Nicht ganz so günstig wie die Konkurrenz verkauft Patriot seine "Solid State Drive Warp SSD V2 PE128GS25SSD". Der PC-Welt-Test klärt, ob die 128-GB-SSD mehr fürs Geld bietet als die direkten Kontrahenten von G.Skill und Transcend.
Von Michael Schmelzle, PC-Welt
Testbericht
Mit der Technik Multi Level Cell (MLC) arbeitet das Solid State Drive Patriot Warp SSD V2 PE128GS25SSD. Die MLC-Technik sichert bis zu vier Bit pro Speicher-Zelle, muss dafür allerdings beim Auslesen unterschiedliche Spannungen anlegen. MLC-Chips erlauben so höhere Speicherkapazitäten pro Fläche und sind deshalb auch deutlich preisgünstiger als ihre SLC-Kollegen (Single Level Cell). Letztere sind dafür leistungsfähiger und grundsätzlich langlebiger.
Preis: Mit einer formatierten Kapazität von 119,4 GB liegt der Gigabyte-Preis der Patriot Warp SSD V2 PE128GS25SSD momentan bei rund 2,55 Euro. Für eine Standard-SSD ohne Pufferspeicher ist das nicht gerade billig - zum Vergleich: Der Transcend-Konkurrent TS128GSSD25S-M kostet nur 1,59 Euro pro Gigabyte.
Ausstattung: Die 128-GB-Festplatte besteht aus insgesamt 16 Speicherbausteinen des Typs Samsung K9HCG08U1M-PCB0, die eine Bruttokapazität von jeweils 8 GB bieten. Der die SATA/300-Controller JMicron JMF602 gehört zur Standardausstattung preisgünstiger MLC-SSDs. Ein Cache-Baustein zur Datenpufferung fehlt dem Patriot-Modell. Die Schockfestigkeit gibt Patriot mit 1.500 G an. Der Energieverbrauch soll im Bereitschaftszustand bei 1,3 und beim Zugriff bei 1,7 Watt liegen - das sind nur durchschnittliche Werte.
Die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF) beträgt laut Hersteller rund 1,5 Millionen Stunden - klasse, denn für klassische Scheibendreher der 2,5-Zollklasse sind 0,6 Millionen Stunden üblich. Das Gehäuse der Patriot-SSD besteht aus schwarzem Hartplastik. Die Flash-Speicher-Platine ist mit vier Schrauben stabil mit dem Gehäuse verbunden. Mit 91 Gramm gehört die Patriot Warp SSD V2 PE128GS25SSD schon zu den Schwergewichten.
Geschwindigkeit: Die sequenziellen Datenraten der Patriot Warp SSD V2 PE128GS25SSD waren - über alle sechs Messungen gemittelt - etwas höher als bei vergleichbaren Konkurrenz-Modellen wie der G.Skill FM-25S2S-128GB und der Transcend TS128GSSD25S-M. Die maximale Datenrate betrug beim Lesen 160 MB/s, verlangsamte sich aber beim Schreiben mit knapp 97 MB/s signifikant. Durchschnittlich erreichte die Warp SSD V2 beim Lesen noch rund 150 MB/s, der Schreibwert fiel mit 82 MB/s wieder spürbar geringer aus. Während die minimale Leserate mit fast 134 MB/s noch passabel war, brach das Patriot-Modell bei der minimalen Schreibtransferrate mit rund 26 MB/s extrem ein. Dieser deutliche Abfall der minimalen sequenziellen Schreibrate ist typisch für SSDs mit MLC-Technik ohne Pufferspeicher.
Praxis-Datenraten: Das Patriot-Modell erreichte im Lesetest 60,9 MB/s - ein ordentliches Ergebnis. Im Kopiertest war die SSD mit 35,7 MB/s ebenfalls recht flott für eine MLC-SSD ohne Cache-Baustein. Ein schwaches Ergebnis förderte hingegen der Schreibtest zutage, der mit 21,0 MB/s etwa 30 Prozent geringer ausfiel als bei herkömmlicher 2,5-Zoll-Laufwerken mit ferromagnetischer Speichertechnik. Die Patriot Warp SSD V2 PE128GS25SSD zeigte sich beim Zugriff reaktionsschnell. Wir ermittelten sowohl durchschnittlich als auch bei Fullstroke eine Zugriffszeit von jeweils 0,2 Millisekunden - ein noch sehr gutes Ergebnis.
Fazit: Sowohl die sequenziellen Datenraten als auch die Transferleistung in der Praxis sind im direkten Vergleich mit anderen Anbietern durchaus konkurrenzfähig - was man vom Preis allerdings nicht behaupten kann.
Alternativen: Unter den baugleichen Solid State Drives ist die Transcend TS128GSSD25S-M zwar einen Wimpernschlag langsamer, dafür aber auch deutlich preisgünstiger.