Tintenpatronen von Fremdanbietern sind häufig eine kostengünstige Alternative zu teuren Original-Supplies der Druckerhersteller. Diese versuchen mit unterschiedlichen Maßnahmen, das Folgegeschäft mit Tinte und Toner zu sichern.
Nun berichtet der Drucker-Online-Shop Printer Care in seinem Blog über Nutzer, die nach einem Firmware-Update nicht mehr mit ihrer alternativen Tintenpatrone drucken können. Zahlreiche Drucker sollen seit dem 13. September von der Fehlermeldung "Die verwendete Patrone ist fehlerhaft …" betroffen sein. Auch im HP-Support-Forum berichten verärgerte Nutzer von Druckern, die wegen angeblich defekter Patronen den Druck verweigern.
Die einzige Lösung für das Problem soll die Verwendung einer älteren Version der Firmware aus dem Jahr 2014 sein. Allerdings gebe es diese Firmware nur über zahlreiche Umwege zum Download. "Technische Laien und private Nutzer dürften zudem mit der aufwendigen Installation überfordert sein", heißt es im Printer-Care-Blog.
Patronen werden zurückgenommen
Auch Printer-Care-Kunden sind von dem Problem betroffen. Der Onliner verkauft kompatible Patronen des Schweizer Herstellers Peach. "Nach Rücksprache mit dem Hersteller Peach kam heraus, dass es Erkennungsprobleme auf Grund der Firmware der Drucker gab", berichtet Printer-Care-Chef Heino Deubner. Früher hatten Printer Care auch kompatible Patronen unter eigener Marke im Portfolio. "Die habe ich aber eingestellt, da mir die Patent- und Qualitätsfragen zu unsicher und riskant sind. Wir setzen hier heute schon auf die Originalprodukte der Hersteller", erklärt er. Die nun von der Firmware-Blockade betroffenen Kunden können ihre Patronen zurückgeben und bekommen das Geld erstattet.
Deubner ist der Meinung, dass es auch weiterhin möglich sein sollte, kompatible Tintenpatronen einzusetzen. "Für eine alleinerziehende Mutter ist es kaum zumutbar, sehr teure Tintenpatronen kaufen zu müssen, wenn die Kinder für die Schule Ausdrucke für Recherchen aus dem Internet benötigen. Für meine Kinder muss ich relativ häufig etwas ausdrucken, was sie in der Schule benötigen", meint der Printer-Care-Chef. Allerdings äußert er auch Verständnis für die Druckerhersteller: "Ehrlich gesagt würde ich es genauso machen", gibt er zu. Bei dem demnächst an den Start gehendenden Managed-Print-Service-Konzept Printer4you.com setzt der Druckerspezialist ausschließlich auf Original-Supplies. "Hier möchten wir den Full-Service-Gedanken in den Vordergrund stellen und enger mit den Herstellern zusammen arbeiten", erläutert Deubner.
HP führt die veränderte Firmware auf Sicherheitsaspekte zurück. Man wolle die Kunden "bestmöglich" unterstützen. "Seit 2015 hat HP bei seinen HP OfficeJet, OfficeJet Pro und OfficeJet Pro X Druckern neue Features eingeführt, die die Kommunikation zwischen der Tintenpatrone und dem Drucker sichern und HPs innovatives Produktangebot sowie geistiges Eigentum schützen. Diese Drucker können mit wiederbefüllten oder wiederaufbereiteten Tintenpatronen mit einem Original HP Sicherheits-Chip betrieben werden; andere Tintenpatronen können möglicherweise nicht funktionieren. In vielen Fällen war diese Funktion bereits auf dem Drucker installiert, in manchen Fällen wurde sie im Rahmen eines Firmware-Updates installiert", heißt es in einem Statement des Druckerherstellers.
Printer4you will Managed Print Services (MPS) bieten, die über ein Online-Portal bestellt werden können.
Zunächst werden die Anforderungen an den potenziellen Drucker abgefragt.
Dabei wird unter anderem erhoben, wie viele Seiten voraussichtlich gedruckt werden und wie lange der Kunde sich binden will.
Hat sich der Kunde für ein Modell entschieden...
... kann er aus unterschiedlichen Serviceangeboten wählen.
In einem Dashboard sind die wichtigsten Daten zu den Geräten aufgeführt. Dort kann auch ein Service-Einsatz imitiert oder Supplies nachbestellt werden.