Der konjunkturelle Abschwung trifft auch den Server-Markt mit voller Wucht. Das zeigt der aktuelle Ausblick des Marktforschungs- und Beratungshauses Gartner. Demnach sinkt die Anzahl der weltweit verkauften Server im laufenden Jahr um vier Prozent. Gemessen am Umsatz des vergangenen Jahres bedeutet das einen Rückgang um satte neun Prozent auf rund 48 Milliarden Dollar. Eine leichte Besserung ist laut den Auguren erst 2010 in Sicht. Die Auslieferungen sollen dann wieder um drei Prozent zulegen, die Umsätze allerdings in etwa auf dem gleichen Niveau verharren.
Seit dem letzten Ausblick vom Dezember 2008 hat Gartner damit seine ursprünglichen Absatzprognosen für 2009 und 2010 um neun Prozent nach unten korrigiert. Die Umsatzerwartungen fallen zehn Prozent niedriger aus. Die Nachfrage breche vor allem in den reiferen Märkten weg, berichten die Gartner-Analysten Aylin Guler, Jonathon Hardcastle und Errol Rasit. Dabei sind Japan und Westeuropa mit Umsatzrückgängen von 14 beziehungsweise zwölf Prozent im laufenden Jahr am stärksten betroffen. In den Vereinigten Staaten sollen die Einnahmen der Server-Hersteller um neun Prozent zurückgehen. Die Rezession schlage in diesen Regionen voll auf die IT-Budgets durch, erklären die Experten die Entwicklung.
Blade-Server sind ein Lichtblick
Das einzige Marktsegment, das selbst in der Krise zulegt, ist das der Blade-Server. Im zweiten Halbjahr 2008 verzeichnete Gartner hier eine Umsatzsteigerung um 21 Prozent. Die Anzahl der verkauften Systeme stieg um 22 Prozent. Für 2009 und 2010 rechnen die Analysten mit einem anhaltenden Wachstum. Unternehmen sähen in den flachen Servern eine Ergänzung zu den bereits vorhandenen Systemen, erläutert Gartner. Sie wollten damit insbesondere Platz und Energie sparen. Herstellern raten die Analysten, verstärkt mit einem schnellen Return on Investment (RoI) der Blade-Systeme zu werben, deren Anschaffungskosten in vielen Fällen höher ausfallen als diejenigen herkömmlicher Rack-Server (siehe auch: Die wichtigsten Server-Trends 2009).
Der Marktführer in Sachen Blades heißt Hewlett-Packard (HP). Mit einem Umsatzanteil von 53 Prozent liegen die Kalifornier weit vor dem Zweitplatzierten IBM, der nur rund 25 Prozent der weltweit erzielten Einnahmen für sich verbuchen kann.