Dem Kampf zwischen Oracle und Peoplesoft hatte die Branche rund eineinhalb Jahre zusehen können. Jetzt hat Oracle gesiegt: Die Ellison-Company übernimmt Peoplesoft für rund 10,3 Milliarden Dollar. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben die Transaktion gebilligt. Anfang Januar soll sie über die Bühne gehen. Mit dem Kauf des zweitgrößten Anbieters für Unternehmenssoftware rückt Oracle als die momentane weltweite Nummer drei der deutschen SAP gefährlich nahe.
Doch erst einmal müssen die beiden Unternehmen die Fusion stemmen. Diese dürften die zahlreichen Attacken von Oracle-Chef Larry Ellison und der nunmehr wohl beigelegte gerichtliche Streit der beiden Firmen während der vergangenen 18 Monate nicht einfacher machen. "Diese Fusion bietet Oracle mehr Skalierungseffekte und Schwungkraft", triumphierte Oracles Vorstandschef Larry Ellison. Er versprach Peoplesoft-Kunden, "Peoplesoft 8" werde erweitert und "Peoplesoft 9" werde entwickelt. Das Nämliche werde auch für die Software von J.D. Edwards gelten. Diesen Anbieter hatte Peoplesoft im vergangenen Jahr übernommen.
Bei SAP sieht man den Kauf gelassen. Zwar hatte Ellison für den Fall des Peoplosoft-Kaufes einen schärferen Wettbewerb angekündigt, doch das Unternehmen verwies darauf, dass es beim weltweiten Umsatz mit Unternehmenssoftware größer sei als Oracle und Peoplesoft zusammen. In den USA habe SAP einen Marktanteil von 38 Prozent, Oracle und Peoplesoft zusammen 34 Prozent. Wie IBM reagieren wird, das im vergangenen September eine Allianz mit Peoplesoft geschlossen hatte, um dessen Software mit der IBM-Middleware "Websphere" zu kombinieren, war nicht zu erfahren. (wl)
14.12.2004
Dem Kampf zwischen Oracle und Peoplesoft hatte die Branche rund eineinhalb Jahre zusehen können. Jetzt hat Oracle gesiegt: Die Ellison-Company übernimmt Peoplesoft für rund 10,3 Milliarden Dollar.