500-Mio.-€-Investition

Siemens streicht 4.200 Jobs in IT-Sparte SIS

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der deutsche Technologiegigant Siemens ordnet sein IT-Geschäft komplett neu und will weltweit rund 4.200 Stellen streichen, davon etwa 2.000 in Deutschland. Wie das Management bekannt gab, ist der Jobabbau Teil von Umstrukturierungen, bei denen die bislang sieben Geschäftseinheiten der IT-Sparte SIS künftig auf nur mehr zwei fokussiert werden. Bis 2012 will man mehr als 500 Mio. Euro in die IT-Struktur stecken.

Siemens ordnet sein IT-Geschäft komplett neu und will weltweit rund 4.200 Stellen streichen, davon etwa 2.000 in Deutschland. Wie das Management bekannt gab, ist der Jobabbau Teil von Umstrukturierungen, bei denen die bislang sieben Geschäftseinheiten der IT-Sparte SIS künftig auf nur mehr zwei fokussiert werden. Bis 2012 will man mehr als 500 Mio. Euro in die IT-Struktur stecken.

Wettbewerbsdruck zu hoch

Das vergangene Geschäftsjahr war für Siemens SIS alles andere als leicht. Zwar konnte man 4,7 Mrd. Euro an Umsatz erwirtschaften, dabei aber lediglich 90 Mio. Euro Gewinn erzielen. Die Sparte bleibt abhängig von internen Aufträgen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr machte man 1,1 Mrd. Euro mit Siemens, 3,6 Mrd. Euro kamen von externen Firmen. Ob SIS nach der Ausgliederung für Partner fit gemacht werden soll oder an die Börse gehen soll, bleibt offen. Bei Redaktionsschluss (13:30) notiert die Aktie mit 0,43 Prozent im Minus bei 71,59 Euro.

Der Schritt kommt nicht sehr überraschend. Seit Jahren kämpft Siemens im IT-Geschäft mit rückläufigen Umsätzen. Schon Anfang Dezember hatte Vorstandsvorsitzender Peter Löscher Siemens "mangelnde Flexibilität" attestiert, um dem "hohen Preis- und Wettbewerbsdruck" der Konkurrenz standhalten zu können. Erst vor kurzem wurde der Wirtschaftsausschuss über die Neuausrichtung von Siemens IT Solutions and Services in Kenntnis gesetzt. Der Jobabbau soll nun "verantwortungsvoll" und "so sozialverträglich wie möglich" umgesetzt werden.

Langfristige Abkoppelung im Fokus

Den sozialverträglichen Anspruch schaffen will man mit dem "Ausschöpfen aller Möglichkeiten für freiwillige Maßnahmen". Einvernehmliche Beendigungen von Arbeitsverhältnissen oder das Auslaufen befristeter Verträge sollen geprüft werden. Die dazu erforderlichen Beratungen mit den Arbeitnehmervertretern will man "unverzüglich" aufnehmen. Derzeit sind in der IT-Sparte weltweit 35.000 Mitarbeiter beschäftigt. Zieht Siemens die Umstrukturierungen durch, dann blieben am Standort Deutschland nur 7.700 IT-Arbeitsplätze übrig.

Unterdessen schreitet die rechtliche SIS-Verselbstständigung voran. Rechtzeitig zu Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. Oktober sollen alle Voraussetzungen für eine eigenständig operierende Gesellschaft geschaffen werden. Die "Trennung der Nabelschnur zur Siemens AG", wie der Konzern selbst sagt, soll SIS "weitere Optionen zur Stärkung des IT-Geschäfts eröffnen". Bei einer vollständigen Abkoppelung von Siemens hätte SIS keinen Zugriff mehr auf das Intranet des Dax-Konzerns und bekäme stattdessen ein eigenes Kommunikationsnetzwerk. (pte/rw)

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