Arrow will künftig nicht nur eine führende Rolle im Geschäft mit Virtualisierung, Datacenter und Cloud Computing spielen, sondern in Europa auch weitere Value Distributoren übernehmen. Was konkret geplant ist, erläutern Laurent Sadoun, EMEA-President, und Jesper Trolle, Vice President Zentral und Osteuropa bei Arrow ECS im Exklusiv-Interview mit ChannelPartner.
Im September hat Arrow den Ettlinger LWP übernommen. Wie ist der aktuelle Status der Integration?
Jesper Trolle: LWP arbeitet im Moment nach wie vor als eigenständige Organisation. Selbstverständlich profitieren wir bereits von den Synergien, insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Citrix. Wir sind außerdem dabei, unsere Vermarktungs-Strategien konzernweit aufeinander abzustimmen. Über LWP konnten wir unser Know-how rund um Citrix weiter vertiefen, viele zusätzliche qualifizierte Service- und Consulting-Mitarbeiter und vor allem im SMB-Bereich zahlreiche neue Partner gewinnen. Ein weiterer Vorteil: Mit LWP haben wir eine weiteren Standort in Deutschland gewonnen.
Werden Sie das LWP-Team an den Arrow-Hauptsitz nach Fürstenfeldbruck verlagern?
Trolle: Auf keinen Fall. Die Niederlassung wird in Ettlingen bleiben. Es ist für uns ein Vorteil, weil wir für Arrow nun in Deutschland an einem weiteren Standort Mitarbeiter und Talente rekrutieren und beschäftigen können. Das ist für unser weiteres Wachstum unerlässlich. Umgekehrt eröffnen wir dem LWP-Team viele Möglichkeiten, die es aus eigener Kraft nicht realisieren könnte. Zum einen durch den Zugriff auf ein erweitertes Portfolio, das viele der LWP-Partner zu schätzen wissen. So haben wir beispielsweise mit Hochverfügbarkeits-Spezialist Stratus, einem Hersteller aus dem LWP-Sortiment, und IBM, einem Herstellerpartner von Arrow, eine Bundle-Lösung entwickelt, die vom Markt sehr gut angenommen wird. Das ist ein Beispiel dafür, wie schnell und pragmatisch alle Beteiligten von der Integration des Portfolios profitieren können. Zum anderen bieten wir den LWP-Mitarbeitern größere Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven. Auch hinsichtlich der Nähe zu den lokal ansässigen Partnern sehen wir darin einen großen Vorteil.
Laurent Sadoun: Aus europäischer Perspektive zeigt die Akquisition und die Integration von LWP, welche Bedeutung wir dem Deutschland-Geschäft beimessen. Und sie signalisiert und bestätigt, dass wir bei der Konsolidierung des Markts im Bereich Value Added Distribution eine aktive Rolle übernehmen - in Deutschland ebenso wie europaweit - und dass wir unsere Skills weiter europaweit skalieren, vertiefen und weiterentwickeln werden, vor allem beim Thema Desktop-Virtualisierung.
Was meinen Sie konkret mit "Skalierung der Skills" im Bereich Desktop-Virtualisierung?
Sadoun: Wir sind dabei, ein europäisches "Center of Excellence" einzurichten. Im Bereich Desktop-Virtualisierung läuft das bereits, und wir werden dieses Konzept kontinuierlich auf weitere Themen ausdehnen. Denn das erlaubt uns, die Erfahrungen, Kenntnisse und Best-Practice-Modelle eines Landes auf alle anderen zu übertragen. Im Bereich Security beispielsweise werden Best-Practice-Konzepte aus Österreich jetzt schrittweise auf die anderen Länder ausgerollt - allerdings immer angepasst an die lokalen Besonderheiten. Das heißt, wir werden weiterhin die lokalen Teams mit zahlreichen Programmen stärken - in allen Bereichen.