Acer Hersteller bekam zum letzten Jahreswechsel schmerzlich zu spüren, zu welchen Stückzahlenrückgängen es kommen kann, wenn Consumer-Kunden im Jahresendgeschäft ihr Geld lieber in langfristige Investitionen wie Autos oder Küchen anstatt in PCs oder Notebooks stecken. "Wir haben bereits im vergangenen Jahr begonnen, einen stärkeren Schwerpunkt auf B2B zu setzen. Das sieht man beispielsweise an unserer Produktpalette, die teilweise besser auf die Ansprüche von Unternehmenskunden abgestimmt wurde", wies Acer Deutschland-Chef Stefan Engel erst kürzlich im Gespräch mit ChannelPartner auf die geplante Strategie hin. Nun scheint der Plan konkrete Formen anzunehmen. Wie ChannelPartner von Branchen-Insidern erfahren hat, sind folgende Umstrukturierungen geplant:
- Um das B2B-Geschäft voranzutreiben will der Hersteller eine eigene Commercial-Business-Unit aufbauen. Als Berater soll ein Manager an Bord geholt werden, der in der Branche kein Unbekannter ist. Bernd Bischoff, ehemaliger HP-Manager und von 2002 bis 2008 bei FSC, zuletzt als CEO tätig, weiß aus Erfahrung, wie Hersteller, die sich in beiden Kundensegmenten tätig sind, ihre Fußabdrücke im B2B-Bereich vergrößern können.
- Die aktuelle Mehrmarkenstrategie mit den Brands Acer, Packard Bell, Gateway und eMaschines soll überarbeitet werden. In diesem Zusammenhang sollen die in Deutschland ohnehin äußerst unbekannte Marke eMachines, deren Produkte sich im Einstiegslevel bewegen, komplett vom Markt genommen werden.
- In einem weiteren Schritt soll der Vertrieb der Marken Acer und Packard Bell zusammengelegt werden. Nach ChannelPartner-Informationen sei Eric Wijnen, seit 2005 Country Manager bei Packard Bell Deutschland, bereits nicht mehr im Amt.
- Vor allem den Acer-Mitarbeitern der europäischen Niederlassungen sollte bestimmt folgende Planung entgegenkommen: Das europäische Marketing, das bisher zentral von Mailand aus agiert, soll dezentralisiert werden. Dies würde bedeuten, dass die Länderniederlassungen mehr Freiheiten haben, um ihre spezifischen Märkte zielgerichtet zu bedienen.
- Stefan Engel, der seit Januar 2007 als Managing Director die deutsche Acer-Niederlassung leitet, sollen zusätzliche Aufgaben im europäischen Managment übertragen werden.
Darüber, in welchem Zeitrahmen und in welcher Form diese Strukturveränderungen durchgeführt werden sollen, gibt es noch keine Informationen. ChannelPartner hat einige Tage vor Erscheinen dieses Artikels der Firma Acer Gelegenheit gegeben, zu den erhaltenen Informationen Stellung zu nehmen. Bis zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung kam keine Antwort aus Ahrensburg. (bw)