Sie das Passwort nicht mehr selbst ein, sondern überlassen das Rohos Logon Key.

6. Process Explorer

Profis nutzen den Windows Taskmanager häufig, aber nicht immer ist er das richtige Werkzeug. Der Process Explorer ist eine perfekte Alternative, die nicht nur kostenlos ist, sondern zudem zahlreiche neue Funktionen mitbringt.

Der Process Explorer lässt sich direkt von der Microsoft-Webseite herunterladen und anschließend direkt ausführen. Besonders praktisch ist der "Fadenkreuz-Modus", mit dem Sie ein Programm auswählen und sich den zugehörigen Prozess direkt anzeigen lassen können.

7. Volume Shadow Copy

Der Volume Shadow Copy Service von Windows erstellt automatisch Schnappschüsse von Ihren Daten, wenn diese geändert werden. Bei einem Fehler lassen sich ältere Zustände recht leicht wiederherstellen.

Seit Windows 7 ist die Shadow-Copy-Funktion Teil von Windows, Sie können sie über die Computerverwaltung "Freigegebene Ordner -> Alle Tasks -> Schattenkopien konfigurieren" aktivieren. Achten Sie allerdings auf genügend Speicherplatz.

8. 9 Locker: Mustersperre für Windows

Die Freeware 9 Locker bringt die vom Smartphone bekannte Mustersperre auf den Windows-Desktop. Statt sich jedes Mal mit dem Windows-Passwort anzumelden, entsperren Sie Windows nun per Maus oder Touchscreen. Zur Sicherheit legen Sie zusätzlich noch ein Passwort fest, sollten Sie das Muster einmal vergessen haben. Über die Einstellungen von 9 Locker lässt sich zudem ein Hintergrundbild auswählen, das erscheint, sobald der PC gesperrt ist. Den Windows-Desktop sperren Sie übrigens ganz schnell über die Tastenkombination [Win + L]. Nutzer von Windows 10 benötigen das Tool allerdings nicht. Sie können auch das Bordmittel unter "Windows-Logo -› Einstellungen -› Konten -› Anmeldeoptionen -› Bildcode" verwenden, das Ähnliches bietet.

9. O&O Syspectr: Systempflege für Netzwerk-PCs

Die IT-Managementlösung O&O Syspectr ist in vollem Funktionsumfang kostenlos einsetzbar, und das auf fast beliebig vielen Windows-Rechnern. Erst bei 10.000 Endgeräten endet die Freeware. Das Tool und der Service O&O Syspectr bieten einen umfassenden Überblick über Ihre Windows-Geräte: Hardware, Software, Füllstände und Gesundheitszustand der Festplatten, Verbindungsstatus sowie interne und externe IP-Adressen und vieles mehr. Diese Informationen erhalten Sie auch selbst dann noch, wenn der Rechner nicht mehr läuft.

Die Infos zu alle genutzten PCs lassen sich über die Web-Anwendung von O&O unter www.syspectr.com jederzeit einsehen. Sollte ein wichtiges Ereignis auftreten, dann informiert Sie O&O Syspectr auf Wunsch sofort per Mail. Einen ausführlichen Ratgeber zu Syspectr finden Sie hier.

10. PS Tools: Angemeldete Benutzer aufdecken

Die PS Tools sind Teil der kostenlosen Sysinternals-Programme von Microsoft. Es handelt sich überwiegend um Befehlszeilentools, die Sie bei der Arbeit mit Windows unterstützen. Die PS Tools selbst bestehen aus 24 Programmen, die sich in erster Line an Administratoren wenden. Interessant daraus ist zum Beispiel der Befehl Psloggedon. Er zeigt Ihnen, wer gerade in Windows angemeldet ist. Das funktioniert nicht nur für Anmeldungen per Windows-Log-on, sondern betrifft auch Nutzer, die aktuell auf freigegebene Ordner auf dem PC zugreifen. Entpacken Sie das Archiv von PS Tools in ein beliebiges Verzeichnis. Öffnen Sie eine Eingabeaufforderung per Tastenkombination [Win + R] und der Eingabe von cmd. Wechseln Sie per cd <Pfad> in das Verzeichnis mit den PS Tools, und geben Sie dort Psloggedon ein.

