Das iPhone von Apple ist nun auch kriegstauglich: Im Rahmen des 2009 Intelligence Warfighting Summit in Tucson stellte der US-Rüstungskonzern Raytheon eine iPhone-Applikation vor, die speziell dem militärischen Einsatz dienen soll.
Wie die New York Times berichtet, kann die App mit dem Namen "One Force Tracker" Freund und Feind orten, Positionen in Echtzeit anzeigen und bietet neben Echtzeit-Landkarten auch sichere Übertragungsmöglichkeiten. Auch Polizei, Feuerwehr oder Rettungskräfte sollen die Applikation nutzen können. Laut J. Smart, Chief Technology Officer im Bereich Intelligence and Information Systems bei Raytheon, funktioniert die App auf jedem Standard-iPhone reibungslos.
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Umgekehrter Weg
Dass das Militär eine Technologie aus dem Konsumentenbereich aufgreift, ist eher ungewöhnlich. Normalerweise verläuft der Weg in die andere Richtung und technologische Neuerungen entstehen zuerst im militärischen Bereich und erreichen dann erst den Konsumentenmarkt.
Doch hier will sich das Militär nun offenbar etwas von den Soft- und Hardware-Konzepten auf dem Konsumentenmarkt abschauen und die Vorteile von Social Media zunutze machen. So können mit der Kriegs-App auch Seiten wie Facebook eingesetzt werden, um Soldaten untereinander zu vernetzen und darüber zu kommunizieren. Landkarten mit Zusatzinformationen sind ebenfalls eine Funktionen, die jedem Durchschnittsuser von beispielsweise Google Maps längst bekannt und vertraut sind.
Spezifikationen für Militäreinsatz
Wenngleich die Applikation mit jedem beliebigen iPhone nutzbar ist, will Raytheon dennoch einige spezifische Änderungen für den Militäreinsatz vornehmen, so Smart. Ein Manko des Apple Smartphones ist beispielsweise der Umstand, dass immer nur eine Anwendung laufen kann. Anders als bei Android- oder Palm-Geräten können nicht gleichzeitig mehrere Funktionen in Betrieb sein. Das allerdings dürfte im Ernstfall eine wichtige Voraussetzung sein, etwa wenn gleichzeitig GPS und die Aussendung der eigenen Position laufen sollen.
Web 2.0 kein Fremdwort
Web-2.0-Anwendungen sind beim Militär längst kein Fremdwort mehr. Twitter, Facebook und Co werden bereits auf unterschiedliche Weise eingesetzt. So setzt insbesondere das US-Militär auf derlei Plattformen und hat in diesem Jahr spezielle Twitter- und Facebook-Kanäle eingeführt, über die die Soldaten direkt aus Afghanistan Informationen verbreiten.
Einer offenen und glaubwürdigen Informationspolitik werde auch bei der Bundeswehr ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt. "Die oben genannten Webdienste werden aber derzeit nicht für spezielle Kommunikationszwecke genutzt", so Fregattenkapitän Klaus-Uwe Tautges, Sprecher Medien und Koordinator für die Zentrale Truppeninformation beim Bundesministerium der Verteidigung fest. (pte/haf)