Apples kleinster Mac blieb satte 18 Monate so gut wie unverändert im Programm. Das neue Modell bringt nun umso mehr Verbesserungen. Optisch bleibt allerdings alles beim Alten. Wer mit einem schicken, flacheren Modell gerechnet hat wird enttäuscht. Doch auch bei den schon bekannten Abmessungen bleibt der Mini ein echter Hingucker. Ernst zu nehmende Konkurrenz aus dem PC-Lager gibt es in dieser Baugröße nach wie vor nicht.
Mac Mini 2009
Platine: links unter sind die RAM-Slots, darüber der Nvidia-Chipsatz, darüber das Bluetooth- und Airport-Modul, rechts daneben die CPU
Die Mac-Mini-CPU ist nun nicht mehr gesockelt
RAM Slots: maximal sind 4 GB möglich
Die Pufferbatterie für die Uhr lässt sich leicht austauschen
Auf dem Oberteil sitzt das optische Laufwerk von Pioneer
Unter dem ODD liegt die 2,5-Zoll-Sata-Festplatte
Ein Platinenstecker verbindet die Sata-Tochterplatine mit dem Mac Mini
Das optische Laufwerk kommt mit einem Slim-Line-Sata-Anschluss
Wer hier eine zweite Festplatte einbauen will, braucht einen Adapter von "Slim-Line-Sata" auf "Sata"
Ausstattung
Als Hauptprozessor setzt der Mini nun auf einen Intel Core 2 Duo, der im 45-Nanometer-Penryn-Verfahren gefertigt ist. Die Taktfrequenz des Basismodells hat Apple moderat von 1,83 auf 2,0 Gigahertz angehoben. Optional bekommt man auch ein Modell mit 2,26 Gigahertz. Damit sollte der Kleine sogar schneller sein als das aktuelle Macbook.
Getreu Apples neuer Politik in Sachen Firewire verzichtet der Mac Mini auf Firewire 400. Statt dessen bekommt man den deutlich schnelleren und rückwärtskompatiblen Firewire-800-Port. Auch bei USB gibt es Veränderungen. Statt vier bietet der Mac Mini nun fünf USB-2.0-Anschlüsse.
Schnelle Grafik
Wie beim Macbook und Macbook Pro kommt nun auch im Mac Mini ein Chipsatz von Nvida zum Einsatz. Der integrierte Grafikchip Geforce 9400 soll dabei wesentlich mehr Leistung bieten als die Intel-Grafik beim Vorgänger.
Im Test bestätigt sich das. Wir messen bei 3D-Echtzeitanwendungen wie zum Beispiel Spielen und Programmen, die auf Core-Image-Effekte zurückgreifen eine dramatische Leistungssteigerung im Vergleich zum alten Mac Mini.
Doom 3 beispielsweise schaufelt etwa 13 mal mehr Bilder pro Sekunde auf den Bildschirm als beim Vorgänger. In Core-Image-Anwendungen wie beispielsweise Imaginator messen wir noch stärkere Zuwächse. Hier erreicht der neue Mini etwa den Faktor 40.
Eine wichtige Neuerung für Kreative im Grafikbereich: Der Mac Mini steuert nun zwei Monitore im echten Dual-Monitorbetrieb an. Dazu gibt es einen Mini-DVI- und einen Mini-Displayport-Anschluss. Ein Adapter von Mini-Displayport auf DVI liegt dem Gerät bei. Der zweite Adapter kostet 20 Euro extra. Im Test probieren wir dies aus. Zwei 24-Zöller, beide digital angesteuert, arbeiten problemlos am Mac Mini. Allerdings kann man nur einen 30-Zöller anschließen. Dieser benötigt den Display-Port in Verbindung mit dem etwa 100 Euro teuren Adapter für Dual-Link-DVI-Monitore.
Dadurch ergeben sich Einschränkungen in den Monitor-Kombinationen. Das 30-Zoll-Cinema-Display lässt sich beispielsweise nicht gleichzeitig mit dem 24-Zoll Cinema LED Display bereiben, da beide den Mini Displayport benötigen. Wohl aber kann man das 30-Zoll-Cinema-Display gleichzeitig mit einem andern 24-Zoll-Display betreiben, das man per DVI anschließt.
Schade: einen Monitor-Adapter auf HDMI gibt es im Apple Store bislang nicht. Wer den neuen Mac Mini an seinen Flachbildfernseher anschließen will, muss den Umweg über den DVI-Adapter und ein zusätzliches DVI-nach-HDMI-Kabel gehen. Das Audio-Signal kommt dadurch allerdings nicht in den Fernseher. Dafür muss man ein eigenes, analoges Kabel legen.