iPod Touch XXL

Neue Spekulationen um Apple-Tablet

27.07.2009
Von Sabine Friedrich
Nach vier Jahren Entwicklung soll der Veröffentlichungstermin jetzt feststehen: Apples Antwort auf die Netbook-Fage soll mit eigener ARM-basierten Prozessoren-Entwicklung in sechs Monaten auf den Markt kommen.

Nach vier Jahren Entwicklung mit vielen Rückschlägen soll Apple die Freigabe eines Tablet-PCs für Anfang 2010 planen, berichtet Apple Insider.

Erste Gerüchte wurden im September 2007 laut, dass Apple an einer modernen Variante des PDAs Newton arbeitet. Im Juli 2008 heizte Apples Finanzchef Peter Oppenheimer mit einigen Andeutungen die öffentliche Diskussion heftig an und Apple beantragte schließlich Patente für eine Docking-Station im November vergangenen Jahres, die auf einen Tablet-PC zugeschnitten ist.

Steve Jobs neuer Newton ist marktreif in zirka sechs Monaten

Das Projekt hat sich laut Apple Insider in den letzten 24 Monaten nur stockend weiterentwickelt und etliche Auszeiten zum Überdenken und Re-Design grundlegender Entwürfe erfahren. Seit sechs Monaten jedoch wird zielstrebig an dem erwarteten Jumbo-iPod Touch gearbeitet. Mit einem 10-Zoll Touchscreen und 3G-Funktion soll die neueste Vision von Steve Jobs kurz vor der Endversion stehen und - falls keine unerwarteten Rückschläge dazwischenfunken - im ersten Quartal 2010 im Handel erscheinen.

Angeblich will sich Apple für den Internet-Zugang mit dem Tablet-PC in den USA ein weiteres Standbein sichern und soll bereits in Verhandlungen mit Verizon Wireless, einem Konkurrenten zu dem bisher exklusiven iPhone-Netzanbieter A&T stehen.

Apple setzt auf eigene Chip-Entwicklung

Die Haupt-Ursache für die verzögerte Entwicklung soll der Kampf um den Prozessor des Multi-Touch-Gerätes sein. Ursprünglich war der Einsatz eines der ersten Atom-Prozessoren Silverthorn geplant. Deborah Conrad, eine Vize-Präsidentin der Apple-Abteilung bei Intel, deutete in einer Pressemitteilung im März 2006 an, dass Apple gleich für mehrere Neuentwicklungen den Atom-Prozessor in Erwägung zieht.

Angeblich hat Apple darüber auch Verträge mit Intel unterzeichnet, aber letztendlich nie konkrete Produkte auf den Markt gebracht. Unbestätigten Gerüchten zufolge war Apple unzufrieden mit dem zu hohen Energieverbrauch in Prototypen, die nur eine kurze Batterielaufzeit ermöglichten. Nach der Übernahme des Chip-Designers PA Semi im April 2008 entwickelte Chips auf ARM-Basis, die zum Beispiel im iPhone Einsatz finden.

Intel erweist sich als schlechter Verlierer

Intel hatte zu dem Zeitpunkt bereits so fest auf den Einsatz und Verbreitung seines Atom-Prozessors gesetzt, dass die Firma mit ihrer Enttäuschung nicht hinter dem Berg hielt. Während der Vorstellung der neuen Atom-Prozessor basierten Plattform Moorestown von Intel für MIDs (Mobile Internet Device) im Oktober 2008 in Taiwan kritisierten führende Intel-Direktoren ausführlich das iPhone. Demnach hinkt die eingesetzte ARM-Technologie zwei bis drei Jahre den Intel-Chips hinterher und limitiert drastisch die Einsatzmöglichkeiten für das iPhone.

Intels Vize-Präsident Anand Chandrasekher sah sich schließlich gezwungen, innerhalb von 48 Stunden eine korrigierende Pressemitteilung zu senden, in der er diese Kommentare seiner Untergebenen als "unangebracht" beschreibt und eingesteht, dass Intels Atom-Prozessoren noch lange nicht mit dem überlegenen Energieverbrauch der ARM-basierten Chips mithalten kann. (Macwelt/haf)

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