Österreich-Chef rückt nach

Jörg Ehmer und EP gehen getrennte Wege

12.06.2013
EP-Chef Jörg Ehmer tritt zum 30. Juni 2013 auf eigenen Wunsch von seiner Position als Sprecher des Vorstands von ElectronicPartner zurück. Das teilte die Düsseldorfer Verbundgruppe heute mit. An Ehmers Stelle rückt der bisherige Österreich-Chef von EP, Friedrich Sobol.
Jörg Ehmer (links) verlässt EP, neuer Vorstandschef wird Friedrich Sobol (rechts)
Jörg Ehmer (links) verlässt EP, neuer Vorstandschef wird Friedrich Sobol (rechts)

EP-Chef Jörg Ehmer tritt zum 30. Juni 2013 auf eigenen Wunsch von seiner Position als Sprecher des Vorstands von ElectronicPartner zurück. Das teilte die Düsseldorfer Verbundgruppe heute mit. An Ehmers Stelle rückt der bisherige Österreich-Chef von EP, Friedrich Sobol. „Wir bedauern das Ausscheiden von Jörg Ehmer außerordentlich, bedanken uns für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, kommentiert Hartmut Haubrich, Vorsitzender des EP-Verwaltungsrates das Ausscheiden von Ehmer. Auf seinem Blog bestätigte Jörg Ehmer sein Ausscheiden bei EP mit einem knappen Eintrag, macht darin aber keine Angaben zu den Hintergründen oder weiteren Plänen.

Der 46-jährige war 2010 nach dem Scheitern von Oliver Haubrich als erstes Nichtmitglied der EP-Gründerfamilie an die Spitze der Verbundgruppe berufen worden. Ehmer war bereits seit 2009 in der europäischen Geschäftsführung von EP tätig, zuvor war der Vertriebsfachmann bei E-Plus angestellt. Ehmer übernahm die Führung von EP in einer schwierigen Situation: Persönliche Spannungen und Ärger über die negative Entwicklung des Fachmarkt-Segments sollen die Alt-Vorstände Hartmut und Edgar Haubrich damals zur Abkehr von ihrem Neffen Oliver Haubrich bewogen haben. Jörg Ehmer bewährte sich in den darauffolgenden Jahren als besonnener Manager, der die Verbundgruppe in ruhigere Gewässer steuerte, aber auch eine Umsatzstagnation nicht verhindern konnte.

Nachdem zu Ehmers ersten Amtshandlungen die Einstellung des umstrittenen EP-Netshops gehörte, wurde mit seiner Person eine gegen das Online-Geschäft gerichtete Haltung verbunden – ein Eindruck, der durch die von Ehmer propagierte „Abwartestrategie“ in Sachen E-Commerce noch verstärkt wurde. Seit Ende 2012 kam es aber zur Kehrtwende: EP stieg bei Notebooksbilliger.de ein, startete das Portal Plusanschluss.de und kündigte für den Sommer 2013 eine eigene Onlineshop-Lösung an.

Der designierte EP-Vorstandssprecher Friedrich Sobol dürfte den neuen Online-Kurs fortführen. So hatte Sobol in Österreich ebenfalls Ende 2012 eine Multichannel-Strategie auf den Weg gebracht, die unter anderem eine innovative Shopping-App und Einkaufsmöglickeiten via QR-Code umfasst. „Wir sind davon überzeugt, dass Friedrich Sobol mit seiner umfassenden Branchenerfahrung und seiner profunden Kenntnis des Unternehmens bestens für die Position gerüstet ist“, teilt zu dem anstehenden Chefwechsel Hartmut Haubrich mit. Neben dem Posten an der Spitze von EP soll Sobol zudem die österreichische Landesgesellschaft weiterführen, die der Manager bereits seit zwölf Jahren leitet. (mh)

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