11. Winpatrol: Taskmanager, Autostarttool und Wächter

Die Freeware Winpatrol zeigt alle laufenden Tasks und die automatisch gestarteten Programme Ihres Windows-Systems an. Anders als der Taskmanager von Windows verfügt Winpatrol über eine Onlinedatenbank, die detaillierte Informationen zu den einzelnen Tasks anzeigen kann. Sobald sich eine unbekannte Anwendung in die Autostart-Gruppe einklinken möchte, warnt Winpatrol davor.

Backup

Wenn Daten versehentlich gelöscht werden oder Speichermedien einen Defekt aufweisen, dann kann das schnell zu einer Katastrophe werden. Doch keine Panik, denn mit diesen Tools haben Sie die besten Chancen, die wichtigen Informationen dennoch zu retten!

12. Paragon Backup & Recovery Free: Systemsicherung

Paragon Backup & Recovery Free Edition ist eine kostenlose Sicherungs-Software, mit der sich komplette Festplatten oder einzelne Partitionen sichern lassen, wobei Sie die Partitionsgröße bei der Wiederherstellung verändern können. Mit einem Klick lässt sich so ein Backup des gesamten PCs erstellen.

13. Cryptsync: Verschlüsseltes Backup für die Cloud

Das Tool Cryptsync erstellt verschlüsselte Kopien eines Verzeichnisses in einem beliebigen Zielordner. So lassen sich geschützte Kopien in der Cloud anlegen.
Das Tool Cryptsync erstellt verschlüsselte Kopien eines Verzeichnisses in einem beliebigen Zielordner. So lassen sich geschützte Kopien in der Cloud anlegen.

Das Open-Source-Tool findet und scannt alle WLANs in der Umgebung. Die Freeware liefert unter anderem Informationen über die Signalstärke, den Standort des Routers und die Sicherheitseinstellungen. So kann Inssider gut zur Fehlersuche in WLAN-Verbindungen dienen. synchronisiert und verschlüsselt Verzeichnisse unter Windows. Damit eignet sich das Tool bestens für Sicherungskopien von sensiblen Daten in der Cloud, etwa Dropbox. Denn die Freeware nimmt die Ausgangsdateien und verschlüsselt jede Datei einzeln und kopiert sie auch einzeln in den von Ihnen gewählten Zielordner, etwa dem Dropbox-Ordner. Wenn Sie also nur eine Datei ändern, muss auch nur eine Datei in die Cloud geladen werden.

Außerdem: Die Dateien werden im Format 7z gepackt und lassen sich einfach mit den kostenlosen 7-Zip entpacken.

14. Bvckup 2: Simples Backup-Tool

Bvckup 2 bietet eine ebenso schlichte wie flinke Oberfläche, über die Datensicherungen schnell und sicher durchgeführt werden. Es eignet sich für Nutzer, die ein unkompliziertes Backuptool suchen.
Bvckup 2 bietet eine ebenso schlichte wie flinke Oberfläche, über die Datensicherungen schnell und sicher durchgeführt werden. Es eignet sich für Nutzer, die ein unkompliziertes Backuptool suchen.

Bvckup 2 - ausgesprochen "Backup" - hat ein Ziel: einfache Datensicherungen, ohne die Nutzer mit Schnickschnack abzulenken.

Sie richten Bvckup 2 ein und können das Tool anschließend vergessen. Es arbeitet im Hintergrund und sichert Daten von A nach B. Das klappt auch mit großen oder gesperrten Dateien sehr gut. Auf Wunsch sichert Bvckup 2 nur die neuen Informationen - gerade bei großen Dateien ist das sehr praktisch. Das Tool kostet einmalig etwa 18 Euro.

