Kreativität wird oft als Eigenschaft gesehen, die man in hohem oder geringem Ausmaß besitzt. Sie ist jedoch auch ein rerozess, an dem man gezielt arbeiten kann. Zu diesem Schluss kommt Lassi Liikkanen vom Institut für Informationstechnik in Helsinki. "Neue Ideen entstehen durch die Verarbeitung von gespeicherter Information und durch deren Neukombination. Wer sich mehr Hintergrundwissen über ein Thema verschafft und seine Gedankenprozesse zu optimieren versucht, kommt zu neuen Ergebnissen", so der finnische Forscher.
Wissen verbessert die Qualität
Liikkanen untersuchte in Experimenten, wie neue Ideen entstehen. Dazu analysierte er die Entwicklung von Produktinnovationen von Studenten. Als erste Voraussetzung stellte sich dabei der Wissenserwerb und das Lernen von anderen heraus, als zweite die Anstrengung. "Bei der Ideengenerierung gilt so wie woanders auch, dass mehr Arbeit zu mehr Ergebnissen führt, wodurch auch die Wahrscheinlichkeit guter Ergebnisse steigt", so Liikkanen.
Als dritten Faktor erkannte der Forscher die Kenntnis effektiver Herangehensweisen zur Schaffung neuer Ideen. Fünf diesbezügliche Methoden sieht er als die zielführendsten, darunter Brainstorming, das erfinderische Problemlösen "Tritz", die sogenannten "Denkhüte von De Bono", die Anregung unbewusster Denkprozesse nach der "Synektik"-Methode sowie die morphologische Analyse. "Die Methoden sind für verschiedene Aufgaben ausgelegt und benötigten eine genaue Kenntnis, damit sie systematisch genutzt die Gedankenfindung auch tatsächlich verbessern können."