Von Christoph Witte
Zu schwierig, zu unüberschaubar, zu unsicher - so haben bisher viele Reseller die vorhandenen Cloud-Computing-Plattformen charakterisiert. Mit Windos Azure stellt Microsoft einen gelungenen Versuch vor, Cloud Computing als Ergänzung zum traditionellen IT-Ansatz zu etablieren.
Windows Azure kann heute für ISVs und Systemintegratoren im Wesentlichen zwei entscheidende Leistungen erbringen: Es kann zum einen als Plattform für kleinere Softwarehäuser dienen, um neue Services und Applikationen zu entwickeln und zu verbreiten. Dabei müssen diese ISVs keine eigene Infrastruktur oder ein Servicemanagement aufbauen. Solche Services können auch Informationsdienste, Plattformen, Videoportale, Webapplikationen oder Dienste sein, die von anderen Applikationen benutzt werden, um sie mit zusätzlichen Funktionen zu versehen. Zum anderen könnten Systemintegratoren ihren Unternehmenskunden hoch automatisierte virtualisierte Infrastruktur zu Verfügung stellen, um zum Beispiel kurzfristig rechenintensive Aufgaben zu erledigen, ohne dass Kunden in eigene Hardware und eigenen Storage investieren müssen.
Die auf der Azure-Plattform genutzte Kapazität ist leicht skalierbar. Kunden können so viele CPUs wie gewünscht stundenweise beanspruchen und abrechnen. Storage-Kapazität lässt sich monatlich genauso variieren wie Datenbanken, Service-Bus-Connections, Transaktionspakete und Datentransferraten. Hinzu kommen Integrations-, Security- und Entwicklungs-Services. Azure übernimmt das gesamte technische Management wie Load Balancing, Scheduling, Provisioning und Life-Cycle-Management. Dabei garantiert Microsoft eine Verfügbarkeit von 99,95 Prozent, das Angebot entspricht höchsten Sicherheitsanforderungen und ist weltweit zu festen, verbrauchsabhängigen Preisen flexibel zu beziehen.