15. Bonkey: Datensicherung Plus

Bonkey ist das Gegenteil von Bvckup 2: Es gibt kaum eine Funktion oder einen externen Dienst, den dieses praktische Tool nicht kennt.

Installieren Sie Bonkey, und sagen Sie dem Tool, welche Dateien wohin gesichert werden sollen. Neben lokalen Speichern oder Netzwerkspeicherorten sind auch Clouddienste wie Amazon AWS möglich. Anschließend können Sie noch die Backup-Frequenz einstellen, und Bonkey macht sich an die Arbeit. Ein sinnvolles und noch dazu kostenloses Tool.

16. Recuva: Daten wiederherstellen

Wenn wichtige Daten aus Versehen gelöscht werden, dann kann das ein großes Unglück bedeuten. Recuva kann hier helfen und versuchen, Daten von Festplatten, USB-Sticks oder Speicherkarten zu retten.

Recuva bietet ein einfaches, grafisches Interface, über das Sie das zu prüfende Laufwerk auswählen können. Anschließend scannt 31. Weitere Tools zum Schutz vor Viren dieses Verzeichnis und zeigt alle Dateien, die enthalten sind oder gerettet werden können. Wählen Sie diese Daten aus, und versuchen Sie, mit einem Klick diese wiederherzustellen. Recuva ist in der Grundversion kostenlos, alternativ gibt es eine Profiversion für knapp 23 Euro.

17. Comodo Rescue Disk

Die Notfalldisk von Comodo kann einen problematischen Rechner starten und bietet anschließend zahlreiche Tools, um diesen zu reparieren. Dazu gehören ein Antivirenscanner, der sich automatisch aktualisiert, sowie verschiedene Werkzeuge zur Datenrettung.

Sie können die Comodo Rescue Disk im ISO-Format herunterladen und auf eine CD brennen oder einen USB-Stick kopieren. Anschließend können Sie den Problemrechner damit booten und über die grafische Oberfläche die notwendigen Tools auswählen.

3 Top-Sicherheitstools für Profis

SSL-Zertifikate waren lange Zeit teuer und umständlich einzurichten. Das hat sich mit Let’s Encrypt geändert: Die Initiative bietet für jedermann kostenlose SSL-Zertifikate und Tools, die die Installation enorm vereinfachen. Das ist nicht nur praktisch für Webseiten oder Applikationen, sondern lässt sich auch für Testumgebungen oder Netzwerkhardware nutzen, um nervige Fehlermeldungen loszuwerden. Inzwischen hat der Dienst die Betaphase hinter sich gelassen und bereits mehr als 1,7 Millionen gültige Zertifikate für mehr als 3,8 Millionen Webseiten ausgegeben. Auf der Website von „Let’s Encrypt“ finden Sie eine ausführliche Anleitung.

Hinter dem Enhanced Mitigation Experience Toolkit, kurz EMET , steckt ein Tool von Microsoft, mit dem sich Sicherheitsrisiken in Programmen und die Angriffsflächen minimieren lassen. Das EMET legt eine zusätzliche Schicht um ausgeführte Programme und kann bekannte Schwachstellen oder Programmlücken durch zusätzliche Maßnahmen schützen. Das stellt Angreifer vor zusätzliche Hürden und hilft oft sogar bei gerade erst entdeckten Schwachstellen.

Bei der Fehlersuche oder beim Absichern von Webanwendungen muss man die übertragenen Daten manipulieren oder genau analysieren können, was beim Kontakt mit einer Webseite geschieht. Genau diese Funktionen bietet Fiddler, ein kostenloser und vielseitiger Webproxy, der sich allerdings aufgrund seiner Funktionsvielfalt und Komplexität eher an Profis als an Einsteiger wendet.

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