Der taiwanesische LCD-Hersteller AU Optronics (AUO) will künftig mit der chinesischen TCL King Electrical Appliances und der Haier Group im Bereich der TFT-LCD-Produktion für TV-Geräte kooperieren. Wie das asiatische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, soll sich das neue Joint Venture vor allem auf LCM-Module spezialisieren. AUO wird eng mit TCL in der sogenannten Zhong Kai Hi-Tech Development Zone in Huizhou zusammenarbeiten
"Es ist bezeichnend, wenn jetzt auch die großen Marktplayer in das Industriesegment wollen und dort fernab des High-Volume-Geschäfts langfristig Fuß fassen. Diese Strategie sichert die Supply Chain ab", erklärt Michael Wöginger, Vorstand der Actron AG, einem Händler von Display-Lösungen und elektronischen Bauteilen. Dem Branchenkenner nach ist vor allem die Kooperation mit der Haier Group für AUO "ein gelungener Schachzug". Haier sei insbesondere für seine Steuerungssysteme bekannt, die das Unternehmen in Geräten bei Großkunden wie Siemens verbaut.
Stärkerer Footprint in China
Die bereits auf der Vorstandsebene von AUO beschlossenen Vorhaben sind vorrangig dazu gedacht, etwaig auftretende Versorgungsengpässe leichter und schneller auszugleichen. Mit dem Joint Venture will der Weltmarktführer nicht nur die Lieferkette aufrechterhalten. Auch soll TCL mit bewährten Mehrwertdiensten unterstützt werden. Dem Bericht zufolge hat das Joint Venture eine Marktkapitalisierung von insgesamt zwölf Mio. Dollar. AUO wird mit 51 Prozent der Assets gegenüber den Restanteilen, die TCL hält, über die Mehrheit verfügen. Das AUO-TCL-Projekt trägt den vorläufigen Namen "Huizhou Bri-King Optronics".
Das zweite Joint Venture wollen die LCD-Spezialisten mit Haier im Haier Industrial Park in Qingdao in der chinesischen Provinz Shandong starten. Die Kooperation mit Haier ist AUO nach als eine "strategische Allianz" zu bewerten. Das neue Bündnis namens "Qingdao Haier Optronics" bedeute AUO nach eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Im Gegensatz zum Joint Venture mit TCL hält AUO knapp ein Drittel, während 70 Prozent der Assets bei Haier liegen. Die auf Zeit befristete Allianz soll ein Kapitalvolumen von sieben Mio. Dollar haben. Ziel der Taiwanesen ist, den eigenen Footprint auf dem chinesischen LCD-Markt abzubilden. (pte/rw)