Peoplesoft ist zu Gesprächen mit Oracle bereit. Eine Übernahme sei denkbar sagte Steven Goldby, ein Mitglied des Verwaltungsrates von Peoplesoft. Natürlich müsse der Preis stimmen und die Übernahme schnell zustande kommen, verdeutlichte Goldby. Oracle will derzeit rund 7,7 Milliarden Aktiendollar für den Konkurrenten bezahlen.
Beobachter überrascht dieser Gesinnungswandel nicht. Mit dem Rauswurf Craig Conways vorige Woche hatte Peoplesoft sich des schärfsten Kritikers einer Übernahme des ERP-Anbieters durch den Datenbankriesen entledigt.
Goldby, der sich als Zeuge im Prozess gegen Oracle äußerte, erklärte auch, warum Conway gehen musste. Conway habe die Aktionäre in die Irre geführt, als er anlässlich der Oracle-Offerte behauptet hatte, das Angebot schädige das Unternehmen nicht, sondern werde dessen Bekanntheit erhöhen. Tatsächlich sorgte die Verunsicherung der Kunden Peoplesofts für eine schwächere Nachfrage und weniger Gewinn. Im zweiten Quartal 2004 blieben als Nettogewinn nur elf Millionen Dollar übrig - im Vergleichszeitraum 2003 waren es 37 Millionen Dollar.
Conway hat mittlerweile zugegeben, einen Fehler gemacht zu haben. In einer eidesstattlichen Erklärung hält der Manager fest, seine Behauptung sei falsch gewesen. Er habe für Peoplesoft Werbung machen wollen, lautet seine dürre Erklärung.
Analysten erwarten nun, dass Oracle sein Übernahmeangebot aufstocken wird. (wl)