Mehr Speed, bessere Oberfläche

25 Windows-10-Hacks

17.07.2018
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.

22. Mehr Funktionen für den Datei-Explorer

Bei Datei-Explorer sind Sie nicht auf das angewiesen, was Microsoft mit Windows zusammen ausliefert. Das Programm lässt sich durch zusätzliche Funktionen erweitern. Im einfachsten Fall genügen dafür Registry-Einträge, die das Kontextmenü bestimmter Dateitypen, aller Dateien oder von Ordnern mit zusätzlichen Funktionen ausstattet.

Ein Beispiel dafür liefert das Tool PC-WELTMyRights . Es hilft Ihnen dabei, maximale Zugriffsrechte für Dateien und Ordner zu setzen. Das ist etwa dann erforderlich, wenn ein Setup-Programm oder Tool die Rechte so gesetzt hat, das Sie selbst mit administrativen Rechten die Dateien weder löschen noch bearbeiten können. Zu Problemen kann es außerdem kommen, wenn Sie eine externe Festplatte, die mit dem Dateisystem NTFS formatiert ist, an mehreren PCs betreiben. Die unterschiedlichen Benutzer-IDs können dazu führen, dass Ihnen Windows den Zugriff auf Dateien oder Ordner auf einem PC verweigert.

Damit auch Sie selbst Vollzugriff auf die Dateien und Ordner bekommen, müssen Sie eigentlich über einen Rechtsklick auf das Objekt und "Eigenschaften - > Sicherheit - > Erweitert" per Klick auf "Ändern" hinter "Besitzer" den Besitz übernehmen und sich dann unter "Berechtigungen" Vollzugriff erteilen. Meist müssen Sie diesen Vorgang mehrfach durchführen, und selbst dann sind auch nach etlichen Mausklicks die Rechte immer noch nicht korrekt gesetzt. Eine Alternative bieten die Kommandozeilen-Tools Takeown (für die Besitzübernahme) und Icacls (um die Zugriffsrechte zu setzen). Die komplexen Befehle von Hand einzugeben, ist allerdings umständlich und fehlerträchtig.

PC-WELT-MyRights erzeugt im Datei-Explorer den Kontextmenüeintrag „Besitz übernehmen". Darüber setzten Sie die Zugriffsrechte für Dateien und Ordner.
PC-WELT-MyRights erzeugt im Datei-Explorer den Kontextmenüeintrag „Besitz übernehmen". Darüber setzten Sie die Zugriffsrechte für Dateien und Ordner.

Wenn Sie PC-WELT-MyRights starten und auf "Installieren" klicken, trägt das Tool in die Registry-Schlüssel "Hkey_Classes_Root\*\shell\ runas" und "Hkey_Classes_Root\Directory\shell\runas" die erforderlichen Befehlszeilen ein, beispielsweise für Ordner folgende Zeile:

cmd.exe /c takeown /f \“%1\“ /r /d y && icacls \“%1\“ /grant Administrato

Im rechten Teil des Fensters sehen Sie alle Werte für die Registry, die Sie mit einem Klick auf "Als REG-Datei speichern" sichern können. PC-WELT-MyRights berücksichtigt automatisch die unterschiedliche Syntax der Befehlszeilen bei Windows 7, 8 und 10 sowie die Lokalisierung des Gruppennamens "Administratoren" (Englisch: "Administrators"). Die exportierte REG-Datei lässt sich daher nur auf Systemen mit der gleichen Windows- und Sprachversion importieren. Wenn Sie die Registry-Einträge wieder loswerden wollen, starten Sie PC-WELTMyRights erneut und klicken auf "De-Installieren". Alternativ importieren Sie die Datei pcw-MyRights_entfernen.reg per Doppelklick in die Registry.

