Test

2,5-Zoll-Festplatte Western Digital Scorpio Blue schlägt alle

07.04.2009
Von  und Martin-Roger Jones
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Die Mischung macht’s: Sie ist nicht die schnellste, leiseste und preisgünstigste 2,5-Zoll-Festplatte, aber in der Summe aller Teile der beste Kompromiss. Der PC-Welt-Test legt die Stärken und Schwächen des 500-GB-Laufwerks "Scorpio Blue WD5000BEVT" von Western Digital offen.

Die Mischung macht’s: Sie ist nicht die schnellste, leiseste und preisgünstigste 2,5-Zoll-Festplatte, aber in der Summe aller Teile der beste Kompromiss. Der PC-Welt-Test legt die Stärken und Schwächen des 500-GB-Laufwerks "Scorpio Blue WD5000BEVT" von Western Digital offen.

Testbericht

Von Michale Schmelzle, PC-Welt

Mehr geht nicht: 500 Gigabyte packt Western Digital in sein 2,5-Zoll-Laufwerk Scorpio Blue WD5000BEVT. Damit reizt der Hersteller die derzeit maximal mögliche Datendichte innerhalb der 2,5-Zoll-Klasse aus. Zudem soll die SATA/300-Festplatte sparsam mit Strom umgehen. Laut Western Digital liegt der Verbrauch im Leerlauf bei 0,85 und beim Zugriff bei 2,5 Watt - das sind ordentliche Werte für ein Notebook-Laufwerk.

Ausstattung: Insgesamt vier Schreib-Lese-Köpfe bewegen sich über den zwei Datenscheibe der WD5000BEVT. Die Rotationsgeschwindigkeit liegt bei 5400 Umdrehungen pro Minute - das gängige Tempo für 2,5-Zoll-Laufwerke. Der Pufferspeicher des Scorpio-Blue-Modells beträgt 8 MB. Das ist typisch in der 5400er-Klasse. Nur die aktuellen Modelle von Samsung und Seagate, die mit 7.200 Umdrehungen pro Minute arbeiten, statten die Hersteller mit doppelt so viel Pufferspeicher aus. Die Stoßfestigkeit des SATA/300-Laufwerks fällt im ausgeschalteten Zustand mit 900 G im Vergleich zum Wettbewerb etwas niedriger aus. Dies gilt auch für die 250 G im Betrieb, die Konkurrenz bietet hier mit bis zu 400 G eine meist deutlich widerstandsfähigere Stoßfestigkeit.

Der nutzbare Speicherplatz des 500-GB-Laufwerks reduziert sich nach NTFS-Formatierung auf rund 466 GB. Der Straßenpreis für die WD5000BEVT beträgt aktuell rund 85 Euro. Damit liegt der Gigabyte-Preis bei sehr günstigen 18 Cent - nur Samsung offeriert mit der Spinpoint M6 HM320JI ein noch günstigeres Laufwerk zum preis von knapp 17 Cent pro Gigabyte.

Geschwindigkeit: Das viertschnellste Laufwerk im Test bot sehr gute sequenzielle Transferraten. Die maximale Datenrate der WD20EADS16 betrug beim Lesen 83,2 MB/s und beim Schreiben 81,9 MB/s. Nur ein Laufwerk im Test, das ebenfalls 5.400 Umdrehungen pro Minute arbeitet, war noch einen Tick schneller: die Seagate Momentus 5400.6 ST9500325AS.

Die durchschnittliche Datenrate der Western Digital Scorpio Blue WD5000BEVT lag bei gut 61 MB/s. Hier setzte sich die Seagate-Rivalin, die rund 64 MB/s erreichte, schon um fünf Prozent ab. Bei den minimalen Lese- und Schreibtransferrate der WD5000BEVT, die sich bei knapp 38 MB/s einpendelten, schmolz der Rückstand zum Momentus-Modell allerdings wieder auf knapp 3 Prozent zusammen.

Blick ins Innere der Western Digital Scorpio Blue WD5000BEVT
Blick ins Innere der Western Digital Scorpio Blue WD5000BEVT

Ein uneinheitliches Bild förderten die Praxis-Tests zu Tage: Beim Lesen auf den innersten Datenspuren kam das Scorpio-Laufwerk auf gute 18,7 MB/s, auf den äußeren Spuren waren es sehr gute 32 MB/s. Beim Schreiben auf den inneren Spuren erreichte die Praxisdatenrate 18,6 MB/s. Hier war nur die Samsung Spinpoint MP2 HM251JJ mit 22,7 MB/s noch besser - allerdings lässt das Samsung-Laufwerk seine Datenscheiben auch mit 7200 Umdrehungen pro Minute rotieren. Beim Schreiben auf den äußeren Datenspuren landete die WD5000BEVT mit 27,1 MB/s trotz der beachtlichen Transferrate nur auf Platz 6. Hier sind Samsungs Spinpoint-Modell sehr stark. Ebenfalls schnell unterwegs war das Western-Digital-Laufwerk beim Kopiertest: Innen maßen wir 17,1 und außen 25,6 MB/s.

Für einen guten sechsten Platz genügten die Zugriffszeiten der Western Digital Scorpio Blue WD5000BEVT: 16,3 Millisekunden für den Fullstroke sowie 7,35 Millisekunden bei der durchschnittlichen Zugriffszeit sind reaktionsschnell. Nachdem wir das automatische Akustik-Management (AAM) anschalteten, erhöhte sich die durchschnittliche Zugriffszeit nur unwesentlich auf 7,41 Millisekunden. Vorbildlich! Der Fullstroke-Zugriff mit AAM geriet hingegen zum Geduldsspiel: Wir ermittelten lange 21,3 Millisekunden - der zweitschlechteste Wert aller bisher getesteten 2,5-Zoll-Laufwerke.

Ergonomie: Im Bereitschaftszustand arbeitete die Scorpio Blue WD5000BEVT mit 20,4 dB(A) respektive 0,2 Sone sehr leise. Unter Volllast stieg der Geräuschpegel des 500-GB-Modells auf unauffällige 22,9 dB(A) beziehungsweise 0,4 Sone. Bei aktiviertem AAM sank der Pegel auf sehr gute 22,0 dB(A) respektive 0,3 Sone - tadellos für ein 2,5-Zoll-Laufwerk.

Fazit: Die Stärken der Western Digital Scorpio Blue WD5000BEVT liegen in den schnellen Datenraten und kurzen Zugriffszeiten sowie dem sehr leisen Betriebsgeräusch. Die einzige Schwäche leistet sich das 500-GB-Laufwerk beim Fullstroke-Zugriff mit aktiviertem automatische Akustik-Management. Doch dieser eine Ausrutscher kann den Testsieg in der 2,5-Zoll-Klasse nicht gefährden. Zudem fällt das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr günstig aus - mit aktuell 18 Cent pro Gigabyte bekommen Sie viel Festplatte fürs Geld.

Alternativen: Suchen Sie vor allem eine schnelle 2,5-Zoll-Festplatte, sollten Sie den Kauf unserer Tempo-Empfehlung Samsung Spinpoint MP2 HM251JJ in Erwägung ziehen. Spielt Geld dabei keine Rolle, greifen Sie am besten gleich zu einer Solid State Drive. Für Schnäppchenjäger interessant ist die Seagate Momentus 5400.6 ST9500325AS mit nur 17 Cent pro Gigabyte.

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