Rund 2,10 Euro kostet das Gigabyte bei der Solid State Disk Transcend "TS64GSSD25S-M" - das ist momentan recht günstig. Die PC-Welt prüft, wie es um die Datenraten und Zugriffszeiten der 64-GB-SSD bestellt ist.
Von Michael Schmelzle, PC-Welt
Testbericht
Die Solid State Drive Transcend TS64GSSD25S-M gehört zur ersten Generation der Flash-Speicher-Festplatten mit der Technik Multi Level Cell (MLC). Die MLC-Technik sichert bis zu vier Bit pro Speicher-Zelle, muss dafür allerdings beim Auslesen unterschiedliche Spannungen anlegen. MLC-Chips erlauben so höhere Speicherkapazitäten pro Fläche und sind deshalb auch deutlich preisgünstiger als ihre SLC-Kollegen (Single Level Cell). Letztere sind dafür leistungsfähiger und grundsätzlich langlebiger.
Preis: Mit einer formatierten Kapazität von 59,2 GB liegt der Gigabyte-Preis der Transcend TS64GSSD25S-M aktuell bei rund 2,10 Euro. Für eine Standard-SSD ohne Pufferspeicher ist das im Vergleich zum Konkurrenzumfeld noch preiswert.
Ausstattung: Die 64-GB-Festplatte besteht aus insgesamt acht Speicherbausteinen des Typs Samsung K9HCG08U1M-PCB0, die eine Bruttokapazität von jeweils acht GB bieten. Der SATA/300-Controller JMicron JMF602 gehört zur Standardausstattung preisgünstiger MLC-SSDs der ersten Generation. Ein Cache-Baustein zur Datenpufferung fehlt dem Transcend-Modell. Die Schockfestigkeit gibt der Hersteller mit 1.500 G an. Der Energieverbrauch soll im Bereitschaftszustand bei 0,62 und beim Zugriff bei 0,95 Watt liegen - das sind gute Verbrauchswerte.
Die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF) beträgt laut Transcend 1 Million Stunden. Für eine SSD liegt das am unteren Ende der Skala, die derzeit bis zu zwei Millionen Stunden geht - für klassische Scheibendreher der 2,5-Zollklasse sind hingegen nur 0,6 Millionen Stunden üblich. Das Gehäuse der Transcend-SSD besteht aus schwarzem Hartplastik. Die Flash-Speicher-Platine ist mit vier Schrauben stabil mit dem Gehäuse verbunden. Mit 48 Gramm gehört die Transcend TS64GSSD25S-M zu den Leichtgewichten unter den SSDs.
Geschwindigkeit: Die sequenziellen Datenraten der Transcend TS64GSSD25S-M waren - über alle sechs Messungen gemittelt - niedriger als bei vergleichbaren Konkurrenz-Modellen wie der OCZ Core Series OCZSSD2-1C64G. Die maximale Datenrate betrug beim Lesen 116,1 MB/s, verlangsamte sich aber beim Schreiben deutlich auf magere 43,5 MB/s. Durchschnittlich erreichte die 64-GB-SSD beim Lesen noch rund 111 MB/s, der Schreibwert fiel mit 40,6 MB/s wieder spürbar geringer aus. Während die minimale Leserate mit fast 102 MB/s noch passabel war, lag die minimalen Schreibtransferrate mit knapp 38 MB/s wieder weit entfernt davon.
Auch die Praxis-Datenraten der Transcend TS64GSSD25S-M konnten nicht überzeugen: Das 64-GB-Modell erreichte im Lesetest 29,9 MB/s - ein schwaches Ergebnis. Im Kopiertest war die SSD mit 13,5 MB/s ebenfalls zu langsam für eine MLC-SSD ohne Cache-Baustein. Ein schwaches Ergebnis förderte auch der Schreibtest zutage, der mit 5,8 MB/s indiskutabel ausfiel. Die Transcend TS64GSSD25S-M zeigte sich bei der mittleren Zugriffszeit mit 0,18 Millisekunden reaktionsschnell. Bei Fullstroke fiel die Zugriffszeit mit 0,31 Millisekunden nicht so gut aus.
Fazit: Sowohl die sequenziellen Datenraten als auch die Transferleistung in der Praxis sind im direkten Vergleich mit anderen Anbietern nicht konkurrenzfähig. Die Zugriffszeiten sind hingegen okay und der Gigabyte-Preis ist günstig
Alternativen: Unter den baugleichen Solid State Drives ist die OCZ Core Series OCZSSD2-1C64G zwar teurer, dafür aber auch deutlich schneller.