Von Dr. Ronald Wiltscheck
Die "Kaseya"-Software sollen Systemhäuser ihren Kunden nicht weiterverkaufen, sondern bei sich im Haus einsetzen. Nach Ansicht der Ebertlang Distribution GmbH, die das Produkt in Deutschland exklusiv vertreibt, ist es im Sinne der IT-Dienstleister, wenn sie die Systemmanagementlösung von Kaseya nur dazu nutzen, Services bei ihren gewerblichen Endkunden zu erbringen.
Denn genau zu diesem Zweck hat Firmengründer Gerald Blacky die Kaseya-Software entwickelt. Er wollte Systemhäusern die Fernwartung der PCs und Server ihrer Kunden erleichtern. Die bisherigen Systemmanagementlösungen waren seiner Meinung nach nur für Großunternehmen geeignet. Mit Kaseya sollten auch sogenannte Managed Services in Sachen Inventur, Softwareverteilung, Patch-, Desktop- und Server-Management möglich sein.
Aus diesem Grund hat Blacky großen Wert auf die Fernwartbarkeit von IT-Systemen gelegt und seine Software daraufhin optimiert. So erfolgt der Datentransfer zwischen dem Kaseya-Server beim Systemhaus und den Agenten bei Kunden selbstverständlich nur in verschlüsselter, abhörsicherer Form.
Neuer Firmenname, neues Produkt
Anfang Oktober 2006 entschied sich das Unternehmen Kaseya, auf Ebertlang als Generalvertreter in Deutschland zu setzen. Der Softwaredistributor ist bereits seit elf Jahren am Markt, zuerst unter dem Name Eulink, später als Exelsis. Die Bezeichnung Ebertlang trägt der Distributor erst seit knapp zwei Monaten; sie leitet sich von den Familiennamen der beiden Firmengründer Ebert und Lang ab.
Mit acht Mitarbeitern am Standort Gießen vertreibt der Großhändler den Windows-Mailserver MDaemon, die Firewall Wingate, die Intellipool-Network-Monitorsoftware, den FTP-Server Serv-U und, eben als jüngsten Neuerwerb, die Systemmanagementlösung Kaseya.
Letztere wird in einer Serverversion vertrieben, die im Systemhaus installiert wird. Der Lizenzpreis der Windows-Software richtet sich nach der Anzahl der benötigten Agenten. Diese werden auf jeden zu managenden PC-Client und Server bei den Kunden verteilt. Der Preis pro Agent beträgt zwischen 40 und 120 Euro, Server inklusive. Laut Ebertlang-Geschäftsführer Volker Lang stellen Systemhäuser ihren Kunden monatlich zwischen 20 und 50 Euro pro PC-Client beziehungsweise zwischen 150 und 250 Euro pro Server in Rechnung; allerdings sind darin die eventuell anfallenden Hardwarereparaturen inbegriffen.
Auch für kleinere Systemhäuser bezahlbar
Auch kleineren, finanziell ein wenig klammen Systemhäusern möchte Lang die Kaseya-Software schmackhaft machen. So können die Lizenzen auch auf Ratenbasis (18 bis 36 Monate) erworben werden, und im ersten Jahr fallen keine Maintenance-Gebühren an. In den darauf folgenden Jahren belaufen sich die Kosten für Updates und Patches von Kaseya jeweils auf ein Fünftel der Lizenzpreise. Und noch etwas hat Ebertlang den Systemhäusern anzubieten: Im Unglücksfall, also wenn etwa ein Endkunde PC-Arbeitsplätze abbauen muss, ist auch die Rückgabe von Agent-Lizenzen möglich - ein Upgrade auf mehr Server und Clients natürlich auch.
In den letzten zwei Monaten hat Ebertlang sieben Systemhäuser in Deutschland für die Systemmanagementlösung begeistern können. Dies waren beileibe keine Dienstleister à la Bechtle oder Computacenter, sondern lokal ansässige, kleinere Systemhäuser, die sich vom Kaseya-Einsatz eine Senkung der Wartungskosten bei ihren Kunden erhoffen. Außerdem möchten sie damit ihren Systemmanagementaufwand deutlich verringern und damit Potenzial zur Gewinnung von neuen Kunden schaffen.