iPhone/iPod betroffen?

EU will eingebaute Akkus verbieten

08.10.2008
Von Patrick Woods
Eine EU-Richtlinie könnte bald das Ende der fest verbauten Akkus in Apples iPhone und iPod bedeuten.

Ende September ist eine neue EU-Richtlinie in Kraft getreten. Diese soll in erster Linie die Herstellung und das Recycling von Batterien und Akkus regeln. So wird festgelegt, dass bestimmte Schwermetalle nicht mehr verwendet werden dürfen. Quecksilber und Cadmium dürfen nur noch in minimalen Anteilen vorkommen. Apple Insider schließt aus dieser Richtlinie, dass es bald eventuell keine fest verbauten Akkus mehr gegen dürfe. Ein Absatz der Richtlinie hat es schließlich in sich: "Die Batterien und Akkumulatoren müssen grundsätzlich auf einfache und risikolose Weise entnommen werden können".

"Akkus einfach entnehmen"

Dies ist bei iPods und dem iPhone unzweifelhaft nicht der Fall. Die EU will die Recyclingquote der Batterien und Akkus erhöhen. So seien beispielsweise 2002 noch rund 45 Prozent aller eingesammelten Energiespender auf Deponien gelandet, statt recycelt zu werden. Die Richtlinie mit dem Titel 2006/66/EG sollte nach den EU-Vorgaben bis zum 26. September 2008 in nationales Recht der Mitgliedsstaaten umgewandelt werden. Dies ist in Deutschland bislang noch nicht geschehen, allerdings hat das Bundesumweltministerium im Mai einen Gesetzentwurf vorgelegt, der zurzeit noch beraten wird.

Darin heißt es unter dem Punkt "Entnehmbarkeit von Altbatterien": "[…]dass insbesondere die problemlose Entnehmbarkeit der Altbatterien sicherzustellen ist". Dabei bezieht sich der Gesetzesentwurf auf §4 des sogenannten Elektrogesetzes, der besagt, dass elektrische Geräte so konzipiert sein müssen, dass die Bauteile und Werkstoffe möglichst leicht zerlegt und verwertet werden können. Ob sich all diese Vorgaben auch auf Apple beziehen lassen ist ungewiss. Die EU-Richtlinie verlangt: "Die Mitgliedstaaten tragen die Verantwortung dafür, dass die Hersteller bei der Gerätegestaltung darauf achten, dass die Vorschrift [Anm. Entnehmbarkeit] erfüllt wird."

EU begrub den eMac

Da Apple in keinem EU-Staat sitzt und produziert, könnte dies iPods und Co. unter Umständen nicht betreffen. Allerdings reguliert die EU auch den Verkauf von Akkus. Im Jahr 2006 war es unter anderem eine EU-Vorgabe, die der damaligen iSight-Kamera und dem eMac den Garaus machte: Beide hielten neue Vorschriften zur Verwendung von Schadstoffen nicht ein und durften in Europa nicht mehr verkauft werden. Nimmt man diesen Fall als Beispiel, könnte die EU, beziehungsweise deren Staaten, bald auf herausnehmbare iPod-Akkus bestehen. (Macwelt/haf)

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