Die prominenten Abgänge an der Führungsspitze von LG Deutschland sollen direkt vom koreanischen LG-Chef betrieben worden sein, das sagt zumindest eine interne LG-Information aus, die ChannelPartner zugespielt wurde. So habe "Mr. Koo" die Anweisung erteilt, die COO-Ebene zu streichen. Mit "Mr. Koo" ist vermutlich Koo Bon-joon gemeint, der erst vor kurzem den vorherigen LG-Electronics-CEO Nam Yong abgelöst hat (ChannelPartner.de berichtete). Koo Bon-joon führt nun bei LG den Titel "Vice Chairman".
Die Vermutung, Ulrich Kemp habe das Handtuch geworfen, weil er nicht wie erhofft den CEO-Posten an der Spitze der deutschen Niederlassung bekommen hat, erscheint nun in einem anderen Licht. So scheinen regionale Landesfürsten in der zukünftigen LG-Planung keine Rolle mehr zu spielen. Bei LG sieht man allerdings keinen Zusammenhang zwischen dem Konzernumbau und den Abgängen: "Sowohl Herr Kemp als auch Herr Tiefenthal haben das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen", bekräftigt Jason Schiess, Senior Manager Marketing Communications.
Im Zuge der Umstrukturierungen wird der erst vor kurzem etablierte Geschäftsbereich Business Solutions der Home-Entertainment-Sparte zugeschlagen. Stefan Tiefenthal soll LG verlassen haben, weil durch die auf Anweisung von "Mr. Koo" betriebene Integration seine Stelle weggefallen sei.
Doch auch der Home-Entertainment-Bereich soll nicht ungeschoren bleiben. Die internen Informationen sprechen davon, dass auch der Sales Director Home Entertainment, Florian Rosenberg, im Januar aus dem Unternehmen ausscheidet. Dies wird aber von Jason Schiess dementiert. Die Information sei "nicht richtig". Rosenberg bleibt der LG-Deutschlandspitze also erhalten.
Zudem ist auch der koreanische Geschäftsführer der LG Electronics Deutschland GmbH, Jung Uk, auf dem Absprung. Er wird angeblich zurück nach Korea beordert, um dort den Bereich Energy Solution Light zu leiten. Dazu will sich LG "in Kürze" äußern.