Meint Opera

"Chrome hilft den Browser-Markt zu öffnen"

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
"Googles Chrome hilft den Browser-Markt zu öffnen." Mit diesen Worten hat sich nun erstmals auch der norwegische Mitbewerber Opera zur Browser-Premiere von Google zu Wort gemeldet. Opera-Sprecher Thomas Ford erwartet gar Vorteile für Opera durch die jüngste Entwicklung auf dem Browsermarkt. "Wenn in der Öffentlichkeit das Bewusstsein hinsichtlich Alternativen steigt, ist das positiv", sagt Ford. In Gefahr sieht er vor allem Microsofts Marktdominanz mit dem Internet Explorer (IE). Googles Geschwindigkeits-Versprechen nimmt Ford gelassen positiv zur Kenntnis. Dass Chrome gleich zu Beginn mit harter Datenschutz- und Sicherheits-Kritik konfrontiert wurde, wertet der Opera-Sprecher hingegen als Zeichen, dass Google sich in der Rolle des Browser-Anbieters erst zurechtfinden muss.

"Googles Chrome hilft den Browser-Markt zu öffnen." Mit diesen Worten hat sich nun erstmals auch der norwegische Mitbewerber Opera zur Browserpremiere von Google zu Wort gemeldet. Opera-Sprecher Thomas Ford erwartet sich gar Vorteile für Opera durch die jüngste Entwicklung auf dem Browsermarkt. "Wenn in der Öffentlichkeit das Bewusstsein hinsichtlich Alternativen steigt, ist das positiv", sagt Ford. In Gefahr sieht er vor allem Microsofts Marktdominanz mit dem Internet Explorer (IE). Googles Geschwindigkeits-Versprechen nimmt Ford gelassen positiv zur Kenntnis. Dass Chrome gleich zu Beginn mit harter Datenschutz- und Sicherheits-Kritik konfrontiert wurde, wertet der Opera-Sprecher hingegen als Zeichen, dass Google sich in der Rolle des Browser-Anbieters erst zurechtfinden muss.

Wie Mozilla verdient auch Opera unter anderem damit Geld, die Google-Suche als Standardeinstellung in seinem Browser anzubieten. Dass Google seit vergangenem Dienstag nun nicht nur Partner ist, sondern auch zum Mitbewerber wurde, lässt die norwegische Softwareschmiede kalt. "Der Schritt ergibt für Google Sinn", meint Ford. Wie Mozilla-Europe-Präsident Tristan Nitot übt auch Ford sich offiziell in Zweckoptimismus und betont die Vorreiterrolle von Opera. "Einige Chrome-Features erinnern stark an Opera 9.5, beispielsweise die Schnellwahl", zeigt sich Ford überzeugt. Chrome könnte User neugierig machen und dazu veranlassen, auch andere IE-Alternativen wie eben Opera auszuprobieren.

Den von Google betonten Geschwindigkeits-Vorteil der V8-JavaScript-Engine bewertet Ford gelassen. "Auf Speed zu achten, ist eine gute Sache", meint er. Opera werde sicher mit entsprechenden Performance-Verbesserungen nachziehen können, eventuell bereits mit der "sehr bald" kommenden Betaversion von Opera 9.6. Schon am Mittwoch hatte ein Mozilla-Entwickler angekündigt, dass die im Firefox 3.1 kommende TraceMonkey-Engine Googles V8 Paroli bieten könne. Allerdings hat er dabei auf die gängigen SunSpider-Benchmarks gesetzt, die Google in seiner eigenen V8-Benchmark-Suite http://code.google.com/apis/v8/run.html außen vor gelassen hat.

Den Datenschutz-Gegenwind für Chrome kommentiert Ford lapidar: "Willkommen in der Browser-Welt." Als das Fenster zum Web stünden Browser nun einmal unter einer sehr kritischen Beobachtung. "Ein Browser-Anbieter zu werden, bedeutet eine besonders große Verantwortung", meint der Opera-Sprecher. Daran müsse sich Google wohl erst gewöhnen, ebenso wie an die Herausforderung der Browser-Sicherheit. Schon am Mittwoch hatte Sicherheitsexperte Aviv Raff die erste Schwachstelle gemeldet. Dabei handelt es sich um eine Lücke in der WebKit-Engine, die in der aktuellsten WebKit-Version eigentlich schon behoben ist. Schon bald darauf wurde eine weitere Lücke bekannt. "Google ist jetzt in der Pflicht, diese Schwachstellen zu beheben", so Ford. Die Kritik an der Chrome-Sicherheit sei durchaus berechtigt. Allerdings glaube Opera an "Responsible Disclosure". Damit ist gemeint, dass Forscher einem Anbieter erst die Chance geben sollten eine Browser-Lücke zu schließen, ehe diese unter gebührender Anerkennung des Entdeckers publik gemacht wird.

Dass Chrome den Statistiken von Net Applications http://marketshare.hitslink.com zufolge mit über einem Prozent Marktanteil bereits an Opera vorbeigezogen ist, überrascht Ford wenig. "Google nutzt mit der Google-Startseite den effektivsten Vertriebskanal der Welt", erklärt der Opera-Sprecher. Außerdem hätten die Net-Applications-Zahlen einen Fokus auf die USA und gewisse westliche Staaten. "Sie decken beispielsweise Russland nicht gut ab", betont Ford. Dort habe Opera immerhin 20 Prozent Marktanteil. Ob Googles Browser sich auch langfristig bewähren kann, muss sich erst zeigen. "Die Frage ist doch, ob die User bei Chrome bleiben werden", meint Ford. (pte)

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