In das Geschäft mit Monitoren ist wieder Schwung gekommen: Veränderte Nutzungsgewohnheiten und neue Anforderungen bei den Anwendern verlangen nach frischen Formfaktoren und Ausstattungsmerkmalen.
So machen die Hersteller einen eindeutigen Trend zu großen Bildschirmdiagonalen aus: "In Projekten und Ausschreibungen sehen wir, dass inzwischen auch Formate über 24 Zoll mit Auflösungen oberhalb FullHD angefragt werden", bestätigt Martin Sasse, Senior Product Manager bei Acer. "Auch wenn der Massenmarkt bei Displays bis 24 Zoll liegt, so ist das Wachstum oberhalb dieser Marke zu finden", erläutert Lutz Hardge, als Country Manager/Sales Director Germany/Austria bei MMD zuständig für die Marken Philips und AOC. So seien mittlerweile sogar 40-Zöller bei vielen Kunden beliebt.
Größere Bildschirme bieten häufig auch höhere Auflösungen. "4K UHD nimmt auch bei den Office-Monitoren Fahrt auf", meint Joachim Fischer, Corporate Sales Manager bei NEC Display Solutions. "QHD und UHD rücken zunehmend in den Fokus", stimmt Thomas Müller, General Manager DACH & Benelux bei BenQ zu.
Formate gehen in die Breite
Waren die ersten Flachbildschirme für den Massenmarkt noch im klassischen 4:3-Format, geht es nun zunehmend in die Breite. So hat man bei LG schon früh auf das 21:9-Format gesetzt: "Das breite 21:9-Format adressiert vor allem die Bedürfnisse von professionellen Anwendern, die beispielsweise mehrere Dokumente und Programme nebeneinander bearbeiten möchten", erklärt Michael Vorberger, Director Sales & Marketing bei LG ISP. Bei Ultrawide-Display sei dies möglich, ohne den Überblick zu verlieren.
Ein weiterer Aspekt spricht für die breiten Varianten: "Anwender haben erkannt, dass ein 34-Zöller mit 21:9 zwei herkömmliche Displays in der klassischen Größe von etwa 23 oder 24 Zoll ersetzen kann", weiß MMD-Manager Hardge.
Roland Lunck, Countrymanager DACH bei ViewSonic, hat jedoch einen Nachteil dieser extrem breiten Geräte ausgemacht: "Ein solch großer Bildschirm ist nicht auf einen Blick zu erfassen", wirft er ein. Doch auch dafür hat die Display-Industrie bereits eine Lösung: Die Displays werden gebogen. "Für viele wohl überraschend sind Curved Displays im Büro zu einem Trend geworden", sagt Lunck. Dabei lägen die Vorteile in Sachen Ergonomie auf der Hand. "Im Büroeinsatz bietet diese Technologie viele Vorteile, besonders für die Augen. Da der Abstand des gesamten Bildschirms zum Auge bei mittiger Sitzposition vor dem Monitor etwa gleich ist, müssen sich die Augen nicht fortlaufend an veränderte Sichtabstände zu den äußeren Bereichen des Bildschirms anpassen", erklärt Martin Groß, Head of Product Marketing IT Display bei Samsung. Er sieht daher die neuen Curved-Monitore als "einen der stärksten Wachstumstrends".
Mensch-Maschine-Schnittstelle
Doch nicht nur Curved-Displays setzen Maßstäbe bei der Ergonomie. "Der Monitor ist die wichtigste Mensch-Maschine-Schnittstelle überhaupt. Daher ist die Ergonomie aus unserer Sicht das entscheidende Kriterium, dem sich alles andere unterordnen sollte", fordert NEC-Manager Fischer. Als Beispiele nennt er Features wie Höhenverstellbarkeit und generell hohe Bildqualität. "Ein guter Monitor sollte daher mit hoher Ergonomie überzeugen, so dass beispielsweise Rückenschmerzen oder Nackenstarre vorgebeugt wird", betont LG-Direktor Vorberger.
Nach wie vor ist auch der Energiehunger der Geräte ein Thema im Business-Einsatz. "In Unternehmen spielen die Themen Energieverbrauch, Nachhaltigkeit und Kostensenkung nach wie vor eine wichtige Rolle", hat Martin Groß von Samsung festgestellt. Bei der neuen Monitorserie SE650 könne daher im ausgeschalteten Zustand der Stromverbrauch von den üblichen 0,3 bis 0,5 Watt auf 0,0 Watt reduziert werden. "Energiesparfunktionen, wie automatische Standby-Schaltungen per NFC-Sensor sind hier ein wichtiger Aspekt", ergänzt Joachim Fischer. Zuverlässige Hardware mit einer niedrigen TCO stehe allgemein hoch im Kurs.