Die Definitionen für die Registry-Schlüssel zeigen noch eine Besonderheit. Hier steht jeweils der Wert "Extended". Dieser bewirkt, dass der zugehörige Kontextmenüeintrag nur nach einem Rechtsklick bei gedrückter Shift-Taste sichtbar wird. Dadurch wird das Kontextmenü nicht durch viele Einträge überladen, die Sie eher selten verwenden. Drücken Sie daher die Shift-Taste, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen Ordner, und wählen Sie im Menü "Besitz übernehmen". Takeown ändert dann den Besitzer des Ordners und aller enthaltenen Elemente auf den aktuell angemeldeten Benutzer. Vollzugriff für Administratoren wird über Icacls gewährt.

Dateien umbenennen: Der Datei-Explorer von Windows bietet keine Funktionen, wenn Sie Dateien nach einem bestimmten Muster umbenennen, löschen oder Ordnerinhalte abgleichen möchten. Besser geht's mit der Explorer-Erweiterung Filemenu-Tools Filemenu-Tools ist werbefinanziert. Achten Sie bei der Installation darauf, dass keine unerwünschte Software auf Ihren Rechner gelangt. Gehen Sie im Datei-Explorer in den Installationsordner des Tools. Standardmäßig ist das "C:\Programme\LopeSoft\FileMenu Tools".

Klicken Sie FileMenuTools.exe mit der rechten Maustaste an und wählen Sie "Als Administrator ausführen". Nach dem Start des Programms gehen Sie auf "Options -> Language" und klicken auf "Download Languages". Wählen Sie in der Liste "German", und klicken Sie auf "Download". Klicken Sie auf "German (Germany)", und schließen Sie das Fenster "Sprache". Sie sehen eine umfangreiche Liste mit neuen Datei- und Ordnerfunktionen, die Sie später bequem im Windows-Explorer erreichen. Entfernen Sie die Häkchen vor den Funktionen, die Sie nicht benötigen.

Wenn Sie etwa mehrere Dateien umbenennen möchten, markieren Sie diese im Explorer, klicken die Markierung mit der rechten Maustaste an und wählen "FileMenu Tools -> Erweitertes Umbenennen". Im folgenden Fenster können Sie festlegen, nach welchem Muster die gewählten Dateien umbenannt werden sollen.

Filemenu-Tools bietet noch zahlreiche weitere nützliche Funktionen, beispielsweise Datei-Attribute ändern, gesperrte Dateien löschen oder Ordnergröße berechnen.

Filemenu-Tools: Die Werkzeugsammlung bietet zahlreiche nützliche Funktionen bei der Arbeit Mit Dateien. Deaktivieren Sie die für Sie unwichtigen Einträge, um für mehr Übersicht zu sorgen.
Filemenu-Tools: Die Werkzeugsammlung bietet zahlreiche nützliche Funktionen bei der Arbeit Mit Dateien. Deaktivieren Sie die für Sie unwichtigen Einträge, um für mehr Übersicht zu sorgen.

Besser kopieren: Schon in Windows 8 hat Microsoft die Kopierfunktion des Datei-Explorers etwas verbessert. Sie können einen Kopiervorgang pausieren, wenn Sie einen anderen bevorzugt behandelt wollen. Das müssen Sie jedoch selbst per Mausklick erledigen. Das für private Nutzer kostenlose Tool Teracopy kann das besser. Mit Teracopy kopieren Sie nacheinander Dateien und Ordner aus verschiedenen Quellen. Sie können beispielsweise den Kopiervorgang für unterschiedliche Ordner von der Festplatte auf einen USB-Stick oder eine externe Festplatte einleiten.

Teracopy wartet immer, bis der vorherige Kopierauftrag abgearbeitet ist, und fährt dann mit dem Nächsten fort. Wenn Sie die Dateien gleichzeitig über den Windows-Explorer kopieren, würde der Vorgang deutlich länger dauern, weil die Köpfe der Festplatten dabei ständig hin und her fahren müssten. Teracopy bietet außerdem die Möglichkeit, Kopiervorgänge zu pausieren und warnt rechtzeitig, wenn nicht genug Platz auf dem Zieldatenträger vorhanden ist.

Teracopy integriert sich bei der Installation in den Windows-Explorer. Sie verwenden also wie gewohnt Drag & Drop oder Strg-C/Strg-V. Statt der Explorer-Routine erledigt jedoch Teracopy die Aufgabe.

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