Während Systemhäuser wie Bechtle, Cancom oder Allgeier derzeit Rekordzahlen für das abgelaufene Jahr 2011 vermelden, kann Europas größtes Systemhaus, T-Systems, nur mit einem leichten Umsatzanstieg von 2,1 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro aufwarten. Dabei fiel das Plus bei den externen Umsätzen mit 2,4 Prozent und bei den internationalen Umsätzen mit 4,2 Prozent deutlicher aus als in Deutschland.
Der Auftragseingang von T-Systems lag mit 8,8 Milliarden Euro 2011 um 4,9 Prozent unter dem Wert für 2010. Die Telekom-Tochter erklärt sich das damit, dass "Qualitätssicherung bei bestehenden Verträgen Vorrang vor Neukundenakquise" hatte. Außerdem glaubt die Verantwortlichen bei T-Systems, dass sich "hier der branchenweite Trend zu weniger Big Deals und mehr Cloud-basierte Abschlüssen" zeigt. Cloud-basierte Verträge werden nach Verbrauch abgerechnet und ihr Volumen umfasst die reine Mindestabnahme. Die tatsächliche Abnahmemenge je Großkundenauftrag liege meist deutlich darüber, analysiert das Systemhaus.
Die bereinigte EBIT-Marge von T-Systems lag mit 2,7 Prozent 2011 um einen Prozentpunkt unter dem Wert von 2010. Die bereinigte EBIT-Marge im vierten Quartal 2011 erholte sich mit 5,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal deutlich. Das geht zurück auf ein saisonal umsatzstarkes viertes Quartal mit hoher Systemauslastung bei nahezu unveränderten Kosten, heißt es im Geschäftsbericht von T-Systems. Insgesamt sank der EBIT-Gewinn von 948 auf 872 Millionen Euro.
Das Kerngeschäft von Systemhäusern wie Computacenter, Bechtle oder Cancom entspricht bei T-Systems in etwa den Geschäftsfeldern Computing- und Desktop Services. Diese beiden Segmente trugen 2011 mit 4,509 Milliarden Euro zum Umsatz bei, 2010 waren es noch 80 Millionen Euro, als 1,74 Prozent, mehr. T-Systems-Wettbewerber wie Cancom (plus 14,6 Prozent) oder Bechtle (plus 16 Prozent) haben hingegen an Umsatz deutlich zugelegt. Auch die Gewinne beider Systemhäuser sind 2011 signifikant gestiegen. (rw)