Minus 141 Millionen Euro

Actebis-Besitzer Arques beklagt Geschäftsjahr 2008

07.05.2009
Der Actebis-Besitzer Arques hat ein tiefrotes Geschäftsjahr 2008 hinter sich gebracht.
Seit der Übernahme des Distributors Actebis schlingert Arques gefährlich vor sich hin.
Seit der Übernahme des Distributors Actebis schlingert Arques gefährlich vor sich hin.

Der Starnberger Actebis-Besitzer Arques AG hat ein tiefrotes Geschäftsjahr 2008 hinter sich gebracht. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es bei Umsätzen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro einen Nettoverlust von 141,6 Millionen Euro erwirtschaftet.

Das Unternehmen, das rund 4,2 Milliarden Euro Umsätze allein durch die Distributoren Actebis und NTplus sowie die ehemalige Siemens-Telefonabteilung Gigaset erzielte, macht die "Finanzmarktkrise und Aufarbeiten der Vergangenheit" für den Verlust verantwortlich.

So habe man "Risiken in der Akquisitionspolitik der letzten Jahre" unterschätzt, so dass man Unternehmen weit unter dem geplanten Wert habe verkaufen müssen; man habe des Weiteren durch "hausgemachte Themen" - etwa dem permanenten Managementwechsel und kaum erfolgreich zu nennende Auseinandersetzungen mit dem Münchener Konkurrenten Aurelius - das Portfolio vernachlässigt und in der Folge einige Beteilungen ohne Gewinn veräußern müssen.

Positiv vermerken die Starnberger das hauseigene "Liquiditäts- und Cashflow-Management". So seien die "Finanzverbindlichkeiten um 127,5 Millionen Euro auf 212, Millionen Euro" reduziert worden; den sogenannten Free Cashflow beziffert das Unternehmen auf knapp 181 Millionen Euro gegenüber minus 24,8 Millionen Euro im Vorjahr .Auch "die liquiden Mittel stiegen im Jahresvergleich von 84,5 Millionen auf 142,4 Millionen Euro".

Insgesamt, so Arques, sei das Geschäftsjahr 2008 "das bislang schwierigste der Unternehmensgeschichte" gewesen.

Man habe in diesem Jahr acht Firmen gekauft und sieben verkauft. Seit Ende April 2008 bis jetzt wurde ein Umsatz von 671 Millionen Euro abgegeben, der dadurch entstandene EBITDA-Beitrag beziffern die Starnbarger auf ausgesprochen magere 0,7 Millionen Euro. Aktuell gehören 14 Unternehmen den Starnbergern.

Für das laufende Jahr kündigte Arques eine weitere Konsolidierung an. Man werde angesichts der Eigenkapitalquote mit 15,3 Prozent weitere Firmen verkaufen, in der eigene Holding eisern sparen und auf jeden Fall vermeiden, Zukäufe zu tätigen, die mit Bankverbindlichkeiten und Garantien belastet sind. Allerdings könne es jetzt noch nicht sagen, welche weiteren Wertsberichtigungen für dieses Jahr anstehen könnten.

Was Arques für seine beiden Distributoren plant, sagte es nicht.

Dafür versprach es "die Rückkehr zur ursprünglichen Unternehmensstrategie mit symbolischen Kaufpreisen und einer größtmöglichen Risikominimierung". (wl)

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